
Zitat von
Nietzsche
Angestoßen von amendment, der nach einem ganzheitlichen Thema fragte, fühlte ich mich dazu angestoßen, dieses Thema hier zu eröffnen.
Zusammenfassung: Durch verschiedene äußere Umstände (Geburtsjahr, Geburtsort, Standort, Bildung, Familie, Freunde, Bildungsstand [und Schulabschluss, muss sich nicht aufeinander stützen], individuelle Eigenschaften [physisch wie psychisch {Aussehen und Inhalt des Kopfes}]) ergibt sich für jeden von uns ein ganz spezielles Bild der Umgebung, der Menschen /Gesellschaft, der Politik und des Landes. Dieses Bild setzen wir dann global um und messen nach unserem persönlichen empfinden. Jeder kommt in eine bestimmte Schublade. Wenn diese Schublade klemmt, wenn Menschen nicht direkt in solche Schubladen zugeordnet werden können, steckt man sie in eine weitere Schublade, den Wischi-Waschi, die nicht ganz hierhin, nicht ganz dorthin passen.
Problem: Durch diese selektive, diese subjektive Auffassung verlieren wir das Ziel aus den Augen. Wir konzentrieren uns, unser Weltbild aufrecht zu erhalten, anderen zu erklären und ggf. sogar mit irgendwelchen Mitteln "beizubringen", zu "lehren", obwohl wir doch selber gar nicht das Wahre sehen. Den Fakt, das Ding ansich. Also das Objektive. Wir geben jeder Meldung, jedem Geschehniss, jedem medialen Bericht, jeder Zeitungs- und Fernsehmeldung unser Bezugssystem vor. Dadurch verzerren wir die Realität. Salopp könnte man sagen: Durch die rosarote Brille (wobei das Ergebnis nicht immer rosarot sondern eher Warnwesten-Orange oder Feuerwehr-Rot ist). Dadurch verabschieden wir uns davon, Lösungen zu finden für Probleme, die uns alle angehen und versteifen uns darauf, unsere Meinung zum einen zu rechtfertigen (durch das was wir erfahren haben und was wir sind) und zum anderen zu übermitteln (durch Beispiele, eigene Erfahrungen, Erfahrungen in Medien die uns übermittelt werden). Viele dieser "Erfahrungen" sind auch nicht unsere, sondern hören-sagen.
Zusätzliches Problem: Medien sind und waren für eine objektive Berichterstattung gedacht. Um den Bürger zu informieren. Leider wird der zusätzliche Bildungsauftrag, nämlich auch Meinungsvielfalt zu bringen dazu missbraucht, jegliche faktischen Meldungen sofort und unmittelbar aufzublähen, aufzubauschen und für "die Öffentlichkeit" zugänglich zu machen in einem höchstmöglichen Ausmaß. Je skurriler, ungewöhnlicher, ausschmückender, desto höher auch die Einschaltquote/Lesequote während gleichzeitig nach "der einzig wahren Wahrheit" gesucht wird. Früher war die Reichweite von Medien mithilfe von hören-sagen, Radio, Fernsehen noch relativ gering. Die Leute hörten es um sich zu informieren, eine Meinung zu bilden und im großen und Ganzen unter sich auszutauschen. Heute werden Meinungen mit einer Reichweite unter die Leute gebracht, die man nicht für möglich hielt. Mit dem Internet ist man viel vernetzter geworden, gewollt oder ungewollt. Man hört gerne Menschen, die der eigenen Meinung nahe kommen. Also aboniert man diese und lässt es ins eigene Leben einfließen. Man identifiziert sich mit den Aussagen dieser Personen, wird zu so etwas wie einem Fan, Fußballfans kennen die meisten von euch. In dem Moment, in dem diese Person kritisiert wird, nimmt man als Wahrnehmung eine Kritik der eigenen Person wahr. Dann kommt eine gewisse Abwehr, man wehrt einen Angriff auf die eigene Person ab.
Wer nun viel und breit gefächert aboniert, der hat dementsprechend auch mehr Kritik, die herniederfährt. Man fühlt sich von Feinden umzingelt. Auch in Foren. Dann wehrt man ab. Man wehrt Menschen ab, mit denen man vielleicht beim Rest des Lebens zu 90% übereinstimmt, aber 10% nicht. Diese 10% nimmt man heraus, pumpt sie auf (weil man ja "angegriffen" wurde, sich persönlich beleidigt, anlehnend an das "Alter, ich schwör!" [worauf?] Ehre-Gefühl einiger ausländischer Mitbürger) und schmeißt sie wiederum dem Gegenüber ins Gesicht. Der fühlt sich angegriffen, macht dasselbe..... So geht es denn ewig weiter.
Laut meiner eigenen Meinung ist das genau so gewollt. Wir alle sollen das Spiel spielen: Alle gegen Jeden! Egal um welches Thema es geht, egal um welchen Sachverhalt, egal ob es darum geht welche Kartoffeln wir essen oder welches Tier wird schlachten oder aus ethischen Gründen nicht schlachten sollten. All das zielt nur darauf hinab uns alle zu schwächen. Als menschliche Gemeinschaft. Als Volk/Volksgruppe, als Männer, Frauen, Alte, Junge. Es soll keine sachliche Diskussion mehr stattfinden. Es geht einzig und alleine um die Vernichtung des Anderen. Ob mit oder ohne Argumenten, ob fachlich, sachlich, wahr, falsch, das verliert alles an Bedeutung. Es geht nicht um das Thema, um einen Erkenntnisgewinn, um Lösungen, es geht dann nur einzig und alleine darum, den anderen zu denunzieren, entwerten, seine Meinung dadurch lächerlich zu machen, indem man die Person lächerlich macht.
Als Beispiel einer solchen fast schon Kampagne nenne ich Herrn Sarrazin, der wegen statistischen Auswertungen und dann seiner persönlichen Meinung zu diesen Auswertungen nicht nur wegen seiner persönlichen Meinung angegriffen wurde, sondern wegen der Nutzung der statistischen Daten entmenschlicht wurde.
In diesem Forum gibt es ebenfalls extrem viele Tendenzen in bestimmte Richtungen, und alle diese Tendenzen arbeiten gegeneinander, sogar Fraktionen von Einzelkämpfern gibt es hier, die versuchen in irgend einer Form ihre Überzeugungen dogmatisch an den Mann zu bringen. Aber am Ende gibt es: Keine Lösung. Es wird nie eine Lösung geben, denn dies hier ist ein Forum, eine Diskussionsplattform. Die Reichweite ist zu gering. Was würde aber passieren, wenn sie eine Reichweite hätte? Würde man sie dann verbieten? Würde man sie einschränken? Übernehmen? Kastrieren? Wie man schon die Meinung der Menschen kastriert indem man ihnen die Möglichkeit nimmt, darüber nachzudenken und jetzt auch noch die Möglichkeit nimmt mit Anderen zu diskutieren?
Denn genau das passiert. Wenn jeder den anderen nicht mehr anhört, wenn jeder den anderen nicht mehr aussprechen lässt (Herr Lanz ist da ein brilliantes Beispiel von jemanden, bei dem ich einfach aufstehen und gehen würde, der Mann hört nur sich sehr gerne und möchte gar nicht die Meinung des Gegenübers hören), wenn Text und Gespräche "zu lang" sind, weil man sich nur noch auf 1-2-Zeiler beschränkt, wie soll sich irgend etwas ändern? Es wird sich nichts ändern.
Wir alle wurden durch die Eltern/Großeltern/Familie, Staat und Nationalität, Religionen geformt. Sehr viele Religionen entstellen den Menschen zu etwas Niederem. Gutes kommt nur von Gott und nur wer an Gott (das Gute) glaubt, der kann zu etwas werden. Dazu gibt es noch Sünden und Erbsünden. Die Nationalität kastriert durch eine weitere Ahnenschuld der Nation und der Vorfahren. Degradiert diese zu Monstern ihrer Zeit, Unmenschen ohne Ethik, aber , und das ist der zentrale Punkt, ohne wirklich GRÜNDE für ihr Verhalten. Aus reiner Willkür Menschen umgebracht, verraten, verkauft, versklavt, an den Herd gestellt, zur Arbeit geschickt. Alles vollkommen ohne geschichtlichen, ohne überhaupt einen Zusammenhang. Herausgepickt und dann zerstört. Jegliche Vergangenheit der Ahnen verzerrt und dann vereinfacht demontiert. Wie ein altes Auto, dem man den Motor nimmt und dann behauptet, es würde nicht mehr fahren können....
Was soll nun das ganze Geschreibsel/Gerede hier? Was soll es bezwecken?
Ändert euch! Ändert eure Art, wie ihr mit Themen umgeht. Zielt nicht auf Personen, zielt auf Ergebnisse. Ich bezweifel ganz stark, dass uns alle dermaßen viel voneinander trennt. Der eine isst gerne Kartoffeln, der Andere Nudeln. Nun könnte ich sagen, dass uns die Verdrossenheit, der Unmut alle zusammengeführt hat. Es werden nicht alle sein. Ein Großteil jedoch. Nur hilft es hier nicht. Wir werden alle nie voran kommen, wenn wir uns gegenseitig an die Gurgel gehen. Wir werden ebenfalls nicht weiterkommen, wenn wir immer nur nicken und "Gefällt mir!" drücken oder "Toll" oder sonstwas. Sondern begründen warum wir so denken, warum wir vor einer Veränderung Angst haben und dann WAS MAN DAGEGEN TUN KANN, und zwar ZUSAMMEN. Warum wir etwas schlecht finden und WAS MAN DAGEGEN TUN KANN. Und nein es wird nicht ewig so bleiben, dass wir nur darüber schreiben können. Dann ist dieses Forum wirklich ohne jegliche Konsequenz, alles was wir hier schreiben ist vollkommen belanglos und jede Meinung hier ist absolut wertlos. Das kann ich nicht glauben, was will ich nicht glauben, ich WEISS, dass es was verändert, es verändert euch. Mit jedem Mal. Anstatt also zu verhärmen, zu verhärten, anstatt euch zu bekriegen und zu belästigen, anstatt zu zerstören, nach der Zerstörung muss ein AUFBAU kommen, muss LEBEN kommen und nicht tot. Sehnt nicht den Tod herbei. Und die Zerstörung Deutschlands, der EU, der Währung, der faulen Jugend, der störrischen Alten, der Verschwörungstheoretiker, der Systemhuren. Freut euch auf das LEBEN. Das Aufbauen. Das zusammen.
Und lebt es aus. Trefft euch, redet miteinander, versucht den Anderen zu verstehen, jede Seite zu verstehen. Bleibt kritisch, standhaft aber lernt auch ein wenig flexibel zu sein. Nichts ist von Dauer, nicht alles Alte ist falsch und nicht alles Neue ist die Auflösung des Alten.
Lehnt euch auf gegen absolute Wahrheiten aus Medien. Die gibt es nicht. Nichts davon ist vollumfänglich wahr. Nichts davon vollumfänglich richtig oder falsch. Wichtig ist die Essenz daraus. Was nehmt IHR mit? Und wen hättet ihr gerne an eurer Seite dabei? Sind es jene, die nichts reflektieren, nichts hinterfragen, nur mitmachen. Weil das der einfache Weg ist, der ihnen ins Gehirn getrichtert wurde? Oder ist Leben nicht Kampf? Immer wieder aufstehen, wieder hinfallen, aufstehen.
Dazu müsst ihr nicht alleine sein! Wärt ihr alle alleine, dann gäbe es dieses Forum nicht mehr. Dann wäre jeder hier sein eigener Bespaßer. Selbst Selbstbehudler wie ich oder ABAS brauchen Publikum, Resonanz. Für die eigene Denkweise. Über den Inhalt dessen, was gelesen wird, geschrieben wird.
Ich sage: Erhebt jetzt einmal euer Glas (gefüllt mit dem, was ihr am liebsten trinkt). Trinkt zusammen ohne Thema. Trinkt auf die Vergangenheit, auf die Gegenwart, auf die Zukunft. In eine Zukunft, in welcher ihr euch alle im Spiegel betrachten könnt und einfach nur stolz sein könnt. Egal was und wen ihr da seht. Nicht den Kopf hängen lassen. Hoch damit!
DAS brauchen wir alle! Auf die Ahnen, auf die Kinder, auf uns!