Die Deutschen sind das stärkste Volk der Welt. Kein anderes Volk lässt sich soviele Bären aufbinden und kann dennoch aufrecht stehen. Und das teils ohne Rückgrat!
Was mich auch stören würde, wenn man nichts ad hoc kaufen kann. Manchmal stösst man auf etwas, woran man gar nicht gedacht hat, und kauft das dann. Manchmal fährt z.B. ein Mototaxi mit Lautsprecher umher und verkauft Oliven aus grossen Plastikeimern zur Hälfte des üblichen Preises..
Sowohl meine Frau wie ich machen kaum irgendwelche Einkaufszettel, sondern kaufen einfach, was uns so in den Sinn kommt. Hier gibt es Dutzende Fleischereien und Fischhändler in Laufweite. Ebenso Käse, kann man auch auf der Strasse kaufen.
Dort ist gar nichts industriell verpackt Die Händler in den Marktständen haben meist eine Kühltheke oder Kühlschränke. Aber traditionell sind viele Produkte auch früher ohne Kühlkette ausgekommen. Käse, Salami usw. Cecina ist eine Art Dörrfleisch vom Schwein aus der Regenwaldregion. Die hatten dort früher auch keine Kühlschränke. Deswegen haben sie nur haltbare Fleischprodukte produziert. Dasselbe mit Chorizo de la selva, eine Wurst vom Schwein.
Eine grosse Auswahl ist mir auch wichtig. Nicht immer bei denselben Leuten kaufen. Von daher gefallen mir grosse Markthallen oder Plätze, wo Dutzende von Ambulanten verkaufen.
Hier ist das so schalenförmig angeordnet. Im Zentrum von Lima gibt es ausser Supermärkten und Ladengeschäften auch keine ambulanten Händler, die Lebensmittel verkaufen. Die Kioske dort verkaufen auch nur industriell abgepacktes Zeug wie Wasserflaschen, Sprite, Coca und Inca Kola, und dann Kekse usw. aus der Fabrik. Manchmal noch Bananen. Noch nicht einmal frische belegte Brötchen gibt es da. Mit ein Grund, dort weder zu wohnen, noch herumzulungern.
In den äusseren Distrikten gibt es auch frisch gepresste Säfte. Die PET-Flaschen mit Schraubverschluss kann man hier überall im Hunderterpack kaufen. Jeder kann also hier abfüllen, was er will, und das dann selber verkaufen, in oder vor seinem Haus, oder damit Marktstände beliefern oder woanders ambulant verkaufen. Alles ohne irgendwelchen Papierkram oder irgendwelche Genehmigungen.
Hier gibt es auch ambulante Zuckerrohrpressen, da kann man auch PET-Flaschen kaufen oder zusehen, wie das frisch gepresst wird. Zuckerrohrsaft frisch oder fermentiert. Ich kaufe auch oft Chicha de Jora in eineinhalb Liter PET-Flaschen ohne jeden Aufkleber. Manchmal sind da Unmengen von Kohlesäure drin, manchmal fast gar keine.
Gerade diese Freiheit, zu kaufen, was und wie und wo man will, macht es mir eigentlich unmöglich, in solchen Ländern wie Europa es länger als zwei, drei Wochen auszuhalten.
Hier drei Flaschen, von links nach rechts: Aguaje, Papaya und Chicha morada. Davor eine Scheibe Kokosnuss, auch auf der Strasse gekauft.
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"Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
(aus dem Film 'Heimkehr', 1941)
Ich sehe ja bisweilen auf youtube auch Videos aus Afrika und da manchmal auch Märkte unter freiem Himmel. Aber Fliegenwedel habe ich da noch nie gesehen. Ich habe nur einmal sicher zwei Dutzend Wespen in der Verkaufstheke einer Konditorei gesehen. Das was 2018 in Frankfurt/Oder an dem grossen Platz an der Marienkirche.
Auch in Iquitos habe ich noch nie Massen von Fliegen gesehen. Iquitos liegt ja auf dem 3. Breitengrad südlich des Äquators und am Amazonas mitten im tropischen Regenwald. Aber gerade in diesem Video aus Iquitos Bellavista Nanay ist da ein Mann ab Minute 0:45 mit einer Art Fliegenwedel.
Bei Minute 2:10 kommen auch besagte Flaschen aus meinem obigen Beitrag ins Bild.
Als ich 2016 das erste Mal in Iquitos war, lagen dort am Hafen Bellavista Nanay einige Fische teilweise auf der Erde, kein Bürgersteig, kein Beton, keine Plane, einfach auf der staubigen Erde. Ist ja auch kein Problem, da man den Fisch ja wohl nicht roh essen wird, sondern erst wäscht und danach kocht oder brät.
Deswegen gibt es in den Tropen auch meist nur Gebratenes oder Gekochtes, nichts Rohes. Also keine kalte Wurstplatte o.ä. Hier in Lima leben wir aber in einer Küstenwüste. Früher habe ich dieses Dörrfleisch Cecina und die Chorizos auch roh gegessen.
Heute esse ich nur noch Mortadella, Salami, Cabanossi und ähnliche Würste roh. Aber diese kalten Würste machen etwa ein Viertel meines Fleischbedarfes aus. Cecina und Chorizos esse ich gebraten, der Rest ist meist Rindfleisch oder Schnitzel. Ab und an Leber, obwohl die eigentlich sehr gesund ist.
Wenn man ungesunde Keime vermeiden will, muss man Gemüse auch braten, kochen oder dünsten. Broccoli und Spinat esse ich meist aber roh, genauso wie Tomaten und Salate.
Das Problem mit diesem abgepackten Frass ist nur, dass niemand weiss, wer das abgepackt hat. Vielleicht mit laufender Nase und schmutzigen Händen. Auch in fast allen Restaurants hat man keinen Einblick in die Küche und sieht nicht, was die dort so treiben. Bei einer Garküche auf der Strasse ist alles sichtbar: Töpfe, Kochstelle. Kann man alles einsehen. Im Unterschied zum Restaurant.
Ich kaufe die Sachen lieber frisch und unbehandelt. Ich sehe ja selber, was ich da kaufe. Wer das nicht sieht oder sehen kann, der soll halt in die Supermärkte gehen. Gibt es ja mittlerweile in jedem Distrikt hier und jetzt auch sogar in Iquitos. Ich selber bin halt immer wieder erstaunt ob der Leute, die da im Supermarkt einkaufen ....
Ab Minute 06:40 der Supermarkt Tottus. Ab 07:10 die Lebensmittelabteilung. Da kann man das gleiche Zeugs kaufen, was man in Europa kaufen muss, weil es bis auf wenige Ausnahmen nichts anderes gibt. Diese Einschränkung der Freiheit würde ich mir nicht bieten lassen.
"Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
(aus dem Film 'Heimkehr', 1941)
Geändert von Rabauke076 (21.11.2023 um 09:31 Uhr)
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