Erst viel Wind um nichts gemacht, dann Gegenwind bekommen. Jetzt gross das Opfer spielen:Die AfD scheint den Modus Operandi bereits zu kennen und das wohl auf Grund von Gespraechen von Normalos...Dieses Vorgehen sollte man allerdings noch besser dokumentieren. Was in den Medien kommt ist nur ein Teil der Storie. Wirklich pruefen kann man das ohne groesseren Aufwand auch nicht. Und oft bekommt man da auch die Mauer des Schweigens. Nur wer so etwas mal nachgegangen ist, wird auch wissen, dass da oft gewisse Details verschwiegen werden ohne deren Zusammenhang man das Geschehen aber nicht richtig verstehen kann.Brandenburg"Das fühlt sich ganz, ganz schlimm an"
Stand: 14.07.2023 10:27 Uhr
Zwei Lehrkräfte, die rechtsextreme Umtriebe an ihrer Schule im Spree-Neiße-Kreis öffentlich gemacht hatten, bitten um Versetzung. Der Grund: massive Anfeindungen von rechts. Ein Abgang mit gemischten Gefühlen, sagen sie. Von Christoph Hölscher Das rbb Fernsehen sendet am Freitag, 14.07., um 20:15 Uhr ein "rbb Spezial" zum Thema....
Bundesweite Debatte über Rechtsextremismus ausgelöst
[Links nur für registrierte Nutzer] und damit eine bundesweite Debatte ausgelöst. Daraufhin meldeten sich auch andere Schulen in Brandenburg wegen ähnlicher Fälle wie Hakenkreuz-Schmierereien oder dem Zeigen des Hitlergrußes. Doch die Reaktionen waren zwiespältig.
Bereits im Juni beklagten Nickel und Teske, dass sie aufgrund ihrer Aktivitäten angefeindet würden. So grüßten einige Kollegen sie nicht mehr. In einem anonymen Brief an die Schulleitung, dessen Verfasser sich als Eltern ausgegeben hatten, wurde ihre Entlassung gefordert. "Wir stören vielleicht, indem wir den Finger in gewisse Wunden legen", vermutet Laura Nickel rückblickend, "aber die Wunden waren ja vorher schon da."
Unterstützung aus der Politik
Politiker der meisten Parteien äußern sich jetzt bestürzt über die Vorgänge in Burg. Ministerpräsident Woidke (SPD) bezeichnet die beiden Lehrkräfte gegenüber rbb|24 als "Menschen, die Mut bewiesen haben" und deshalb "unsere uneingeschränkte Unterstützung" verdienten.
Sebastian Walter, Landesvorsitzender der Linken, nennt den Rückzug der Lehrkräfte nach Anfeindungen von rechts "eine Vollkatastrophe" und "absolutes Staatsversagen". Das Bildungsministerium habe die beiden vor Ort nicht ausreichend unterstützt – mehr als "warme Worte" habe es für sie nicht gegeben.
Auch der CDU-Landesvorsitzende Jan Redmann räumt ein, dass die Unterstützung durch das Land "nicht gereicht" habe und man in Zukunft mehr tun müsse, damit Lehrern in so einer Situation nicht das Gefühl vermittelt werde, alleine zu stehen.
AfD sieht Schuld bei den Opfern
Lediglich die AfD sieht keinen Grund zur Kritik an den Vorfällen in Burg. Stattdessen verharmlost sie die Anfeindungen gegen die Lehrkräfte und schiebt ihnen sogar die Schuld an der Eskalation zu. Lena Kotré, rechtspolitische Sprecherin der AfD-Landtagsfraktion, äußert sich gegenüber rbb|24 "verwundert" darüber, dass die beiden Lehrer so "empfindlich" seien und nach "ein bisschen Gegenwind" die Segel streichen würden.
Mit ein "bisschen Gegenwind" meint sie das Verteilen der Aufkleber und den Instagram-Aufruf zur Jagd. Beides könne ihrer Meinung nach auch von Linksextremisten initiiert seien, um die "Leute aufzuhetzen". Belege für diese Vermutung oder auch nur Hinweise darauf gibt es nicht.
Mit ihrer Kritik an den – angeblich nicht bewiesenen – rechtsextremen Vorfällen hätten die beiden Lehrer laut Kotré das Ziel verfolgt, in Burg "alles nach ihren eigenen Vorstellungen umkrempeln" zu wollen und damit die Anfeindungen quasi selbst provoziert.
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