Das Problem war das man es an den falschen Orten und zu spät versuchte.
Das Baltikum, das Weichselbecken, die pannonische Tiefebene mit Siebenbürgen und der Nordbalkan wären sehr viel bessere Kandidaten für die deutschen Entsprechungen von Australien, Neu Seeland und Kanada gewesen als irgendwelche für unsere Rasse eher klimatisch ungünstige, und in ihrer Verbindung zum Reich vom guten Willen der Atlantikstaaten abhängige, Teile Afrikas oder Ozeaniens.
Sich dabei mit Balten, Slawen und Magyaren zu vermischen ist immer noch einer Vermischung mit Negern oder Molukken deutlich vorzuziehen.
Ostelbien war bzw. ist ohnehin schon ein slawisch-deutsches bzw. im Fall Nord-Ostpreußens ein baltisch-deutsches Gemisch.
Und mit einer kontinuierlichen Anstrengung diesbezüglich seit dem Frühmittelalter hätte es auch mit der vollständigen Eindeutschung geklappt.
Das größte Unglück der deutschen Geschichte dürften im Nachhinein betrachtet wohl die Kaiserambitionen des Otto I gewesen sein.
Dadurch wechselte der Schwerpunkt der deutschen Politik von Osten, wie noch unter Ottos Vater Heinrich und auch noch in den frühen Jahren Ottos, für Jahrhunderte nach Süden und gab den damals noch lose organisierten und dünn siedelnden Slawen und Magyaren Zeit sich politisch und demographisch zu festigen.
Erst mit Heinrich dem Löwen wurde wieder nach Osten geschaut, nur waren dann die Möglichkeiten schon deutlich geringer und die Widerstände und Hindernisse deutlich größer geworden.
Zugegeben, nichts von diesen Überlegungen ist neu.
Die Vorteile die solche Grenzkolonien gegenüber welchen in Übersee für Deutschland haben, so wie die Frage welcher deutsche Herrscher historisch auf den falschen Pfad abgebogen ist wurden schon im 19. Jahrhundert erörtert.
Siehe dazu zu Ersterem: [Links nur für registrierte Nutzer]
Und zu Letzterem: [Links nur für registrierte Nutzer]
Nur war es dann leider bereits schon gut ein Jahrtausend zu spät.
Die schmerzvollen Konsequenzen dieser Versäumnisse, und somit auch Tatsache dass, für ein in der Mitte Europas gelegenes Land, eine noch stärkere Ostkolonisation nicht ein nationales Prestigeprojekt, sondern ein überlebenswichtiger Imperativ zur langfristigen Sicherstellung der nationalen Souveränität gewesen wäre, zeigten die beiden Weltkriege auf.
Wären, für ein Deutschland, das bezüglich der oben genannten Expansions- und Entwicklungslinien, rechtzeitig sein volles historisches Potential ausgeschöpft hätte (vorzugsweise ebenfalls mit einer Westgrenze die ca. auf dem Stand von 1500 gehalten wurde), im 20. Jahrhundert ähnliche Konflikte ausgebrochen, so hätten diese wohl, aufgrund der verbesserten geographischen (gewonnene strategische Tiefe) sowie demographischen (Auswanderung in die Grenzkolonien statt nach Nord- und Südamerika, Russland und Südafrika) Ausgangssituation einen deutlich anderen und für Deutschland vorteilhafteren Ausgang gehabt.
Aber hinterher ist man immer schlauer und die Vergangenheit kann man nicht ändern, also bleibt nun nur die Hoffnung auf "Plan B".