Die Lächerlichkeit der Spießer wurde in keinem Werk so deutlich herausgearbeitet wie in "Heimat" von Edgar Reitz. Ich habe mich da völlig wiedergefunden, und das war bereits Mitte der 80er, wenn ich mich recht erinnere.
Dass ich seit 30 Jahren nur noch mit Latinas verkehre, und die teilweise auch noch mehr Latinos indirekt angezogen haben, hat meine Sicht auf die Dinge langfristig verändert. Die kriegen sich ständig mit Biodeutschen in die Haare, die meinen, das Leben mit sozialer Kontrolle müsste ewig so weitergehen, obwohl dieses Land mittelfristig ausstirbt. Latinos sind hier keine nennenswerte Größe, aber ich weiß, dass die nie wie spießige Biodeutsche leben werden, und kann sie teilweise auch verstehen. Viele davon sind auch wieder gegangen, weil sie das gesellschaftliche Klima hier nicht aushalten. Vom Wetter ganz abgesehen.
Was meine Nachbarn von mir denken, die hier bestimmt schon fünf Frauen ein- und ausgehen gesehen haben, ist mir schnuppe. Aber was mich stört, ist dass hier jeder x-beliebige Fremde genauso blöd glotzt, obwohl der mich gar nicht kennt. Hier kommen ein paar größere Wanderwege zusammen, und daher auch dieser ständige Wanderverkehr von Ü60-Menschen, die früher garantiert nicht so spießig waren. Die können auch gar nicht wissen, dass ich mit keiner biodeutschen Frau was anfangen kann. Wer einmal leckt, der weiß, wie's schmeckt. Und Rotwein ist was anderes als Essig.