ICD und DSM:
Krankheits- und Diagnosekataloge
In Handbüchern zur Klassifikation von Krankheiten, die zur Abrechnung von Leistungen im Gesundheitswesen und zur Normierung der Diagnosen verwendet werden, wird
Transgenderismus noch als
psychische Krankheit eingestuft.
Trans Leute selbst empfinden sich in der Regel
nicht als psychisch krank. Allenfalls der Zwang, im als falsch empfundenen Geschlecht leben zu müssen kann krank machen. Die Diagnose einer psychischen Störung wird oft als herabwürdigend und diskriminierend empfunden. In den letzten Jahren hat sich ein internationales Netzwerk von Transgender Organisationen gebildet, die für die Streichung der Diagnosen der "Geschlechtsidentitätsstörungen" aus den internationalen Diagnosekatalogen eintreten. Der veröffentlichte Entwurf des
ICD-11 wird von ihnen mehrheitlich, wenngleich teils mit kritischen Vorbehalten, begrüßt. Mehr dazu auf unserer Seite zur
Depathologisierung.
ICD: International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems
Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme. Der Katalog ist ein weltweit anerkanntes Diagnoseklassifikationssystem der Medizin. Er wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) herausgegeben und umfasst sowohl somatische als auch psychische Krankheiten.
"Transsexualität" findet sich im Kapitel über Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen. Wie in den meisten Europäischen Ländern greift man auch in Österreich auf die internationale anerkannte Krankheitsklassifikation zurück.
DSM: Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders
Diagnostisches und Statistisches Handbuch Psychischer Störungen. Es wird von der Amerikanischen Psychiatrischen Vereinigung (APA) herausgegeben und umfasst nur psychische Krankheiten. Transidentitäten werden als "Geschlechtsdysphorie" diagnostiziert.
ICD-11 (202x)
ICD-10 (1991)
F64.0 Transsexualismus
F64.1 Transvestitismus
F64.2 GID im Kindesalter
F64.8 sonstige GID
F64.9 nicht näher bezeichnete GID
F65.1 fetischistischer TVismus
ICD-9 (1978)
DSM
DSM-I (1952), DSM-II (1968),
DSM-III (1980) und DSM-IV (1994)
DSM-V (2013)
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