Zitat von
Gero
Das Elsaß, Lothringen, Burgund, Flandern, Luxemburg, Brabant, Holland, Westfriesland etc. sind ja alle bei den Westgebieten mit inbegriffen.
Ich gehe da noch weiter. Neben den von mir genannten Westgebieten und natürlich den oberdeutschen Alpenstaaten (mit entsprechenden Grenzergänzungen (z.B. Südtirol, Furlaner, Ladiner)) würde ich mindestens noch hinzufügen:
- Dänemark: germanisches Volk, traditionell stark mit dem Reich verwoben und von der Hanse beeinflusst, (Nieder-)Deutsch war dort lange Verwaltungssprache, Kopenhagen hatte eine große niederdeutsche Bevölkerung, zweimal wurde Dänemark in der Geschichte fast dem deutschen bzw. ostfränkische Reich einverleibt (von Karl und Otto, jeweils dem Großen) und selbst 1864 hat der dänische König Bismarck noch den beitritt in den norddeutschen Bund angeboten, strategisch wichtige Position mit Fähigkeit die Ostsee abzuriegeln und eine Blockade gegen Deutschland zu erschweren.
- Baltikum: Gebiet des deutschen Ordens und der Hanse, natürliche Verlängerung Ostpreußens, älteste deutsche "Übersee"-Kolonie, wurde im Mittelalter bereits formell ins Reich aufgenommen
- Nordbalkan (Slowenien, Istrien, Slawonien): schon ostfränkisches Tributgebiet, Teil des ersten und des Habsburger Reichs, deutscher Zugang zum Mittelmeer
- Ungarn (pannonische Ebene, Banat, Siebenbürgen, Slowakei): pannonische Mark des Frankenreichs, Siebenbürger Sachsen, Donauschwaben, Banater Schwaben, Teil des Habsburger Reichs, die Kaparten sind die natürliche Grenze im Südosten
- Polen: Verbindung zwischen Ungarn und dem Baltikum, starker Einfluss deutscher Siedler in Städten wie Krakau und Warschau
Am Ende hätten wir dann ungefähr so etwas wie im Anhang.
Die Tschechen sind wohl ungefähr das für die Deutschen was die Iren für die Briten sind (nur das die breite Durchsetzung der deutschen Sprache in Böhmen und Mähren (im Gegensatz zur englischen Sprache in Irland) durch die Hussiten bzw. den Panslawismus leider noch abgewendet wurde).
Beides kleine Völker einer anderen Sprachgruppe (Kelten, Slawen) hinter einem geographischen Hindernis (irische See, Sudeten) die jahrhundertelang in ein übergeordnetes, kulturell germanisch dominiertes Staatsgebilde integriert waren und dadurch auch viele kulturelle, architektonische usw. Ähnlichkeiten zum Hauptvolk des Staatsgebildes (Engländer Deutsche) in ihren Ländern entwickelt haben, und trotzdem heute auf ihre Unabhängigkeit beharren.
Die Parallelen sind verblüffend wenn man darüber nachdenkt.
Das Sudetenland hätte mit einer etwas anderen Geschichte auch unsere Version von Nordirland werden können.