Eine Frau mit sehr viel Erfahrung und Sprechstunden für Bürger seit Jahren.


Grazer Bürgermeisterin übers Regieren: „Es braucht mehr Moral“

Die Kommunistin Elke Kahr ist seit November 2021 Stadtoberhaupt im österreichischen Graz. Sie hat ein Faible für unkonventionelle Lösungen.
Portrait von Elke Kahr

Die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr ist Kommunistin Foto: Elias Holzknecht

wochentaz: Frau Kahr, Sie sind seit fast anderthalb Jahren Bürgermeisterin von Graz. Ihr Vorgänger von der ÖVP, Siegfried Nagl, hat die Stadt 18 Jahre regiert. Sind Sie da nicht auf sehr verkrustete Strukturen gestoßen?

Elke Kahr: Ich habe nicht bei null angefangen. Ich war von 2005 bis 2017 Stadträtin. Ich kannte meine Stadt also sehr gut, auch die Verwaltung. Wir von der Kommunistischen Partei Österreichs hatten schon viele Ressorts seit 1998, als wir das erste Mal im Stadtrat waren: Wir haben sehr viel kommunalpolitische Erfahrung und erarbeitetes Vertrauen. Und wir tragen schon lange politische Verantwortung.
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wochentaz: Frau Kahr, Sie sind seit fast anderthalb Jahren Bürgermeisterin von Graz. Ihr Vorgänger von der ÖVP, Siegfried Nagl, hat die Stadt 18 Jahre regiert. Sind Sie da nicht auf sehr verkrustete Strukturen gestoßen?

Aber hatten Sie keine Probleme mit den Alphamännern der ÖVP?

Sie müssen sehen, die ÖVP ist eine sehr machtverwöhnte Partei gewesen. Ihre Politiker dachten, die Stadt gehört ihnen. Sie haben teilweise, vor allem auch die Jüngeren, eine Arroganz an den Tag gelegt, wo ich mir dachte: Hallo, du redest da mit der größten Respektlosigkeit, nur weil du eine Rhetorikschulung besucht hast. ......Sie haben in einem Interview gesagt: Was mich wirklich interessiert, ist ein Ende der Freundelswirtschaft und des Postenschacherns. Was ist da bislang Ihre Bilanz?

Unsere Vorgänger haben uns einen großen Schuldenberg hinterlassen.
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