VIESSMANN schmeißt die Wärmepumpe raus –
und wir alle müssen sie einbauen?
Was weiß Viessmann, was wir nicht wissen?
Ich hege die Vermutung, dass man bei Viessmann scharf nachgerechnet hat und zu dem Schluss gekommen ist, dass es diesen Markt nicht geben, bzw. dass er als Strohfeuer rasch wieder erlöschen wird. Wobei es für dieses Scheitern gleich zwei Indikatoren gibt:
a) das insbesondere während der Heizperiode jetzt schon unzureichende Stromangebot,
b) die fehlende Kaufkraft in den Taschen der meisten deutschen Eigenheimbesitzer.
Zur Kaufkraft vielleicht noch die folgende Überlegung:
Gebaut wird, wenn die Karriere gut gelaufen ist, so ungefähr ab dem 40. Lebensjahr. Ziel: Mit Renteneintritt schuldenfrei zu sein. Jüngere Heizungen geben nach etwa 15 Jahren (+/- 3) den Geist auf.
Der Austausch mit Kosten von 10 – 15 TDM für den Heizkessel im Keller lässt sich sowohl von den meisten Rentnern als auch von den noch die Hypotheken abstotternden Eigentümern gerade noch bewältigen.
30 TDM für die Wärmepumpe, plus in vielen Fällen notwendige Veränderungen am Haus (Dämmung, ggfs. Fußbodenheizung) die weitere zigtausend Euro verschlingen, sind von den meisten nicht zu stemmen, zumal auch die Banken bei der Bonitätsprüfung ins Grübeln geraten.
Die Pläne der EU und der amtierenden Bundesregierung, 50.000 Euro Strafe zu verhängen und ggfs. ein Nutzungsverbot für nicht vorschriftsgemäß sanierte Gebäude zu erlassen, werden sich nicht durchsetzen lassen. Dazu ist schon alleine der Wohnraum zu knapp. Zudem: Der Preisverfall bei Millionen von Gebäuden, die auf den Markt kommen, weil die Eigentümer nicht sanieren können, das Haus nicht länger nutzen dürfen und hohe Strafen zahlen müssen, könnte erhebliche Auswirkungen auf die Baufinanzierer nach sich ziehen, die in großem Maßstab die Restschulden der Häuslebauer ausbuchen müssten.
Von daher ist durchaus vorstellbar, dass das GebäudeEnergieGesetz nur in einer weit abgeschwächten Form verabschiedet wird (inzwischen kommt Kritik ja nicht nur von der FDP – da in Form eines Parteitagsbeschlusses – sondern sogar von Kevin Kühnert), und, dass selbst die dann noch enthaltenen Verpflichtungen in der Breite nicht durchgesetzt werden können.
Das war es dann, mit dem Wärmepumpen-Boom. Und Viessmann hat den Sums, samt der begonnenen Erweiterungsinvestitionen rechtzeitig abgestoßen.