Durch Überalterung und Einbürgerungen von Ausländern ändert sich auch das Stimmengewicht an der Wahlurne. Bereits ein Drittel der ca. 61,9 Mio Wahlberechtigten ist im Rentenalter. Eingebürgerte stellen ca. 3 bis 4 Mio aller Wahlberechtigten (Seit 1967 wurden 4 Mio Menschen eingebürgert). Demgemäß kann es sich keine Partei leisten, einen politischen Kurs gegen eine dieser großen Wählergruppen zu fahren, erst recht nicht, da beide Gruppen in den folgenden Jahren stark anwachsen werden.
„Schätzungen zufolge lag die Zahl wahlberechtigter türkischstämmiger Personen bei rund 600.000. Auf sie hatte Gerhard Schröder im Wahlkampf ein besonderes Augenmerk gerichtet. Noch in der letzten Wahlkampfwoche besuchte er die in Deutschland größte türkische Mediengruppe Dogan in Hessen und sicherte sich dadurch womöglich weitere Stimmen. In seiner Rede betonte er, wie wichtig ihm die Aufnahme der Türkei in die EU sei.“
(AiD 3/2005, 21.Jg., 20. September 2005)