Zu DDR-Zeiten herrschte Vollbeschäftigung - jeder, der einen Job wollte, bekam vom Staat einen Job zugeteilt. Dabei spielte es keine Rolle, dass hundertausende Beschäftigte schlichtweg überflüssig waren und weit mehr Lohn erhielten, als sie volkswirtschaftlich einbrachten. Im real existierenden Sozialismus wurden diese betriebswirtschaftlich unrentablen Jobs schlichtweg als Sozialleistung verbucht, während im gewinnorientierten Kapitalismus derart unproduktive Jobs sofort abgebaut werden, um dem Betrieb das Überleben zu sichern.
In Westdeutschland lag die Arbeitslosenquote 1991 bei 6,3%, im Osten einschließlich Ostberlin bei 10,3%. Im Jahr 2000 lag das Verhältnis bei 7% im Westen zu 18% im Osten. Auf den ersten Blick erschreckende Zahlen und die Lieblingsargumentation der Ost-Seilschaften, damit weiterhin Milliardenbeträge in den Osten gepumpt werden. Doch die Zahlen lügen - denn auch im Westen gab es neben jenen 6,3% Arbeitslosen auch ein Heer von "Arbeitslosen", die in keiner Statistik auftauchten - sei es, weil in einer Familie nur ein Ehepartner einer Beschäftigung nachging, sei es, weil sich Freiberufler oder andere Selbstständige bei Auftragsmangel nicht als arbeitslos registrieren ließen.
In der ehemaligen DDR aber meldete sich jeder auch noch so unproduktive Arbeitnehmer, der seinen Job verlor, sofort arbeitslos - berechtigte dies doch zum Bezug staatlicher Transferleistungen. Daher ist es wenig sinnvoll, die absoluten Arbeitslosenzahlen in Ost und West miteinander zu vergleichen. Wirkliche Aussagekraft dagegen haben die sogenannten Beschäftigungszahlen.
Im Jahr 2000 lag das Verhältnis der offiziellen Arbeitslosenzahlen in Prozent der Bevölkerung bei ca. 18:7 - d.h., im Osten lag die nominelle Arbeitslosenquote bei ungefähr dem 2,5fachen der Westquote. Das wirkt erschreckend und sichert die satten Transferleistungen aus dem Westen.
Doch bezogen auf die Beschäftigtenquote lag das Verhältnis bei 1:1,07 statt 1:2,5! Denn die Erwerbstätigenquote im Osten beträgt ca. 38%, im Westen ca. 42% - oder anders ausgedrückt: im Osten gehen ca. 62% der Bevölkerung, im Westen ca. 58% der Bevölkerung keiner Beschäftigung nach. Die realen Beschäftigungszahlen in Ost und West sind also etwa gleich. Die allmonatlich veröffentlichen Arbeitslosenzahlen liefern ein verzerrtes Bild, da im Osten wesentlich mehr Berufsuntätige als arbeitslos gemeldet sind als im Westen. Doch die Lüge von den fast 20% Arbeitlosen im Osten sichert den neuen Bundesländern weiterhin satte Transferzahlungen, die - wer sonst - der kleine Wessi aufbringen darf! Mit welcher Begründung?