Trotzdem fallen uns Europäern Finnisch und Ungarisch viel leichter als Türkisch, da diese eurpäischen Sprachen so viele europäische Wörter enthalten:
Finnisch
HE SYÖ-VÄT USEIN RAVINTOLA-SSA
"sie ess-en oft Restaurant-in"
'Sie essen oft im Restaurant'
RAVINTO-LA 'Speise-Stätte/Ort'
mit dem bekannten -LA aus KALEVA-LA 'Land/Ort des Kaleva';
ravinto 'das Speisen, die Speisung' vom russischen TRAVI-(T') 'nähr-(en); speis-(en)' + -nto '-ung'
Was das Türkisch halt auch so schwer für uns macht, sind die vielen, vielen Arabismen wie in
MEMNUN OL-DU-M, BEN AHMED.
"zufrieden werd-vorher-mein, ich Achmed."
'angenehm, ich bin Achmed'
arab. MAMNUUN 'zufrieden'
eigentl. 'mein Zufriedengewordensein, ich Achmed'
oder
IKTISAT OKU-YOR-UM 'ich studiere Wirtschaft'
vom arab. al iqtisaad 'das Bestreben, Gewinnstreben, Absicht' +
lern-jetzt-mein 'mein Jetztlernen'

Es ist aber auch interessant, dass unsere arischen (indogermanischen) Fälle ursprünglich ebenfalls aus solchen Postpositionen entstanden sind. So stammt die typische Pluralendung -en wie in DIE TRÄNEN vom urarischen *-enes, einer Variante von *-ones, wie es gedehnt etwa in CICERONES 'die Zizeros' oder LAUDATIONES 'die Laudatios' vorkam. Natürlich ist dieses *-enes oder *-ones selber wieder zusammengesetzt aus *-(e/o)n- '-ling, -ig, -lich, -oid' + Plural-S. Typisch arisch sind etwa die angehängten -que und -ve des Latein
(senatus populus-que romanus 'Senat und römisches Volk', vis-ve álapam? 'oder willst (eine) Maulschelle?'), die sich genau im altindischen -ca und -va wiederspiegeln.