Hallo,

ich habe seit einigen Tagen darüber nachgedacht, dass da vielleicht ein falsches Staatsverständnis zugrunde liegt, wenn Deutsche erstens glauben, sie könnten einen abgelehnten Asylbewerber wieder loswerden, und zweitens daran verzweifeln, dass sein Heimatland diesen nicht zurück haben will. Es muss gar nicht an fehlenden Pässen oder angeblicher Staatenlosigkeit liegen. Das Grundproblem ist viel trivialer.

Denn warum denkt der Deutsche, dass sein Heimatland glaubt, es hätte was mit einem illegalen Staatsangehörigen zu tun, der da abgehauen ist? Welche Bindung hat ein Staat, dessen Bewohner da abgehauen ist? Muss ich eine Exfrau auch zurücknehmen, wenn sie bei meinem Nachfolger gewalttätig oder kriminell geworden ist? Na, geht jetzt einigen hier ein Lichtlein auf? Würde mich evtl. eine Geldzahlung dazu locken können, meine Ex wieder zurückzunehmen, und das auch noch gegen ihren Willen? Wie gestört ist das denn?

Der Fehler im System ist, dass diese Arschgeigen hier nie hätten aufgenommen werden dürfen. Auch in den USA werden nur illegale Einwanderer abgeschoben, sobald sie entdeckt werden, aber nicht, nachdem sie formell als Asylbewerber erst mal geduldet wurden. Wenn sie schon aktenkundig waren und jahrelang geduldet wurden, wissen selbst Amerikaner, dass sie diese kaum noch loswerden können, denn es gilt die Kraft des Faktischen.

Für uns klingt es unerhört bis unverschämt, wenn bspw. Afghanistan offen sagt, sie wollen unsere Problemfälle nicht zurück haben, denn es sind Menschen, mit denen sie nichts mehr zu tun haben. Genau wie bei zerrissenen Beziehungen zwischen Menschen. Wenn man sich für alle Expartner noch verantwortlich fühlen würde, würde man schlicht und einfach durchdrehen.

Also sehe ich hier die Weltfremdheit der biodeutschen Gutmenschen als größtes Problem an. Irgendwie ist er in der Feudalherrschaft mit Leibeigenen hängengeblieben, dass er glaubt, lebenslange Treue und Loyalität des Fußvolkes mit Unterordnung dem Landesfürsten gegenüber wäre immer noch die primäre Lebensgrundlage. Das ganze Staatsverständnis der Biodeutschen ist hoffnungslos veraltet und wurde nie aufgearbeitet.