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Thema: Keltenmuseum geplündert

  1. #241
    Balkan Spezialist Benutzerbild von navy
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    Standard AW: Keltenmuseum geplündert

    gute Extra Info

    Kaum kann verwundern, dass die „böhmischen“ Münzen in Manching auftauchten. Dort befand sich nämlich während der Eisenzeit ein sogenanntes Oppidum. Die befestigte stadtartige Siedlung lag an der Kreuzung wichtiger Handelsrouten von Nord nach Süd und Ost nach West. Deren Geschichte begann zum Ende des 4. Jahrhunderts v. Chr. Gegen 150 v. Chr. avancierte das Oppidum zu einer der größten keltischen Ortschaften in ganz Europa. Wahrscheinlich diente es als Hauptsitz des Stammes der Vindeliker. Auf jeden Fall nahm die bebaute Fläche zur Mitte des zweiten vorchristlichen Jahrhunderts 380 Hektar ein, auf denen zwischen 5000 und 10.000 Menschen lebten.

    Von der überragenden Bedeutung des Oppidums von Manching zeugt die gewaltige Ringmauer von über sieben Kilometern Länge, welche die gesamte Siedlung umfasste. Sie bestand aus insgesamt 11.800 Festmetern Holz, 20.000 Tonnen Kalkstein und 200.000 Kubikmetern Erde zur Verfüllung der Hohlräume der Konstruktion und wurde um 100 v. Chr. sowie dann nochmals zu einem späteren Zeitpunkt erneuert.

    Hauptsitz der Vindeliker

    Rund drei Jahrzehnte nach der Errichtung der ersten Mauer, um 120 v. Chr., drangen die Römer nach Südgallien vor und trieben damit einen ersten Keil in das keltische Territorium. Währenddessen zogen die aus dem Norden kommenden germanischen Kimbern und Teutonen durch Bayern. Dabei kann es zu Kämpfen im Raum Manching gekommen sein.

    Das Ende der dortigen Siedlung resultierte jedoch nicht aus militärischen Konflikten. Vielmehr führte der Zusammenbruch des keltischen Wirtschafts- und Handelssystems gegen Ende des 1. Jahrhunderts v. Chr. zu einem deutlichen Rückgang der Bevölkerung und zur rapiden Verödung des Oppidums. Daher fanden die Römer bei ihrem Eintreffen im Jahre 15 v. Chr. nur noch kärgliche Reste der einstmals blühenden Ortschaft vor.

    Unser heutiges Wissen über das Oppidum von Manching resultiert aus archäologischen Untersuchungen, die schon ein gutes Jahrhundert vor 1999 begannen, nämlich im Jahre 1892. Allerdings wurde ab 1936 ein Flugplatz in Manching angelegt, wodurch es zu massiven Zerstörungen der Fundstätte kam. Dennoch konnten zwischen 1955 und 2018 im Rahmen mehrerer großer Grabungskampagnen noch wesentliche Reste der keltischen Siedlung freigelegt werden. Die hierbei gefundenen Artefakte, darunter neben dem Münzschatz auch ein einzigartiges vergoldetes Kultbäumchen aus dem 3. Jahrhundert v. Chr., kamen allesamt in das Kelten-Römer-Museum von Manching, das 2006 eröffnet und nunmehr auf so spektakuläre Weise bestohlen wurde.

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    Die Selbstverwaltungsstrukturen, die die NATO im Kosovo wachsen ließ, kritisierte eine als „Verschlusssache“ eingestufte Studie des Instituts für Europäische Politik (IEP) 2007 als „fest in der Hand der Organisierten Kriminalität“, die „weitgehende Kontrolle über den Regierungsapparat“

  2. #242
    Balkan Spezialist Benutzerbild von navy
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    Standard AW: Keltenmuseum geplündert

    die haben tiefsten Insider Wissen gehabt, die Glasfaser Kabel, für Internet und Alarm Anlagen getrennt

    Kultur
    Bankrott einer Kulturnation

    Der Goldraub von Manching offenbart einmal mehr den schludrigen Umgang hierzulande mit dem kulturellen Erbe
    René Nehring
    02.12.2022

    Der Raub des Kelten-Goldschatzes von Manching ist ein Desaster. Am 22. November 2022 brachen Unbekannte in das Kelten-Römer-Museum in der oberbayerischen Marktgemeinde ein und stahlen sämtliche 483 Goldmünzen sowie einen rund 200 Gramm schweren Goldklumpen aus der Zeit um 100 vor Christus.

    Nur neun Minuten brauchten die Täter, um einen der größten Goldfunde des 20. Jahrhunderts ins Ungewisse verschwinden zu lassen. „Ungewiss“ vor allem deshalb, weil angesichts der Tatsache, dass derartige Schätze gewöhnlich schwer zu verkaufen sind, zu befürchten ist, dass die Münzen eingeschmolzen werden. Zuvor hatten die Räuber mehrere Glasfaserkabel der Telekom durchtrennt und so nicht nur den Zugang der Gemeinde zum Internet gekappt, sondern auch die Alarmanlage des Museums ausgeschaltet.

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    Nachlässigkeit und Ignoranz

    Die Umstände des Goldraubs sind bezeichnend für den Umgang des deutschen Rechts- und Kulturstaats mit den ihm anvertrauten Gütern. Denn das Verbrechen von Manching ist nicht das erste dieser Art. Im November 2019 brachen Diebe in das Dresdner Grüne Gewölbe ein und stahlen 21 Schmuckstücke mit rund 4300 Diamanten in einem Gesamtwert von weit über 100 Millionen Euro. Im März 2017 raubten Einbrecher eine 100 Kilogramm schwere Goldmünze aus dem Berliner Bode-Museum. Der Schaden hier: knapp vier Millionen Euro. Und im März 2008 stahlen Räuber das Borghorster Stiftskreuz, das zu den bedeutendsten Goldschmiedearbeiten der Ottonen-Zeit gehört.
    Die Selbstverwaltungsstrukturen, die die NATO im Kosovo wachsen ließ, kritisierte eine als „Verschlusssache“ eingestufte Studie des Instituts für Europäische Politik (IEP) 2007 als „fest in der Hand der Organisierten Kriminalität“, die „weitgehende Kontrolle über den Regierungsapparat“

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