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gek.:



Friedhof ist Erinnerungskultur.
Ein Friedhof ist ein externer Ort wo sich Trauernde hinbegeben können auch wenn sie wissen das nach einigen Jahren nur noch die Gräber von den Verstorbenen von deren früherer irdischen Existenz zeugen.
Der Friedhof ein Ort der Rituale. Des bewussten Abschiednehmens.
Der Gräbergang bringt die Lebenden mit ihren Toten wieder bewusst in Erinnerung.

Für mich wirkt die Aufbewahrung der Asche / Urne eines vertrauten Menschen in den eigenen privaten Räumen dagegen profan, irgendwie kulturlos.
Das - wie hier angeführt - mit Respekt zu den Toten zu verbinden, wäre nicht meine Schlußfolgerung daraus.

Das Problem in der westlichen Welt ist die Verdrängung der eigenen Sterblichkeit.

Aber die Asche der Eltern, evtl. Kinder oder allein der Ehepartner (manche haben im Laufe des Lebens einige) später alle vereint (als Urnen-Galerie) auf den Kaminsims ... ?
Nein danke.

Übrigens. Der Friedhof als explizite Ruhestätte ist keine Erfindung der heutigen Kirchen ! Gräber mit Bestattungszeremonien waren schon unseren Ahnen wichtig. Selbst die Neandertaler sollen schon ihre Verstorbenen rituell gebettet, bedacht haben.

Und viele historische Erkenntnisse lieferten in der heutigen Zeit erst archäologische Ausgrabungen von entdeckten Gräberfeldern.
Scheint demnach ein Bedürfnis der menschlichen Spezies zu sein einen speziellen Ort für ihre Verstorbenen zu haben. Die Urne auf den Kaminsims überliefert nichts davon.

Mir gefiele - alternativ zum Friedhof - die Idee von einer Urnen-Ruhestätte in einen Friedwald. Aber hier setzt natürlich auch die Natur (ausgewiesener Wald) Grenzen.
Das Sterbekartell schreibt vor, wie wo was zu machen ist. Unter 6000 € stirbt man in Deutschland nicht. Solange die Krematorienbetreiber stinkreich werden, und die städtischen Angestellten ihr Auskommen haben, und die Beerdigungsinstitute gutes Geld verdienen, ist für die alles in Ordnung. Für das Volk nicht.