Leipzig. Nach dem Skandal um rechte Parolen und Gesten bei ihrem Publikum gerät nun auch Party-Sängerin Melanie Müller in den Fokus polizeilicher Ermittlungen.
Wie die „Bild“ am Mittwoch berichtete, sei ein neues Video des ominösen Auftrittes am 17. September in Leipzig aufgetaucht. Dieser Clip liegt inzwischen auch der Polizei vor. Der 34-Jährigen wird vorgeworfen, darin selbst den Hitlergruß gezeigt zu haben.
Das Video zeigt die Sängerin aus Leipzig auf einer Bühne umringt von Gästen, die lautstark "Ost-, Ost-, Ostdeutschland" grölen – eine Parole, die in den vergangenen Wochen immer wieder auf von den rechtsextremen Freien Sachsen unterstützten Demonstrationen ertönte, zuletzt erst am Montagabend in Leipzig.
Im Rhythmus mit dem Sprechgesang der Besucher hebt Müller insgesamt acht Mal ihren rechten Arm schräg nach oben, das Mikrofon hält sie dabei in der linken Hand.
Das Video ist nach Angaben der "Bild" am 17. September entstanden, als der Reality-TV-Star beim Oktoberfest des Leipziger Motorradclubs "Rowdys Eastside" auftrat.
Der Club hat seinen Sitz im ehemaligen KZ-Außenlager "HASAG Leipzig" im Leipziger Stadtteil Schönefeld, welches heute als Szenetreffpunkt von rechtsextremen Gruppen gilt.
Der polizeiliche Staatsschutz der Kriminalpolizei habe infolge des neuen Videos seine Ermittlungen ausgeweitet, teilte Polizeisprecherin Mariele Koeckeritz auf LVZ-Nachfrage am Mittwochnachmittag mit.
Wegen des Anfangsverdachts der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen sei unmittelbar nach Bekanntwerden des Sachverhalts eine Anzeige von Amts wegen gestellt worden.
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Nun hat Melanie Müller gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) ein Statement zu den Vorwürfen veröffentlicht. Darin betont sie, dies sei „alles falsch“. Es handele sich um „bösartige Unterstellungen, mit dem durchsichtigen Versuch, mir irgendetwas Negatives anzuhängen“.
In der Folge führt sie aus: „Das Bild auf dem ich den Arm austrecke, ist kein Hitlergruß. So etwas würde ich nie machen und verurteile solche Spinner.
Das Foto ist völlig aus dem Zusammenhang eines Auftritts von mir gerissen, in dem ich singe, tanze und stimmungsvoll gestikuliere.“ Das Foto sei aus einer Bewegung heraus aufgenommen und kein Hitlergruß: „Das weise ich entschieden von mir.
Es ist einfach bösartig und schändlich, was hier versucht wird. Ich lasse mich aber nicht in diese rechte Ecke drängen und wehre mich gegen diese Behauptung.“
Am Mittwochabend veröffentlichte die Sängerin zudem einen Post auf Instagram. Darin sagt sie, „das mediale Feuer“ habe sie hart getroffen. „Ich habe mit Rechtsradikalen oder nationalistischem Gedankengut nichts am Hut“, schreibt Müller weiterhin. Zu dem Video oder dem Vorwurf, dort einen Hitlergruß zu zeigen, äußerte sie sich zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht.
Die Sängerin war bereits in den vergangenen Tagen in die Kritik geraten, nachdem ein Video des Auftritts am 17. September kursierte. Dort rief das Publikum „Sieg Heil“, einige Besucher sollen auch den Hitlergruß gezeigt haben. Daraufhin leitete die Polizei entsprechende Ermittlungen ein