Ich habe auch nicht behauptet, dass die Zentralbanken sich danach ausrichten. Die haben da andere Parameter.
Im uebrigen geht es auch nicht um die 'Gesamtgeldmenge'. Sondern, um die Geldmenge, die fuer einen Markt (einen Typ Transaktionen) zur Verfuegung steht.
Auch muss man unterscheiden zwischen Ausloesern und Ursachen von *allgemeiner* Preissteigerung (das was ein wenig inkorrekt als Inflation bezeichnet wird). Ausloeser wird oft eine Krise in der Versorgung sein, also ein physischer Mangel an einem Produkt. Ursache ist was anderes. Und das passen sich die Preise mit der Zeit dem verfuegbar gebotenem Geld an. Klar sind Volkswirtschaften komplex. Aber es gibt einiges an Daumenregeln wonach sie verstanden werden koennen.
Der Punkt ist auch, dass man die Ausloeser zu Suendenboecken macht. Das sind dann Binsenweisheiten, die die das dumme Publikum glauben soll, damit man den eigentlich Schuldigen nicht auf die Schliche kommt. Also das Bankenkartell, die Politiker und die Profiteure von Geldmengenausweitung wollen am Ende nicht als Schuldige dastehen, gegen die sich dann der Zorn der Geprellten richten kann.
Beachte auch das Stichwort *Kreditnachfrage*. Die Geldmenge wird durch Kredite erhoeht. Diese Kredite werden aber nur durch einen Bruchteil der Wirtschaftsteilnehmer nachgefragt. Mit den Krediten werden auch nur bestimmte Typen Gueter nachgefragt (in der Regel zu Investitionen)... Diese Nachfrage hat kaum oder keinen Einfluss auf Verbraucherpreise. Es sei denn es fliesst dann Geld von diesen Maerkten ab. Der Abfluss kann freilich an verschiedenen Stellen stattfinden. Wenn z.b. eine kuenftige Knappheit / Preissteigerung eines bestimmten Gutes erwartet wird, dann wird dieses Gut vermehrt angekauft und auch die Anbieterpreise werden steigen. Das wird dann auch an die Endverbraucher weitergegeben.
Das wirtschaftsanschauliche Problem ist im Kern, dass man glaubt man koenne einerseits die Vorteile von Geldmengensteigerung nutzen, gleichzeitig aber die Problem, die sich daraus ergeben langfristig vermeiden. Das sehen freilich die Profiteure so. Und die wollen, dass alle anderen es auch so sehen. Also wird entsprechend publiziert. Richtig an dem Artikel ist freilich, dass die Typologie der Geldmenge sich mit der Zeit geaendert hat. Es sind heute nicht mehr Edelmetalle, Muenzen, Banknoten. Sondern auch jede Menge Formen von Buchgeld. Das steht dann aber auch auf verschiedenen Maerkten zur Verfuegung. Das zeigt sich auch am Wachstum der Sektoren. Und in den letzten Jahrzehnten sind vor allem die finanziellen Sektoren und was mit ihnen zusammenhaengt gewachsen.