Das ist in dieser Simplizität ganz einfach eindimensional.
Natüüüüürlich spielt das allgemeine Zinsniveau selbstredend eine gewichtige Rolle, speziell bei der Bautätigkeit.
Aber auch einige andere Faktoren sind genauso maßgebend für die Preisentwicklung, beispielsweise Zukunftssicherheit (Arbeitsplatz), Spartätigkeit, allgemeine Kaufkraft (Lohnniveau), etc.
Überangebot kann auch durch Marktsättigung und ganz einfach durch zu viele Anbieter entstehen, was dann die Preise drückt. Beste Beispiele sind Bekleidung und Unterhaltungselektronik.
Und man muss auch unterscheiden, ob auf Kredit gekauft wird (da spielt das Zinsniveau logischerweise eine entscheidende Rolle), oder ob es sich um Bar-Käufe handelt.
Wenn jemand ein neues Kleidungsstück oder ein neues TV-Gerät benötigt, wird derjenige seine Kaufentscheidung wohl kaum wegen des Zinsniveaus treffen, sondern weil er ganz einfach den Bedarf hat und den betreffenden Artikel ganz einfach haben will, wenn er ihn sich leisten kann.
Wie gesagt, da spielen halt viele Faktoren eine gewichtige Rolle.
Um nochmals auf das Bauholz zurück zu kommen: Wenn plötzlich die USA und China runde 30 % der jährlichen Bauholzproduktion absaugen, ist es doch völlig pillepalle, ob hier eine rege Bautätigkeit herrscht oder nicht. Die würde dann höchstens noch als weiterer Preistreiber mitwirken.
Diese 30 % fehlen dann ganz einfach auf dem heimischen Markt und das treibt dann eben die Preise hoch. Zinsniveau hin oder her.
Geändert von Chronos (11.06.2022 um 13:49 Uhr)
"Groß ist die Wahrheit, und sie behält den Sieg" (3. Esra)
Undefeated Nak Muay/Kickboxer: 0W - 0L - 0D
<Tradition is not the worship of ashes, but the preservation of fire!>
Undefeated Nak Muay/Kickboxer: 0W - 0L - 0D
<Tradition is not the worship of ashes, but the preservation of fire!>
"Groß ist die Wahrheit, und sie behält den Sieg" (3. Esra)
Aha, also der weissrussische Leitzins von 12% (30-Jahre Schnitt: 23.5%!!!) soll also deine These vom billigen Geld stützen. Interessant. Natürlich ist viel Geld in Immobilien geflossen und hat dies verknappt. Die Inflation an sich ist aber eher auf die Corona und Kriegs-Verwerfungen zurückzuführen…..
Undefeated Nak Muay/Kickboxer: 0W - 0L - 0D
<Tradition is not the worship of ashes, but the preservation of fire!>
Da spielen aber auch noch andere Einflußparameter eine gewichtige Rolle.
Alsda wären:
1. In den Jahren zuvor war die Bautätigkeit zu niedrig, gemessen am langjährigen Mittelwert. Einer der Gründe dafür war die Verunsicherung bei den prospektiven Bauherren wegen des Mietdeckels in den Ballungszentren.
2. Eine enorm hohe Zuwanderung der letzten Jahre, die jetzt kumuliert die Nachfrage nach Wohnraum hochtrieb.
3. Gestiegene Ansprüche an die Qualität und Größen der Wohnungen. Anstatt in 70-Quadratmeter-Butzen wohnen zu müssen, wurden eben viele Planungen in bessere und größere Wohnungen realisiert, wobei auch Erbschaften und zuteilungsreife Bausparverträge als Antrieb mitwirkten.
Und nicht zuletzt: 4. Immer mehr Single-Haushalte, die eben zusätzlichen Wohnraum beanspruchen.
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)