Wenn wir nach einem wirtschaftlichen Abstieg bzw. vor einem wirtschaftlichen Wiederaufstieg zu flexiblen Wanderarbeitern geworden sind, dann sollte der Wohnwagen folgerichtig die Wohnung bzw. das Haus ersetzt haben.
Kann man sich heute nicht vorstellen? Ich hätte mir vor 20 Jahren auch nie träumen lassen, dass die hiesige Mittelschicht der größten Autonation in nicht allzuferner Zukunft bereit sein wird, für ein Fahrrad Gebrauchtwagenpreise zu bezahlen und sich obendrein dabei auch noch gut zu fühlen.
In den USA, die uns hinsichtlich soziopolitischer Entwicklungen immer etwa 2 Jahrzehnte voraus sind, ist es doch heute gar nix besonderes mehr im eigenen Auto zu schlafen.
Hab erst kürzlich sogar gehört, dass es selbst im Silicon Valley topverdienende Angestellte gibt, die nach landläufigem Verständnis "obdachlos" sind, eben weil sie keine eigene Wohnadresse haben, teilweise gewollt (Flexibilität), teilweise auch aufgrund horrender Quadratmeterpreise in der Umgebung, die sie nicht bereit sind zu zahlen und dann eben in ihrem Van leben, zumal sie am Arbeitsplatz ja auch alle Möglichkeiten vorfinden, die sie in den eigenen 4 Wänden vorfänden... Stichwort Schlafmöglichkeit, Körperhygenie, usw, usf....
Ein offiziell Obdachloser muss in mittelbarer Zukunft also nicht mehr unbedingt ein Penner sein. Im Endeffekt ist Obdachlosigkeit ja auch ein Stück Freiheit und von Freiheit können wir Progressiven ja eh nie genug bekommen.