Alle Schweinereien gehen von Deutschland und Europa aus auch in der Ukraine


Ukrainische Leihmütter zwischen allen Fronten

Barbara Marti / 5.07.2022 Auftragseltern und Vermittler wollen im Krieg nur eines: Ein lebendiges Baby. Auf der Strecke bleiben die ukrainischen Leihmütter.

Marina hat Anfang März in Kiew im Luftschutzkeller der grössten ukrainischen Vermittlungsagentur «BioTexCom» ein Baby zur Welt gebracht. Dort sei es kalt und dunkel gewesen, berichtete sie im Schutz der Anonymität der «Deutschen Welle». Es habe an Essen, Wasser und Medikamenten gemangelt, obwohl die Agentur in ihren Videos nach Kriegsausbruch behauptet hatte, es fehle den Babys und Leihmüttern an nichts. Einen Tag nach ihrer Entbindung habe sie den Keller verlassen und die über 300 Kilometer lange Heimreise antreten müssen. Sie wäre gerne noch geblieben, weil es an diesem Tag einen Bombenangriff gab. Doch sie durfte nicht: «Wie ich nach Hause komme, war mein Problem.»

Geschäft auf dem Buckel von Frauen
Kommerzielle Leihmutterschaft ist in vielerlei Hinsicht ein Geschäft auf dem Buckel von Frauen. Carolin Schurr, Kultur- und Sozialgeografin an der Universität Bern, sagte gegenüber swissinfo: «Wenn das Kind erst einmal geboren ist, kümmert sich niemand mehr um die Leihmutter.»

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