Laut Eigenaussage kümmert sich das Münchener Institut für Mikrobiologie als »Ressortforschungseinrichtung des Bundes« auch um den Schutz vor biologischen Waffen
Die angeblich »blanke« deutsche Armee hat noch immer vielfältige Einrichtungen, z. B. ein Institut für Mikrobiologie (IMB) in
München.
Laut Eigenaussage kümmert sich das IMB als »Ressortforschungseinrichtung des Bundes« auch um den
Schutz vor biologischen Waffen.
Es geht demnach vor allem um Diagnostik, und deswegen besitzen die Münchener »eine umfangreiche Sammlung von mikrobiologischen Erregern aus der ganzen Welt«.
Bemerkenswert ist vor allem, dass das IMB auch rege im Ausland unterwegs ist. 2013 rief nämlich das Auswärtige Amt das »Deutsche Biosicherheitsprogramm« ins Leben, selbstverständlich zu einem guten Zweck – offiziell richtet es sich im Rahmen der G7 gegen die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen. Das Programm trage also zur Stärkung der 1971 beschlossenen und 1975 in Kraft getretenen »Biowaffenkonvention« bei. Das IMB betreibt jedenfalls mit diesem Auftrag Kooperationsvorhaben u. a. in
Kasachstan, Usbekistan, Georgien, Mali, Tansania und auch in der Ukraine. Dort trägt das Unterfangen den Titel »Biosicherheitsprojekt ›Ukrainisch-deutsche Biosicherheitsinitiative für ein
Zoonosen-Risikomanagement nahe der EU-Außengrenze‹«.
Zoonosen definiert die Weltgesundheitsorganisation als Infektionskrankheiten, die auf natürliche Weise zwischen Mensch und anderen Wirbeltieren übertragen werden können.
Das IMB begründet ausführlich, warum es in Charkiw zusammen mit der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) seit 2016 tätig ist: Fragile politische Situation,
instabiles Gesundheitssystem etc. Zu den Aufgaben gehörten die Ausbildung von Fachpersonal für die Diagnostik gefährlicher Krankheitserreger und Studien zu deren Vorkommen in der Ukraine. Das klingt zunächst nützlich, bleibt nur die Frage: Warum findet das alles unter militärischem Kommando statt? Weil künftige Schlachtfelder erkundet werden?