Wenn Fußballer öffentlich vor allem um „Werte“ und „Zeichen“ kreisen und gleichzeitig ein Emirat sich eine WM kaufen kann, verliert der Sport seine Würde – und schließlich auch die Liebe der Zuschauer. In Katar erleben wir die Selbstzerstörung eines Sports aus Gier nach Werten – finanziellen und moralischen.In Katar geht womöglich auch eine Epoche der bundesdeutschen Gesellschaftsgeschichte zu Ende, nämlich die Liebesgeschichte der Deutschen und ihrer Fußballnationalmannschaft.[Links nur für registrierte Nutzer]Die öffentlich-rechtlichen Sender haben daran einen gehörigen Anteil. Mit gewohnt giganteskem, zwangsgebührenfinanziertem Aufwand berichten sie aus Katar. Aber was? Am Dienstagabend zum Beispiel stellt das ZDF-Sportstudio die Mannschaft von Australien vor. Man erfährt nichts über deren spielerische Eigenarten, dafür umso mehr über die Lebensgeschichten dreier Spieler mit afrikanischem Migrationshintergrund, die nicht über ihr Spiel, sondern über ihre Vorbildrolle für andere Migranten sprechen. „Die Socceroos sind multikulti und sprechen auch Themen außerhalb des Fußballs an“, jubiliert das ZDF.
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