So einen Militärmüll kauft man nun auch noch ein

Die Bundeswehr und die Überflieger

Symbole und Realität stoßen sich auch bei der Bundeswehr-Aufrüstung hart im Raume. Die Entscheidung für den amerikanischen Kampfflieger F 35 ist umstritten. Das Flugzeug erst in Jahren lieferbar. Auch der Hype um Überschallwaffen muss eingeordnet werden.
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Bereits bei der Bestellung der F35 im März war bekannt, dass es große Probleme bei der Instandsetzung und der Ersatzteilbeschaffung gibt, außerdem die Flugstunden extrem teuer sind. Selbst die USA wissen nicht, wie sie die Kosten stemmen können, daher orderte die US Air Force statt weiterer F35 die [Links nur für registrierte Nutzer] der neuesten Generation, denn: „Die gute alte F15 kann etwas, was die modernsten Stealth Kampfjets der neusten Generation nicht können, sie kann zu einem günstigeren Preis viel mehr Waffen mitführen.“
Ein Triebwerk, welches sehr reparaturanfällig ist

Nun [Links nur für registrierte Nutzer] dass die Mängel nicht nur zahlreicher – es ist die Rede von 845 Fehlern –, sondern noch gravierender sind als angenommen, was bereits zur Stornierung von Aufträgen seitens des US-Verteidigungsministeriums führte.

Ein wesentlicher Mangel sei die fehlende Zuverlässigkeit, das Flugzeug sei in 2020 nur zu 54 Prozent und in 2021 zu 61 Prozent verfügbar gewesen. Moderne Kampfjets haben eine Verfügbarkeit von mehr als 80 Prozent, für die F35 sei nur eine Verfügbarkeit von 65 Prozent als Ziel angesetzt worden, aber nicht einmal dieses wurde erreicht. Als kritisch erweist sich, dass die F35 nur ein Triebwerk hat, welches aufgrund der hohen Leistung sehr reparaturanfällig ist. Die Reparatur erfordert viele Ersatzteile und dauert relativ lange, was zu erheblichen Kosten und Ausfallzeiten führt.

Ein weiterer schwerwiegender Mangel sei die Software dieses auch als fliegender Computer bezeichneten Jets, was zum Beispiel dazu führt, dass Raketen nicht abgeschossen werden können. Neben den zahlreichen minder schweren Entwicklungsfehlern werden sechs aufgelistet, die so schwerwiegend sind, dass sie zum Absturz führen können.

Die Bestellung der F35 ist eher ein Beispiel für sogenannte Goldrandlösungen, bei denen eher prestigeorientiert eine Luxuslösung gewählt wird, nicht aber pragmatisch ein Gerät, welches den Zweck erfüllt, kostengünstig und zuverlässig und vor allem schnell lieferbar ist. Da die Ausbildung der Piloten ohnehin Zeit in Anspruch nimmt, sind weitere Zeitverzögerungen bei der Beschaffung der Maschinen eigentlich ein absolutes Ausschlusskriterium, daher bleibt die Frage offen, warum diese Bestellung überhaupt erfolgte.

Beispiele für verkorkste Goldrandlösungen sind etwa Tiger, NH90 und Puma. Diese führen zu unverhältnismäßigen Löchern im Haushalt, das Kosten-Nutzen-Verhältnis stimmt nicht. Dies gestaltet auch die Nachbeschaffung entsprechend problematisch. Es muss für unnötig viel Geld schlechtes Material nachgekauft oder auf etwas ganz Neues gesetzt werden mit allen Problemen, die damit verbunden sind. [Links nur für registrierte Nutzer]