Liebe Leute, für mich war und ist Wrestling WWF. Als die WCW die Stars der WWF abwarb bin ich langsam ausgestiegen - auch dem eigenen Alter geschuldet. Die Attitude-Ära mit Steve Austin wars für mich dann endgültig, es wurde p.c., farblos, keine richtigen Fehden mehr, keine wirklichen Bösewichte, keine richtigen markanten Rollen mehr, weniger provokant, überall Quoten(?)Frauen mit ihrer Wichtigtuerei. Klar, Wrestling wurde damit salonfähig, es wurde das dicke Geld gemacht, raus aus der Schmuddelecke usw.
Ich nehm mal paar Bsp., was für mich Wrestling ausmacht(e):
Roddy Piper spielte auf seinem Dudelsack vor mexikanischem Publikum "La Cucaracha" (ein lied über eine Kakerlake), nachdem er angekündigt hatte, die mexikanische Nationalhmyne spielen zu wollen.
Piper wurde einmal niedergestochen bei einer Veranstaltung, weil die Leute ihn so hassten und nicht unterscheiden konnten, daß die Provokation gespielt war um mehr cash zu machen.
Der Eisenscheich wurde mit dem Tod bedroht, weil er sein Nahostding abzog bei politischen Spannungen zwschen USA und dem Nahen Osten. Die Leute waren außer Rand und Band.
Sgt. Slaughters Familie wurde mit dem Tod bedroht und erhielt Polizeischutz, in diesem Zusammenhang.
Das waren keine Matches, das waren Schlachten!!!
Der HBK wurde in einer Bar von 6 Marines ins Krankenhaus geprügelt, weil er meinte, daß sie sich verpissen sollen, als sie ihn provozierten. Weil sie ihn hassten für sein Auftreten.
Wahrscheinlich beliebig fortsetzbar.
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Meine Favoriten waren irgendwie immer eher die Bösewichte. Hulkamania war meines nicht mit den kleinen Scheissern, dann der Hitman mit seinem rosa Trikot und dem guten Auftreten gegenüber den kleinen Scheissern und anderem Publikum, dann war er einer der, die normal sprachen zum Publikum. Geht gar nicht! Ein Wrestler der bei seinen Ansagen nicht schreit ist kein Wrestler für mich...
"half the brain..."
Oder aber die Patriotenecke, mit Jim Duggan, Hogan, Luger usw. War nix für mich.
Witzig fand ich aber den Friseur mit der Heckenschere, Brutus the barber Beefcake.
Also, neben Razor Ramon, die mir eben so einfallen:
- Mr Perfect. Einer der technisch besten Wrestler für meinen Geschmack. Niemand, außer dem HBK vielleicht, ließ seine Gegner dermaßen gut aussehen.
- Earthquake. Immer noch unterschätzt - er muß in die Hall of fame. Der beste Powerslam aller Zeiten für meinen Geschmack. Dazu sein einzigartiger Finishingmove Earthquake splash, einer meiner Lieblingsmoves. Eine Naturkatastrophe von der Stärke, bewegte sich aber zugleich geschmeidig wie eine Katze, war schlau wie ein Fuchs.
Ein Sakrileg ihn bei WCW zu einem Hai umzufuktionieren.
- um bei den schweren Jungs zu bleiben: Bam Bam Bigelow. Vom Seil gesprungener Headbutt war einzigartig
- Doink fand ich witzig, weil er die kleinen Scheisser verarschte und das Publikum. Seine Moves naja. Heutzutage kaum denkbar.
- Den Undertaker fand ich gut im Zusammenhang mit Manager Paul Bearer, als er noch die grauen Gamaschen trug. Mehr wegen Bearers Auftritt. Die moves des UT waren langsam langsam und dann plötzlich schnell. Chokeslam und Piledriver - nicht meine bevorzugten Moves.
Dennoch eine absolute Legende, weil über 30 Jahre ganz oben. Wenn dann vergleichbar mit Hogan.
- der HBK war wohl der beste Performer aller zeiten, beherrschte alle Stile, brachte persönlich höchste Opfer (bandscheibenvorfall und weiter) und war der WWF gegenüber loyal. Mir war er aber einfach zu klein.
Freue mich sehr, daß er sein privates Glück gefunden hat und was aus seiner Karriere gemacht hat, trotz bewegter Vergangenheit, wo Rolle und Person teilweise wirklich verschmolzen. Er war ja wirklich ein absoluter Frauentyp.
- Yokuzunas Banzai drop war mir zu krass. Der war so gut gesprungen, daß er real aussah. Den mochte ich deshalb nicht. Die fetten hab ich aber immer gerne gesehen. Unterhaltsam.
Die älteren, wie den Eisenscheich, Sgt. Slaughter, Ric flair, Piper usw. bekam ich nur gegen Ende deren Karriere mit. Haben mich dennoch mehr beeindruckt als dann Austin und folgende.
Es waren gute Geschichten, witzige Rollen, lange Fehden.
Es war eine schöne Zeit. Das goldene Zeitalter des Wrestlings.