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Thema: Das Judentum und seine Inhalte - was unterscheidet das Judentum von anderen Religionen ?

  1. #71
    Sjard
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    Standard AW: Das Judentum und seine Inhalte - was unterscheidet das Judentum von anderen Religionen ?

    Zitat Zitat von mabac Beitrag anzeigen
    Die Christen haben dem Tanach das NT aufgepropft, die Talmudjuden den Talmud. Ich sehe in dieser Hinsicht nicht so grosse Unterschiede im Ketzertum. Beides, NT und Talmud sind häretische Schriften im Sinne des Judentums.
    Der Talmud ist keine häretische Abspaltung, sondern der "Zaun um das Gesetz" des alten Testaments. In allen Synagogen und Judenschulen wird er gelehrt.

  2. #72
    Der Klügere tritt nach! Benutzerbild von Differentialgeometer
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    Standard AW: Das Judentum und seine Inhalte - was unterscheidet das Judentum von anderen Religionen ?

    Zitat Zitat von Krabat Beitrag anzeigen
    Und es geht schon mit Napoleon los, der die Juden als "gesunkene, verlotterte und zu allen Schandtaten bereite Nation" bezeichnete.
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    Ganz so gross scheint die Liebe da nicht gewesen zu sein.
    Exakt.

    Undefeated Nak Muay/Kickboxer: 0W - 0L - 0D
    <Tradition is not the worship of ashes, but the preservation of fire!>

  3. #73
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    Standard AW: Das Judentum und seine Inhalte - was unterscheidet das Judentum von anderen Religionen ?

    Zitat Zitat von houndstooth Beitrag anzeigen

    Juden lebten in Belorussland seit ueber 900 Jahren und waren dort sehr beliebt.

    [...]

    Juden lebten auch im alten Polen.
    [...]
    Das "alte" Polen, sicherlich die Polnisch-Litauische Union, umfasste Belorussland und weite Teile der Ukraine, also Gebiete, wo Pogrome als Volkssport betrieben wurden.

    Und die "neuen" Polen:

    General Sikorski took the opportunity to establish a detention facility near Rothesay on the Isle of Bute for both his political opponents and anybody else he felt like imprisoning. To the members of the Polish Government in Exile, Sikorski made no secret of his intentions, announcing at a meeting of the Polish National Council in London on July 18 1940, ''There is no Polish judiciary. Those who conspire will be sent to a concentration camp.'' Shortly afterwards, a secret order was issued to General Marian Kukiel; Commander of Camps and Polish Army Units in Scotland. This related to what was described as an ''unallocated grouping of officers'' who were to be held in a special camp.

    On the Isle of Bute were both political prisoners and also what the Poles called ''pathological cases''. These were drunks, homosexuals and others of whom Sikorski and his associates disapproved. There were also a number of Jews. A second camp was established at the village of Tighnabruich on the Scottish mainland.
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  4. #74
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    Standard AW: Das Judentum und seine Inhalte - was unterscheidet das Judentum von anderen Religionen ?

    Zitat Zitat von mabac Beitrag anzeigen
    Es ist nicht meine Auffassung! Im Fall des rabbinischen Judentum, was ich einfacherhalber Talmudjudentum nenne, war es eine radikale Abkehr vom Vorherigen, eine Häresie, schlichtweg Ketzerei! Der Übergang von der Patrilinearität zur Matrilinearität widerspricht der Bibel, also dem Tanach.


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    Aus der Sicht des rabbinischen Judentums wären die Söhne des Moses keine Juden, weil deren Mutter Heidin war und der Beschneidung der Söhne nur zustimmte, weil Gott Moses mit dem Tod bedrohte.





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    Sicherlich wanderten Juden aus wirtschaftlichen Gründen aus Palästina ab, nur hat es eine Massenauswanderung oder gar Vertreibung nicht gegeben, sonst hätte sich der Sanhedrin nicht so lange halten können. Und Palästina blieb neben Babylon das Zentrum des Judentums, bzw. wurde Zentrum de rabbinschen Judentums. Ich will hier nicht auf die Samaritaner eingehen, die näher am ursprünglichen Judentum sind, auch nicht auf die Karäer.

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    Der Exodus ist eine Legende des rabbinischen Judentums und der ihr hörigen Geschichtschreibung. Der grösste Teil der ortsansässigen Juden (und Samaritaner) blieb im Land und wurde bis auf wenige Ausnahmen später islamisiert.




    Da stimme ich zu, wenn es ein jüdisches Volk gibt, wenn man das heutige Israel aussen vor lässt, dann kommen die Ostjuden dem am Nächsten.


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    Nur hat eben diese Ethnogenese nicht im Nahen Osten stattgefunden, sondern in den Gefilden östlich der Weichsel.
    Wir reden hier immer noch über Religion und Religionsausübung, der Wechsel von der Patrilinearität zur Matrilinearität gehört da nur abgeleitet dazu. Mir ist nicht ganz klar, warum du darauf mehrfach abstellst.

    Die Konflikte zwischen schriftlich fixierter Thora und mündlich überlieferten Traditionen, vertreten durch die Parteien der Saddzuäer und Pharisäer bestreite ich ebenfalls nicht, das sind sozusagen die Basics, der Vorwurf der Häresie erfolgte gegenseitig.

    Im Grunde bestätigt die von dir erwähnte Übernahme der religiösen Angelegenheiten durch die "häretischen" Pharisäer meine Eingangsthese, daß mit Zerstörung des Tempels und des als Theokratie organisierten Staates (Bezugsmittelpunkt auch der Diaspora) sowie Verfall Jerusalems, Verödung der Landschaft plus Wegfall von Ritus und Priesterschaft und schließlich der Niederschlagung auch der folgenden Aufstände die Religion und ihre Ausübung, wie sie die Thora festschrieb, erlosch.

    Das heißt freilich nicht, daß jüdische Religiosität plötzlich verschwand, sondern ihr Leichnam wurde weiter durch die Jahrhunderte getragen und verlagerte sich zunehmend ins Spekulative, denn in der realen Welt wurde der Kontrakt von Gesetzeserfüllung und Gottes Verheißungen offensichtlich nicht mehr erfüllt.

    Das Talmudjudentum versuchte diese Kluft zwischen Realität und "Bundeszusagen" durch spekulatives Umdeuten der Wirklichkeit, Reglementierungswut, tendenziöse Interpretation der Thoratexte und Abschottung gegen die Welt zu überbrücken, also ein unangreifbares "geistiges Jerusalem" zu schaffen.

    Genau genommen die einzige Möglichkeit, die ihm blieb, wenn man die düsteren Fakten nicht zur Kenntnis nehmen wollte. Diese "religiöse" Leugnung des Scheiterns, seine totale Umdeutung in eine fortgesetzte Auserwähltheit, ist ja das eigentlich Faszinierende am Judentum nach der Katastrophe.

    Wie tot das "originäre" Judentum ist, erkennt man übrigens leicht daran, wie Israel jetzt schon zum religiösen Disneyland verkommen ist und nichts wäre für das künstlich am Leben gehaltene Judentum desaströser als der Wiederaufbau des Tempels.
    Ex septentrione lux

  5. #75
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    Standard AW: Das Judentum und seine Inhalte - was unterscheidet das Judentum von anderen Religionen ?

    Zitat Zitat von brain freeze Beitrag anzeigen
    Wir reden hier immer noch über Religion und Religionsausübung, der Wechsel von der Patrilinearität zur Matrilinearität gehört da nur abgeleitet dazu.
    Die Grundlagen der Schriftreligionen sind deren Heiligen Schriften. Wenn ergänzende Schriften fundamentale Regeln der Heiligen Schriften sinnentstellen, dann sind sie häretisch.

    Die Karäer verstehen den jüdischen Glauben als strikte Buchreligion. Sie interpretieren die Gebote (hebr. Mitzwot) ausschließlich aus dem Tanach und nicht aus der mündlichen Tora des rabbinischen Judentums, d. h. dem Talmud, den sie als Abweichung von der dem jüdischen Volk historisch gesehenen göttlichen Offenbarung sehen.
    [...]
    Gemäß ihrer Ansicht sind nicht die Karäer, sondern die anderen Zweige des Judentums von der göttlichen Offenbarung abgewichen. Sie berufen sich darauf, die originale Form des Judentums auszuüben, da im Tanach keinerlei Andeutungen auf ein mündliches Gesetz vorzufinden sind und diese Idee erst Jahrhunderte nach der Offenbarung entstand.
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    Zitat Zitat von brain freeze Beitrag anzeigen
    Im Grunde bestätigt die von dir erwähnte Übernahme der religiösen Angelegenheiten durch die "häretischen" Pharisäer meine Eingangsthese, daß mit Zerstörung des Tempels und des als Theokratie organisierten Staates (Bezugsmittelpunkt auch der Diaspora) sowie Verfall Jerusalems, Verödung der Landschaft plus Wegfall von Ritus und Priesterschaft und schließlich der Niederschlagung auch der folgenden Aufstände die Religion und ihre Ausübung, wie sie die Thora festschrieb, erlosch.
    Im belagerten Jerusalem fand ein Bürgerkrieg zwischen den verfeindeten Fraktionen statt. Und der Aufstand, der zum Fall Jerusalems führte, war, um es simpel zu sagen, dem Unvermögen der Römer geschuldet, eine Region, in dem religiösen Massenwahnsinn seine Urheimat hat, zu befrieden.
    Das Unvermögen des Prokurators Gessius Florus, den Konflikt zwischen Judäern und Samaritanern zu schlichten (bzw. im Sinne des Josephus: zugunsten der Judäer zu entscheiden), führt dazu, dass sich militante Gruppen, sogenannte „Räuber“, bilden. Jüdische und nichtjüdische Einwohner Caesareas ringen um die Dominanz in der von Herodes gegründeten Stadt; dieser Konflikt destabilisiert die Region
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    Und mit den Samaritanern haben wir eine weitere Gemeinschaft, die sich auf die strenge Auslegung der Schrift beruft.
    Sie bewahren eine im Vergleich zum rabbinischen Judentum altertümliche Version der Religion mit eigenem Heiligtum, eigener Liturgie und ihrem samaritanischen Pentateuch. Nur diesen betrachten sie als heilige Schrift, die mündliche jüdische Lehre lehnen sie ab.
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    Mit dem Fall des Tempels erlosch der Tempelkult und mit dem rabbinischen Judentum entstand eine neue Religion, wie vorher das Christentum aus dem Judentum hervorging.
    Verödung der Landschaft? Zu der kam es erst während der Mameluckeherrschaft und die Osmanen haben auch nicht viel mehr gebacken bekommen!
    Wenn die Landschaft verödet gewesen wäre, dann hätten nicht bis in die Spätantike hineinen religiös motivierte Aufstände stattfinden können!

    Nachdem Kaiser Justinian im Rahmen seiner strengen christlichen Religionspolitik Gesetze gegen Heterodoxe (d. h. Personen, die nicht die Lehren der Reichskirche anerkannten) erlassen hatte und es zudem wohl zu Übergriffen auf die Samaritaner gekommen war, erhoben sich diese im Jahr 529, nachdem es bereits 484 zu Aufständen gekommen war.
    [...]
    Da sich Julian explizit nicht zum Gegenkaiser, sondern zum König von Israel ausrief, sich in die Tradition Josephs stellte und sein Königtum mit messianischen Erwartungen verband, hatte der Aufstand auch eine erhebliche ideengeschichtliche Komponente.
    [...]
    Allerdings kam es noch 556 zu einem erneuten Aufstand der Samaritaner.
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  6. #76
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    Standard AW: Das Judentum und seine Inhalte - was unterscheidet das Judentum von anderen Religionen ?

    Zitat Zitat von mabac Beitrag anzeigen
    Die Grundlagen der Schriftreligionen sind deren Heiligen Schriften. Wenn ergänzende Schriften fundamentale Regeln der Heiligen Schriften sinnentstellen, dann sind sie häretisch.
    Daß die Tora ein Konglomerat verschiedenster Autoren ist inkl. Fremdanleihen, redaktioneller Überarbeitungen, Schichtungen, Einfügungen usw., hat schon Friedrich Delitzsch dargestellt, Bibelkritik ist also ein altes theologisches Handwerk. Wie gesagt, es gibt keinen jüdischen "Originaltext" und damit auch keine Häretiker im engeren Sinne bzw. warfen sich die streitsüchtigen religiösen Parteien gegenseitig Abfall vom Glauben vor.

    Wenn die Landschaft verödet gewesen wäre, dann hätten nicht bis in die Spätantike hineinen religiös motivierte Aufstände stattfinden können!


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    Daß Judäa nach Hadrians Vertreibungen verödet gewesen sei, schreibt u.a. der Altphilologe Clementz in seiner Einleitung zum "Judäischen Krieg". Andere sprechen von Ansiedlung Fremder nach Exilierung von Juden aus Jerusalem und Umgebung, aber jedenfalls war das jüdische Staatswesen untergegangen.

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  7. #77
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    Standard AW: Das Judentum und seine Inhalte - was unterscheidet das Judentum von anderen Religionen ?

    Zitat Zitat von brain freeze Beitrag anzeigen
    Daß die Tora ein Konglomerat verschiedenster Autoren ist inkl. Fremdanleihen, redaktioneller Überarbeitungen, Schichtungen, Einfügungen usw., hat schon Friedrich Delitzsch dargestellt, Bibelkritik ist also ein altes theologisches Handwerk. Wie gesagt, es gibt keinen jüdischen "Originaltext" und damit auch keine Häretiker im engeren Sinne bzw. warfen sich die streitsüchtigen religiösen Parteien gegenseitig Abfall vom Glauben vor.
    Als Denkanstoss:

    Das Deuteronomium, Devarim, hebräisch: „Worte“, deszitiert, ergänzt und aktualisiert ältere Gesetzeskorpora, autorisiert sie als große Moserede und [bgab ihnen damit für alle Israeliten kanonischen Rang. [/b]Eine Vorform des Deuteronomiums legitimierte Josias Kultzentralisation (um 622 v. Chr.). Die feierliche Verlesung der Tora nach dem Wiederaufbau des Tempels (ab 539 v. Chr.; Neh 8,1) setzt ihre kanonische Geltung für das Judentum voraus. Abgeschlossen war sie spätestens mit dem Beginn ihrer griechischen Übersetzung (um 250 v. Chr.). Sie blieb auch für die Samaritaner, die sich vom Jerusalemer Tempelkult trennten, die alleingültige Heilige Schrift: Daraus entstand ihr Samaritanischer Pentateuch.
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    Wenn auch Teile des Tanach nicht für alle Juden, in dem Fall zähle ich die Samaritaner zu den Juden, als zur Heiligen Schrift zugehörig betrachtet werden, so doch zumindest die Tora. Und da ist es unerheblich, aus welchen Märchen und Legenden in welchem Zeitraum sie gestrickt wurde.

    Was die angebliche Verödung angeht, Judäa war schon zur dieser Zeit kein rein jüdisches Siedlungsgebiet mehr, abgesehen davon, dass Judäa unter römischer Oberhoheit war.

    Was die Bedeutung Judäas und Jerusalems angeht, beschreibt es Spengler sehr treffend:

    Die Zerstörung Jerusalems traf nur einen sehr kleinen Teil der Nation und politisch wie geistig bei weitem den unbedeutendsten. Es ist nicht wahr, daß das jüdische Volk seitdem »in der Zerstreuung« gelebt hätte. Es lebte seit Jahrhunderten und nicht allein, sondern zugleich mit dem persischen und anderen Völkern, in einer Form, die an kein Land gebunden war. Und man mißversteht auch den Eindruck dieses Krieges auf das eigentliche Judentum, das von Judäa wie ein Zubehör betrachtet und behandelt wurde. Man empfand den Sieg der Heiden und den Untergang des Heiligtums in tiefster Seele und hat in dem Kreuzzug von 115 die schwerste Rache genommen, aber das galt dem jüdischen und nicht dem judäischen Ideal. Mit dem »Zionismus« ist es damals wie früher unter Kyros und heute nur einer ganz geringen und geistig beschränkten Minderheit ernst gewesen. Hätte man das Unglück wirklich als »Verlust der Heimat« empfunden, wie wir uns das nach abendländischem Gefühl vorstellen, so wäre die Rückeroberung seit Marc Aurel hundertmal möglich gewesen. Aber sie hätte dem magischen Nationalgefühl widersprochen. Die ideale Form der Nation war die »Synagoge«, der reine consensus wie die urkatholische »sichtbare Kirche« und wie der Islam; und gerade sie ist durch die Vernichtung von Judäa und dem hier geltenden Stammesgeist erst ganz verwirklicht worden.
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    Geändert von mabac (06.01.2022 um 02:42 Uhr)
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  8. #78
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    Standard AW: Das Judentum und seine Inhalte - was unterscheidet das Judentum von anderen Religionen ?

    Zitat Zitat von Krabat Beitrag anzeigen
    Viele Katholiken Europas haben die Juden gegen die deutsche Vergasungswirtschaft Deiner atheistischen Glaubensgenossen geschützt. Die hatten den Vernichtungshass gegen Religionen genauso im Blut wie Du ihn täglich in Deiner dümmlichen Art ausspeist.

    Katholik Adolf Hitler nicht vergessen

    Armin Geus selbst kommt aufgrund zahlreicher Indizien zu dem Schluss, dass Mohammed unter einer 'paranoid-halluzinatorischen Schizophrenie mit definierten Wahnvorstellungen und charakteristischen Sinnestäuschungen' gelitten hat. Und so lässt sich der Koran auch als 'Chronik einer Krankengeschichte' lesen.

  9. #79
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    Standard AW: Das Judentum und seine Inhalte - was unterscheidet das Judentum von anderen Religionen ?

    Zitat Zitat von mabac Beitrag anzeigen
    Als Denkanstoss:


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    Wenn auch Teile des Tanach nicht für alle Juden, in dem Fall zähle ich die Samaritaner zu den Juden, als zur Heiligen Schrift zugehörig betrachtet werden, so doch zumindest die Tora. Und da ist es unerheblich, aus welchen Märchen und Legenden in welchem Zeitraum sie gestrickt wurde.

    Was die angebliche Verödung angeht, Judäa war schon zur dieser Zeit kein rein jüdisches Siedlungsgebiet mehr, abgesehen davon, dass Judäa unter römischer Oberhoheit war.

    Was die Bedeutung Judäas und Jerusalems angeht, beschreibt es Spengler sehr treffend:



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    Wenn sich die Kanonisierung bis zum Abschluß über Jahrhunderte hinzieht, ist das für die Zeitgenossen eben nicht unerheblich, siehe z.B. die angebliche Auffindung eines Gesetzesbuches im Tempel (2. Könige 22). Aus diesem Entwicklungsprozeß ergibt sich logischerweise ein Spannungsverhältnis zur parallelen mündlichen Überlieferung. Um diesen Konflikt zwischen religiöser Autorität durch schriftlich fixiertes Gesetz und religiösen Traditionen ging es im Parteienstreit (Sadduzäer vs. Pharisäer). So die übliche Darstellung. Mit der Zerstörung des Tempels, Untergang der Priesterschaft und des Staatswesens sowie Niederschlagung der großen Aufstände war den "Hütern der Schrift", also der schriftlich fixierten Religion die Grundlage entzogen.

    Ich schätze Oswald Spengler, aber er baut hier zunächst einen Popanz auf, den er dann widerlegt, nämlich die unterstellte Behauptung, eine "Zerstreuung" habe es erst nach 70 gegeben - das sagt nur niemand - um dann auf die nationale Frage abzuheben und so zu tun, als hätte sich das damals trennen lassen. Das war nicht der Fall, wie schon die für jüdische Identiät prägende Makkabäerzeit beweist.

    Spengler projiziert die spätere Entwurzelung auf die freiwillige Diaspora vor dem Fall und spielt die übergreifende Bedeutung des "Gelobten Landes" absichtsvoll herunter. Immerhin sprechen wir über jüdische Religion, deren sichtbarer religiöser Kern nun mal Tempel, Priesterschaft und Tempeldienst war im von Gott dem Abraham zugesagten Land und deren Wesen eine Theokratie, auch und gerade unter römischer Oberherrschaft.

    Man kann das Verhältnis der damaligen Diaspora vll. mit den heutigen amerikanischen Juden vergleichen, die in den USA aggressive zionistische Lobbyarbeit zugunsten Israels betreiben, aber selbst gern darauf verzichten, im Heiligen Lande zu leben und Amerika selbstverständlich als ihre Heimat betrachten. Wäre das Lehrhaus tatsächlich die dem Volk gemäße Religionseinrichtung gewesen, dann hätte der Prozess der Abschottung und systematischen Weltflucht durch das Talmudjudentum nicht stattgefunden. Diese Entwicklung der folgenden Jahrhunderte war zwangsläufige Reaktion auf die Katastrophe, um einen Untergang des Volkes zu verhindern. Das übersieht Spengler hier großzügig.
    Geändert von brain freeze (06.01.2022 um 11:07 Uhr)
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  10. #80
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    Standard AW: Das Judentum und seine Inhalte - was unterscheidet das Judentum von anderen Religionen ?

    Zitat Zitat von brain freeze Beitrag anzeigen
    Ich schätze Oswald Spengler, aber er baut hier zunächst einen Popanz auf, den er dann widerlegt, nämlich die unterstellte Behauptung, eine "Zerstreuung" habe es erst nach 70 gegeben - das sagt nur niemand - um dann auf die nationale Frage abzuheben und so zu tun, als hätte sich das damals trennen lassen. Das war nicht der Fall, wie schon die für jüdische Identiät prägende Makkabäerzeit beweist.

    Spengler projiziert die spätere Entwurzelung auf die freiwillige Diaspora vor dem Fall und spielt die übergreifende Bedeutung des "Gelobten Landes" absichtsvoll herunter. Immerhin sprechen wir über jüdische Religion, deren sichtbarer religiöser Kern nun mal Tempel, Priesterschaft und Tempeldienst war im von Gott dem Abraham zugesagten Land und deren Wesen eine Theokratie, auch und gerade unter römischer Oberherrschaft.
    Unterstellte Behauptung?

    Die Mehrheit der Juden lebte bereits zu Jesu Zeiten ausserhalb von Israel, neben Jerusalem waren Alexandria und Babylon geistige Zentren. Wenn man die neuen israelischen bzw. jüdischen Historiker heranzieht, dann lebten maximal 20% der Juden in ganz Palästina, in Judäa noch viel weniger, um die Zeitenwende, wohlgemerkt. Also bereits die vorchristliche Diaspora war u.a. durch Proselyten stark gewachsen, also durch Glaubensübertritte zum Judentum.
    Schon 250 Jahre vor Christi wurde die Tora in das Griechische übersetzt, weil die Mehrheit der Diasporajuden kein Hebräisch verstand. In Familien von Proselyten wurde nicht hebräisch gesprochen.
    Der Übersetzer der Tora aus dem Hebräischen in das Aramäischen, Targum Onkelos, war ein Proselyt, ebenso wie später Aquila, der nach Christi die Tora neu in das Griechische übersetzte.
    Bedeutende Rabbis, wie Rabbi Meir waren Proselyten, wenn man dem Talmud Glauben schenkt. [Links nur für registrierte Nutzer]

    Noch eimal Spengler:

    Das Judentum hat sich wie das Persertum seit der Zeit des Exils aus sehr kleinen Stammesverbänden ins Ungeheure vermehrt und zwar durch Bekehrung und Übertritte. Es ist die einzige Form der Eroberung, deren eine Nation ohne Land fähig ist, und den magischen Religionen deshalb natürlich und selbstverständlich. Im Norden drang es über den Judenstaat Adiabene schon früh bis zum Kaukasus vor, im Süden, wahrscheinlich längs des Persischen Golfes, nach Saba; im Westen gab es in Alexandria, Kyrene und Cypern den Ausschlag. Die Verwaltung in Ägypten und die Politik des Partherreiches lagen zum großen Teil in jüdischen Händen.

    Aber diese Bewegung geht einzig von Mesopotamien aus. Es ist apokalyptischer und nicht talmudischer Geist darin. In Jerusalem erfindet das Gesetz immer neue Schranken gegen die Ungläubigen. Es genügt nicht, daß man auf Bekehrungen verzichtet. Man darf nicht einmal einen Heiden unter seinen Vorfahren haben. Ein Pharisäer erlaubt sich, dem allgemein beliebten König Hyrkan (135 bis 106) zuzurufen, er solle das Hohepriesteramt niederlegen, weil seine Mutter sich einmal in der Gewalt der Ungläubigen befunden habe. Es ist dieselbe Enge, welche in der christlichen Urgemeinde Judäas als Widerstand gegen die Heidenmission zum Vorschein kommt.
    Es scheint, Sie haben das von mir im vorigen Beitrag angeführte Zitat Spenglers nicht recht verstanden, obwohl es eindeutig ist! Während die Eiferer seit Esra sich in Judäa erfolglos darum bemühten, die dortigen Juden blutrein zu halten, kümmerte sich das Diasporajudentum kaum darum, es nahm Proselyten auf und machte Proselyten!
    Weil das Judentum aber keine Stammesreligion bzw. die von ausgewanderten Stammesangehörigen mehr war, hatte die Zerstörung des Tempels und die Niederlage im judäischen Aufstand, der nur vom Proselytenkönigreich von Adiabene unterstützt wurde, erst Nachhall im Diasporaaufstand von 115 gefunden, den Spengler einen jüdischen "Kreuzzug" nennt.

    Man empfand den Sieg der Heiden und den Untergang des Heiligtums in tiefster Seele und hat in dem Kreuzzug von 115 die schwerste Rache genommen, aber das galt dem jüdischen und nicht dem judäischen Ideal.
    Aber es war eine Racheaktion und Spengler unterscheidet das jüdische vom judäischen Ideal!

    Mit dem »Zionismus« ist es damals wie früher unter Kyros und heute nur einer ganz geringen und geistig beschränkten Minderheit ernst gewesen.
    Auch das können Sie Spengler im Jahr 1922 nicht vorwerfen, denn das Zion des Ostjudentums, wenn es nicht stumpfsinnig in den osteuropäischen Shtetls hockte, war Amerika.
    Geändert von mabac (06.01.2022 um 16:25 Uhr)
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