Der Zank mit den Pharisaern wird oft missverstanden, dass Jesus was besonders gegen diese Fraktion gehabt haette. Das stimmt aber nicht. An sich, war bei denen nur etwas mehr Hoffnung vorhanden, weil sie die Schriften etwas ernster nahmen als die anderen Gruppen. Die Sadduzaeer waren im Grunde auch Humanisten. Atheisten ist da vielleicht etwas zu stark. Die andere Gruppen, waren im Grunde genommen Sekten mit etwas einfacherem Program. Problem bei all den Gruppen war, dass sie daran glaubten, dass ihre "Gerechtigkeit" aus dem Fleisch kommen koennte. Also im Grunde genommen so etwas wie Selbstgerechtigkeit oder Werksgerechtigkeit. Dem Namen nach sind diese Gruppen wohl verschwunden. Wobei es durchaus aehnlich Stroemungen gibt und das nicht nur im Judaismus. Du findest das auch innerhalb von Denominationen. Da gibts, die die mehr gesetlich sind, oder eben Pietisten, Liberale, Humanisten, Mystiker und was es da sonst noch so geben kann. Es sind aber Ausgeburten menschlichen Denkens. Die Lehre muss da eben vom Heiligen Geist kommen, sonst bringt das nicht. Auch die Gerechtigkeit muss daher kommen. An sich steht das ja auch so in all den apostolischen Briefen, vor allem bei Paulus.
Talmudismus ist ne andere Hausnummer... Aber in abgeminderter Form findet man das auch in der Theologie des Kirchenchristentums. Mit theologischen Werken koennte man ganze Buechereien fuellen. Das meiste ist aber Mist und hat bestenfalls historischen Wert. Mystik gibts da teilweise auch. Aber es ist wesentlich milder als Kabbalah bzw. Sohar usw. Da offenbart sich naemlich irgendwann wessen Gottes auserwaehltes Volk die Juden sind. Jesus hats angedeutet und auch im Buch der Offenbarung von Johannes wirds noch mal angedeutet. Paulus war da etwas diplomatischer, obwohl man ihm seitens der "damaligen" Juden wohl so richtig ans Leder wollte. Fast schon als wenn er ein "Nazi" oder "Holocaustleugner" gewesen waere.
Du drueckst da eine Scheinlogik rein, die das was er sagt nicht hatte. Das Ettikett "Atheist" duerfte da wohl auch zu stark sein. Oeffentlich werden sich die Sadduzaer zu Gott bekannt haben. Die waren aber 'theologisch liberal'... Wollten alles auf "Die Ethik Mose" reduzieren und lehnten z.B. Auferstehung, Engelwesen usw. ab. Das ist an sich ein Vorlaeufer des Modernismus gewesen. Die Pharisaer waren wesentlich schriftgetreuer und wohl ein Vorlaeufer des "Fundamentalismus", "Biblizismus" damit. Jesus hat sich zwar mehr mit den Pharisaern gezankt, aber wohl gerade deswegen, weil des es eigentlich besser wissen sollten. Bei den Saddzuaern (das wort leitet sich von 'Gerechten', ab. Es besteth da wohl eine Verwandtschaft mit begriffen wie "Sitte".) war da wohl der Zug schon abgefahren, eben weil man sich fuer so gerecht hielt, dass man eben gar keine "Besserung" oder "Erloesung" mehr brauchte. Sie sind im Grunde die damalige Version der Gutmenschen oder sogar Bessermenschen.
Wobei bei "religioes" immer and traditionalle, theistische Religionen gedacht wird... also katholisch, protestantisch, orthodox, reformiert usw.
Das Atheisten nicht eigentlich 'nichtreligioes' sind, stellt man fest, wenn man merkt was die so alles glauben (wobei das Wort von denen gerne vermieden wird). Sie glauben and die Wissenschaft, sie glauben an die Natur, sie glauben daran das alles ohne Grund und ohne Intelligenz oder Schoepferkraft aus dem Nichts entstanden ist. Sie glauben daran, dass man Naturgesetze wie die der Thermodynamik einfach ignorieren kann, sie glauebn an die Holocaust, sie glauben daran, dass wenn die Leute nur endlich aufhoeren zu glauben alles besser wird, usf.
Entschuldigung, da sind die meisten theistischen Religionen wesentlich einfacher strukturiert und die fordern dann auch nicht soviel 'Glauben' ab.
Der Anteil Atheisten/Agnostiker war bei Juden schon ziemlich lange etwas hoeher als bei anderen Voelkern. Das ist aber fuer ihr Judentum gar nicht entscheidend, da es da eben nicht um Gott oder Glaubensinhalte des AT geht. Jesus hat doch bereits klargestellt worum es ihnen geht und wer eigentlich ihr Vater ist (wobei er das durchaus nicht biologisch gemeint hat).
Wenn man Samen Abrahams in Anspruch nimmt, dann ist Matrilinialitaet durchaus ein Problem... Entscheidend ist da naemlich die Patrilineale Linie, merkt man auch wenn man mal das AT oder NT liest. Scheint aber keinen aufzufallen... Derartig genealogische Betrachtungen gelten naemlich als 'rassistisch'. Aber wie gehabt. Die wollen gar nicht Abraham als Urvater haben, die haben, die wollen nur sein Erbe in Anspruch nehmen. Johannes 8 ich hoer Dir Trapsen.