Natürlich hat Kernkraft ihre Risiken. Es gibt aber keine Energie und nichts auf der Welt ohne Risiken, nicht einmal die Liebe. (Helmut Schmidt, 2008)
Ein kniffliges Thema.
Als wir Ende der Achtziger noch in Hongkong wohnten, baute China ein neues AKW ganz in der Nähe, quasi um die Ecke (Daya Bay).
Da man durch jahrelanges Zusammenleben mit Chinesen von deren Auffassung zu Sorgfalt und Disziplin nicht mehr so überzeugt war (um es mal milde zu formulieren), war dann auch meine spontane Reaktion: "Nix wie weg hier, bevor uns das Ding noch um die Ohren fliegt".
Pustekuchen. Die Chinesen betreiben mittlerweile so um die 50 AKW, ohne dass man jemals von einem Problem gehört hat (gut, natürlich kann man jetzt davon ausgehen, dass solche Vorkommnisse von der Partei nicht breitgetreten würden, aber zu einem richtigen Problem kam es bisher anscheinend nicht, denn das wäre bestimmt durchgesickert).
Also schafft man es, wenn ein paar wichtige Verhaltensweisen richtig trainiert und per Drill ins Unterbewusstsein gehämmert werden. Tschernobyl war ja der Gegenentwurf einer nicht gut gedrillten Bedienungsmannschaft - und vielleicht haben die Chinesen daraus ihre Lehren gezogen.
Könnte ja sein,
In Tschernobyl lag es ja maßgeblich an Führungsfehlern. Der Djatlow drückte gegen den Widerstand des Schichtleiters Akimow den verheerenden Versuch durch, um seine Vorgaben zu erfüllen. Das ist eine Sache, die ich leider unbesehen auch den Chinesen zutraue. Zum Glück betreiben die- meines Wissens- keine RBMK-Reaktoren.
Natürlich hat Kernkraft ihre Risiken. Es gibt aber keine Energie und nichts auf der Welt ohne Risiken, nicht einmal die Liebe. (Helmut Schmidt, 2008)
Ich vertraue da viel eher dem richtig eingedrillten Verhalten des Bedienungspersonals und den heutigen Möglichkeiten guter und mehrfach stressgetesteter und vielleicht auch redundanter Software, die sich gegenseitig überwacht.
Was seinerzeit in Tschernobyl passiert ist, war ja so haarsträubend, dass jemand aus der Führungsetage hätte sofort automatisch alarmiert werden müssen.
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Naja, der Akimow hat sich ja mit dem Djatlow ziemlich gestritten. Seine Bedenken (Zustand des Reaktors, für den kritischen Test zu wenig erfahrene Schicht) wurde von dem vom Tisch gewischt. Was mich eher zuversichtlich stimmt: Sowjetische Technik hatte hinsichtlich des sozialistischen Menschenbildes viele Möglichkeiten, sich über das Sicherheitssystem hinwegzusetzen. Der allseits gebildete sozialistische Mensch sollte ja bekanntlich die Technik immer beherrschen, was hier zur Katastrophe führte.
Natürlich hat Kernkraft ihre Risiken. Es gibt aber keine Energie und nichts auf der Welt ohne Risiken, nicht einmal die Liebe. (Helmut Schmidt, 2008)
Natürlich hat Kernkraft ihre Risiken. Es gibt aber keine Energie und nichts auf der Welt ohne Risiken, nicht einmal die Liebe. (Helmut Schmidt, 2008)
Die Vorgaben dort kamen von der Ukrainischen Leitung in Kiew....und da dort wenig Sachverstand herrscht musste es passieren.
Der technische Unterschied zu deutschen AKWs war einfach, dass die Trennstäbe mit Elektromotoren eingefahren werden...bei unseren AKWs fallen sie blitzschnell, und werden durch den Computer ausgelöst, sobald eine unklare Lage auftritt.
Niemand kann diesen Vorgang verhindern....
So einfach ist das, auch für die Laien hier zu verstehen.
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