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Thema: Tatsachen ueber Tibet (Xizang)

  1. #1
    SchwanzusLongusGermanicus Benutzerbild von ABAS
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    Standard Tatsachen ueber Tibet (Xizang)

    Menschen koennen aus der Geschichte anderer Voelker lernen. Ich eroeffne diesen Strang ueber die bewegte Geschichte des Tibet, weil die Tibeter genauso zur Volksrepublik China gehoert, wie die Kleinrussen (Ukrainer) zur Russischen Foederation. Ausserdem haben Tibeter und Ukrainer die Gemeinsamkeit unfaehig zur Eigenstaatlichkeit und Aufbau eines funktionalen Gemeinwesens zu sind.

    Wer den Strang aufmerksam verfolgt, wird plausibel erkennen, das die ethnische Volksgruppe der ukrainischen Kleinrussen als grossrussische Staatsbuerger in der militaerisch befreiten und befriedeten teilautonomen Republik Kleinrussland der Russischen Foederation eine genauso glueckliche, friedliche, sichere und eintraegliche Zukunft haben, wie die ethnische Volksgruppe chinesischen Tibeter in der teilautonomen chinesischen Provinz Tibet der Volksrepublik China.

    Der Informationsstrang wird in mehrere Kapital unterteilt. Selbstverstaendlich sind auch Diskussionen im allgemein Kontext und zu jeden der Kapitel erwuenscht.


    Tatsachen ueber Tibet - Kapitel 1

    1. Geografie und Geschichte

    Tibet (Xizang) befindet sich im südlichen Teil des Qinghai-Tibet-Plateaus und liegt an der südwestlichen Grenze Chinas. Es ist ein Autonomes Gebiet der Volksrepublik China, dessen Hauptstadt Lhasa ist. Mit einer Fläche von 1,22 Millionen km2 ist Tibet Chinas zweitgrößte Verwaltungseinheit auf Provinzebene und umfasst ein Achtel der Gesamtfläche des chinesischen Staates. Bekannt als „Dach der Welt" oder „dritter Pol der Erde" liegen 85,1% der Fläche des Autonomen Gebiets oberhalb von 4.000 Metern über dem Meeresspiegel, weshalb die Region sehr dünn besiedelt ist. Ende 2019 lag die Einwohnerzahl bei 3,5 Millionen (Bevölkerungsdichte: ca. 2,86 Einw./km²), mehr als 90% sind Tibeter. 40 andere ethnische Gruppen, darunter die Han, Mongolen, Hui, Nu, Drung, Monpa, Lhopa, Deng und Sherpa, leben auch in Tibet. Neben Tibet gibt es in China noch die vier Provinzen Qinghai, Sichuan, Yunnan und Gansu, in denen es mehrheitlich von Tibetern bewohnte Bezirke oder Kreise gibt. Insgesamt leben in China ca. 6,3 Millionen Tibeter.

    Als eine der jahrtausendealten ethnischen Gruppen in China haben die Tibeter wichtige Beiträge zur Bildung und Entwicklung der chinesischen Nation geleistet. Es war während der Yuan-Dynastie (1271-1368), als die chinesische Zentralregierung Tibet formell in die Zentralverwaltung integrierte. Die Yuan-Regierung richtete die Kommission für buddhistische und tibetische Angelegenheiten ein, um die militärischen, politischen und religiösen Angelegenheiten in den tibetischen Gebieten direkt zu verwalten. Die Ming-Regierung (1368-1644) führte eine Politik der Mehrfachbelehnung ein und verlieh religiösen Führern in verschiedenen Teilen Tibets Ehrentitel.

    Auszug aus den offiziellen Annalen Die Geschichte der Yuan-Dynastie, in der die Einrichtung Der Kommission für buddhistische und tibetische Angelegenheiten durch die Zentralregierung dokumentiert sind. Die Qing-Dynastie (1644–1911) verstärkte ihre Herrschaft über Tibet. 1653 verlieh der Qing-Kaiser dem 5. Dalai Lama und 1713 dem 5. Panchen Lama Ehrentitel, wodurch die Titel des Dalai Lama und des Panchen Lama sowie ihre politische und religiöse Stellung in Tibet formell festgelegt wurden. Diese Titelverleihung entspricht einer Amtseinsetzung im europäischen Sinne. Der geistliche Führer Tibets bekommt seine Legitimität über die Titelverleihung durch den weltlichen Herrscher der Zentralregierung. Ab 1727 begann die Qing-Regierung, den Amban (kaiserlicher Minister) als Vertreter der Qing-Herrschaft in Tibet zu stationieren, um die lokale Verwaltung im Namen der Zentralbehörden zu überwachen und mitzuregieren. 1751 schaffte die Qing-Regierung das System der Herrschaft weltlicher Fürstentümer in Tibet ab und setzte den 7. Dalai Lama an die Spitze der Lokalregierung, der eine Theokratie in Form des Kashag (Kabinett) mit vier Galoin (Ministern) etablierte. 1793 erließ der Qing-Hof, nachdem er eine Invasion der Gurkha in Tibet zurückgeschlagen hatte, die berühmte Kaiserliche 29-Punkte-Vorschrift zur effektiveren Regierung Tibets, das zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung der Herrschaft der Qing-Regierung über Tibet festlegte.

    Die Republik China (1912-1949) setzte die Souveränität der Zentralregierung über Tibet fort. 1929 richtete die Zentralregierung in Nanjing eine Kommission für mongolische und tibetische Angelegenheiten ein, um die Verwaltungshoheit über Tibet auszuüben. Im Jahr 1940 eröffnete die Kommission ein Büro in Lhasa als ständige Vertretung der Zentralregierung in Tibet. Die Identifizierung und Inthronisierung des 14. Dalai Lama und des 10. Panchen Lama erfolgten beide mit Genehmigung der Zentralregierung der Republik China. Tatsache ist, dass Tibet seit Jahrhunderten ein Teil Chinas ist.

    Kein Land der Welt hat jemals Tibet als einen unabhängigen Staat anerkannt.

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  2. #2
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    Standard AW: Tatsachen ueber Tibet (Xizang)

    Tatsachen ueber Tibet - Kapitel 2

    2. Friedliche Befreiung

    Ende des 19. Jahrhunderts, als die westlichen Mächte ihren Wettlauf um die Aufteilung Chinas begannen, ergriffen britische Imperialisten die Gelegenheit, in Tibet zu intervenieren. 1888 und 1903 fielen britische Truppen in Tibet ein und zwangen die Qing-Regierung und die Lokalregierung Tibets, eine Reihe ungleicher Verträge zu unterzeichnen, die Großbritannien viele Privilegien in Tibet einräumten und die die Souveränität Chinas beschädigten. Als der letzte Qing-Kaiser 1911 abdankte, begannen die Briten, separatistische Kräfte in Tibet zu fördern und versuchten, „eine Unabhängigkeit Tibets" zu erreichen. 1913 inszenierte Großbritannien die Konferenz von Simla, auf der es die Vertreter der Lokalregierung Tibets dazu aufwiegelte, erstmals die Forderung einer „Unabhängigkeit Tibets" aufzustellen, was die Vertreter der chinesischen Regierung umgehend zurückwiesen. 1914 verweigerte die chinesische Regierung die Unterschrift des Vertrags von Simla. 1942 verkündete die Lokalregierung Tibets mit der Unterstützung britischer Vertreter plötzlich, sie hätte ein „Außenamt" eingerichtet und betrieb offen die Unabhängigkeit Tibets, musste jedoch angesichts der Ablehnung der chinesischen Regierung von ihren Machenschaften abrücken.

    Kaum war die Volksrepublik China am 1. Oktober 1949 gegründet worden, beeilten sich Separatisten aus der Oberschicht Tibets erneut, mit imperialistischen Kräften Komplotte für die „tibetische Unabhängigkeit" auszuhecken und versuchten wieder, Tibet von China abzuspalten. Im November 1949 entschied die Lokalregierung Tibets, „freundschaftliche Delegationen" in die USA, nach Großbritannien, Indien und Nepal zu entsenden, um politische und militärische Unterstützung für eine tibetische Unabhängigkeit zu ersuchen. Im Frühjahr 1950 gelangten Gewehre und Munitionen aus den USA über Kalkutta nach Tibet, um gegen die Chinesische Volksbefreiungsarmee (VBA) eingesetzt zu werden.

    Der Adel in Lhasa war gespalten. Die chinatreuen Patrioten in der Oberschicht äußerten Ihren Wunsch gegenüber der neu gegründeten Zentralregierung der Volksrepublik China, Tibet von der imperialistischen Aggression zu befreien. Am 1. Oktober 1949 schickte auch der 10. Panchen Lama ein Telegramm an den Vorsitzenden Mao Zedong und an den Oberbefehlshaber der VBA, Zhu De, in dem er seine Unterstützung für die Zentrale Volksregierung zum Ausdruck brachte und die VBA aufforderte, Tibet so schnell wie möglich zu befreien.

    Nach eingehenden Überlegungen beschloss die Zentrale Volksregierung, dem Prinzip der friedlichen Befreiung Tibets zu folgen, um die nationale Einheit und territoriale Integrität zu wahren und die Interessen des tibetischen Volkes zu schützen. Im Laufe des Jahres 1950 sandte die KP Chinas viermal Vertreter und Delegationen nach Tibet, um die Lokalregierung Tibets dazu zu bewegen, Vertreter zu Verhandlungen mit der Zentralregierung über die Maßnahmen zur friedlichen Befreiung Tibets zu entsenden. All diese Versuche, eine friedliche Einigung durch Verhandlungen zu erzielen, wurden jedoch von den imperialistischen und separatistischen Kräften in Tibet verhindert – die Unterhändler wurden abgewiesen oder eingesperrt und einer fiel im osttibetischen Qamdo einem Giftanschlag zum Opfer. Gleichzeitig rüstete die tibetische Lokalregierung ihre Truppen auf und verstärkte ihre Präsenz in Qamdo massiv. Angesichts der Situation sah sich die VBA gezwungen, Qamdo einzunehmen. Am 19. Oktober wurde Qamdo befreit und damit die Tür zu Verhandlungen aufgestoßen. Die Schlacht führte zur Spaltung der tibetischen Lokalregierung und die patriotischen Kräfte gewannen die Oberhand. Der Regent Dhagza Ngawang Sungrab, ein proimperialistischer Separatist, musste zurücktreten und am 17. November übernahm der 14. Dalai Lama vorfristig selbst die Macht. Am 27. April 1951 trafen die Vertreter der tibetischen Lokalregierung zur Verhandlung in Peking ein.

    Die friedliche Befreiung Tibets wurde schließlich erreicht, als am 23. Mai 1951 die Vereinbarung der Zentralen Volksregierung mit der Lokalen Regierung Tibets über Maßnahmen zur friedlichen Befreiung Tibets (auch bekannt als das „17-Punkte-Abkommen") unterzeichnet wurde. Im ersten Paragraphen des Abkommens heißt es: »Das tibetische Volk soll sich zusammenschließen und die imperialistischen Angreifer aus Tibet vertreiben; das tibetische Volk soll in die große Völkerfamilie des Vaterlandes der Volksrepublik China zurückkehren.« In den Paragraphen 4 bis 7 wird die innerprovinzielle Autonomie der tibetischen Selbstverwaltung anerkannt. Der Schutz der Religion ist ein Bestandteil des Abkommens, ebenso die Förderung der tibetischen Kultur und Schrift. Die Paragraphen 13 bis 17 regeln die Modalitäten der Stationierung der Volksbefreiungsarmee und der Wahrnehmung der außenpolitischen Interessen Tibets durch die Regierung der Volksrepublik China.

    Am 24. Oktober telegrafierte der 14. Dalai Lama seine Unterstützung des 17-Punkte-Abkommens an den Vorsitzenden Mao. Er schrieb im Telegramm: „Die tibetische Lokalregierung, der tibetische Klerus sowie das gesamte tibetische Volk unterstützen das Abkommen einhellig und werden unter der Führung des Vorsitzenden Mao und der Zentralen Volksregierung die Volksbefreiungsarmee aktiv beim Einzug nach Tibet unterstützen, um die Landesverteidigung zu konsolidieren, die imperialistischen Kräfte zu vertreiben und die territoriale Einheit und die Souveränität des Vaterlandes zu wahren." Am 26. Oktober dankte der Vorsitzende Mao dem Dalai Lama telegrafisch für seine Bemühungen zur Umsetzung des Abkommens.

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  3. #3
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    Tatsachen ueber Tibet - Kapitel 3

    3. Demokratische Reform

    Anfang der 1950er Jahre herrschte im Tibet mit dem 14. Dalai Lama an der Spitze ein theokratisches Feudalsystem, das auf Leibeigenschaft und Sklaverei basierte. Eine kleine Elite (etwa 5 Prozent der Bevölkerung) bestehend aus Adel und Klerus rund um den Dalai Lama besaß alles Land und Reichtümer. Die Leibeigenen und Sklaven, die 95 Prozent der Bevölkerung ausmachten, verfügten weder über Produktionsmittel noch über persönliche Freiheiten. Über eine Millione Leibeigenen und Sklaven waren Ausbeutung und Folter ausgesetzt und lebte in unsäglichem Elend. Zudem beherrschten die Lamas mit der Religion die Seelen der Menschen („Du bist Sklave, weil Du im vorherigen Leben schlechtes Karma angehäuft hast.”). Es gab kein Gesundheitswesen, keine Schulen und keinerlei Infrastruktur wie Straßen oder Abwassersysteme. Die große Mehrheit der Tibeter war Analphabeten und ihre Lebenserwartung lag bei 35,5 Jahren. Tibet war kein Shangri-La sondern ein Armenhaus und weltweit eine der letzten großen Bastionen der Leibeigenschaft.

    Das Ende des Zweiten Weltkriegs läutete eine neue Ära der Entwicklung ein. In der 1948 von den Vereinten Nationen verabschiedeten Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte wurde klar festgehalten: „Niemand darf in Sklaverei oder Leibeigenschaft gehalten werden; Sklaverei und Sklavenhandel sind in jeder Form verboten." 1956 verabschiedeten die Vereinten Nationen das Zusatzübereinkommen über die Abschaffung der Sklaverei, des Sklavenhandels und sklavereiähnlicher Einrichtungen und Gebräuche. Von 1953 bis 1957 wurden die noch verbliebene Sklaverei und Leibeigenschaft in den von ethnischen Minderheiten bewohnten Gebieten Chinas bis auf Tibet vollständig abgeschafft. Die Nachrichten aus anderen Teilen Chinas gelangten auch nach Tibet und lösten eine Eigendynamik aus. Die Bauern legten Gebetsmühle und Büßergewand ab und hinterfragten die Herrschaftsmuster. Die Stimme, die die Abschaffung der feudalen Leibeigenschaft forderte, wuchs in der tibetischen Gesellschaft von Tag zu Tag.

    Am 25. Juli 1956 schrieben 65 Bauern in Lhasa einen gemeinsamen Brief an den 14. Dalai Lama, in dem sie den früheren Beginn der Reform forderten. Er trägt die Fingerabdrücke der 65 Bauern und lautet auszugsweise: „Wir sind alle Bauern, die Landwirtschaft betreiben. Wir sind mehr als alle anderen darauf bedacht, den frühen Beginn der Reform zu sehen."

    Das „17-Artikel-Abkommen" schrieb die Notwendigkeit vor, das gesellschaftliche System Tibets zu reformieren, und betonte in Anbetracht der besonderen Umstände in Tibet, dass „es der lokalen Regierung in Tibet überlassen ist, Reformen selbständig durchzuführen, und wenn im Volk Reformwünsche laut werden, sollen sie durch Beratung mit den maßgeblichen Personen in Tibet erfüllt werden." Die zentrale Volksregierung nahm dementsprechend eine tolerante Haltung ein und setzte auf die Politik, dass in Tibet innerhalb von sechs Jahren keine Reformen durchgeführt werden sollten, gewissenhaft um. In der Zwischenzeit leisteten die Zentralregierung als Antwort auf den langfristigen Einfluss der Theokratie in Tibet Überzeugungsarbeit bei der tibetischen Oberschicht und unter dem tibetischen Volk und konnte die Unterstützung von immer mehr Menschen für die Reform gewinnen. Andererseits wartete sie geduldig darauf, dass die herrschende Klasse Tibets endlich freiwillig Reformen durchführte.
    Jedoch zeigten der 14. Dalai Lama und die Reaktionären in Tibets Oberschicht keinerlei Bereitschaft, eine Reform durchzuführen. Stattdessen versuchten sie mit allen Mitteln, das System der theokratischen Leibeigenschaft aufrechtzuerhalten, aus Angst, dass eine Reform sie ihrer politischen und religiösen Privilegien, zusammen mit ihren enormen wirtschaftlichen Vorteilen, berauben würde. Angestiftet und unterstützt von den imperialistischen Kräften verkündeten sie ihren Beschluss, die Reform niemals durchzuführen und kündigten einseitig das 17-Punkte-Abkommen auf. Schließlich begannen die Kreise um den 14. Dalai Lama am 10. März 1959 eine lange geplante bewaffnete Rebellion, mit dem Ziel, Tibet von China abzuspalten. Um die Einheit der Nation und die grundlegenden Interessen des tibetischen Volkes zu schützen, schlug die Zentrale Volksregierung gemeinsam mit der tibetischen Bevölkerung die bewaffnete Rebellion nieder. Die tibetische Lokalregierung (das Kashag-Regime) wurde aufgelöst und eine Bewegung für demokratische Reformen begann.

    Am 10. August 1959 verbrannten Leibeigene des Klosters Ganden die Verträge, durch die sie verkauft wurden. Durch die demokratische Reform, die bis Ende 1961 dauerte, wurde die feudale Leibeigenschaft unter der Theokratie in Tibet vollständig abgeschafft. Eine Million Leibeigene wurden befreit. Die persönliche Bindung der Leibeigenen an den Grundherren wurde aufgehoben und sie erlangten erstmals in der Geschichte persönliche Freiheiten. In den ländlichen Gebieten, in denen ca. 800.000 Menschen lebten, mobilisierte die Zentralregierung die Bevölkerung für eine Kampagne gegen Rebellion, Fronarbeit und Sklaverei. In der Folge verteilte die Zentralregierung Land an die Bauern, um ihnen ein selbständiges Leben in Freiheit zu ermöglichen. In den Weidegebieten mit einer Bevölkerung von 280.000 Menschen verfolgte die Zentralregierung eine Politik, die sowohl den angestellten Hirten als auch den Herdenbesitzern zugutekam, wobei letztere ihrer feudalen Privilegien aufgeben mussten. Bei der Reform wurde das Prinzip Trennung von Staat und Religion umgesetzt und alle feudalen Privilegien der Klöster wurden aufgehoben.

    Die demokratische Reform war eine Zäsur für den gesellschaftlichen Fortschritt und die Entwicklung der Menschenrechte in Tibet. Sie legte grundlegende Ecksteine für einen modernen Staat. 1961 wurde in ganz Tibet eine allgemeine Wahl abgehalten. Zum ersten Mal wurden die ehemaligen Leibeigenen nicht mehr als „sprechende Werkzeuge" betrachtet, sondern traten auf der politischen Bühne als das souveräne Volk eines neuen Tibets auf. Im Juli 1965 waren die allgemeinen Wahlen auf Gemeinde-, Kreis-, Präfektur- und Provinzebene abgeschlossen. Unter den über 2.600 Abgeordneten, die in die Volkskongresse gewählt wurden, waren 2.200 ehemalige Leibeigene. Im September 1965 fand die erste Sitzung des Ersten Volkskongresses von Tibet statt. Auf dieser Sitzung wurde das Autonome Gebiet Tibet offiziell ins Leben gerufen

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    Tatsachen ueber Tibet - Kapitel 4 / 5

    4. Ethnische Gebietsautonomie

    Der Kern der ethnischen Gebietsautonomie lautet: Das Volk ist der Souverän des Gebiets. Die seit 1965 umgesetzte ethnische Gebietsautonomie ist die institutionelle Garantie für Gleichberechtigung aller Volksgruppen in Tibet. Gegenwärtig gibt es dort ca. 35.900 Abgeordnete auf verschiedenen Ebenen, von denen 92,18% aus ethnischen Minderheiten stammen. Auch die Stimmen und Interessen der kleinsten Minderheiten wie Monpa und Lhopa werden durch gewählte Abgeordnete auf allen Ebenen vertreten.

    Wahl zum Volkskongress des Autonomen Gebiets Tibet. Den Vorsitz des Ständigen Ausschusses des Volkskongresses, der Regierung und der politischen Konsultativkonferenz in Tibet wird ausschließlich von Funktionären tibetischer Herkunft bekleidet. Tibeter und andere ethnische Minderheiten machen bei führenden Politikern auf Provinzebene im Autonomen Gebiet einen Anteil von mehr als 70% aus, während Beamte auf Kreis- und Gemeindeebene zu 86% ethnischen Minderheiten angehören.

    Das Gesetz über Ethnische Gebietsautonomie sieht vor, dass nationale Bestimmungen und Entscheidungen vor der Umsetzung in den autonomen Gebieten gesondert daraufhin überprüft werden, ob sie im Widerspruch zu den lokalen Gegebenheiten stehen. Zum Beispiel hat die Regierung des Autonomen Gebiets Tibet das tibetische Neujahr und das Sho-Dun-Fest als gesetzliche Feiertage festgelegt und angesichts der besonderen geografischen Faktoren die wöchentliche Arbeitszeit auf 35 Stunden (5 Stunden weniger als landesweit) reduziert.

    Innerhalb der ethnischen Gebietsautonomie genießen die tibetische Sprache und Kultur einen besonderen Schutz. Die Kindergärten und Schulen unterrichten ausnahmslos bilingual, Tibetisch und Hochchinesisch. Dafür stehen über 31.000 mehrsprachige Lehrer zur Verfügung. Tibetisch ist neben Hochchinesisch die Amtssprache im Autonomen Gebiet und zwar auf allen Ebenen von der Rechtsprechung über Behörden bis zu Banken und Landwirtschaft. Im Autonomen Gebiet erscheinen 25 Zeitungen und Zeitschriften auf Tibetisch. Die örtlichen Fernsehstationen haben 42 tibetischsprachige Programme. Bis Ende 2020 wurden mehr als 22.000 Episoden von in tibetischer Sprache synchronisierten Fernsehserien (Zeichentrickfilme) und mehr als 2.400 Filme mit insgesamt mehr als 20.000 Stunden produziert. Und mit Blick auf die Bedeutung im heutigen Leben: Es gibt schon seit über 10 Jahren Smartphones mit tibetischen Tasten und Betriebssprache.

    Es gibt Erziehungs- und Forschungseinrichtungen für die tibetische Kultur in allen Bereichen. Beispiele dafür sind die Tibet Universität, das College für Traditionelle Tibetische Medizin, oder das Chinesische Forschungszentrum für Tibetologie. Umfangreiche Archive zur Restauration und Bewahrung tibetischer Kunst wurden angelegt. Das gilt für Volkstänze, Oper, Musik, Literatur, darstellende Künste und Architektur gleichermaßen. Dafür hat die Zentralregierung erhebliche Summen bereitgestellt. Ebenso werden mit großem Aufwand historische Orte renoviert und Instand gehalten. Viele der immateriellen Kunstwerke und Bauten wurden von der UNESCO zum Weltkulturerbe hinzugefügt. Nicht zuletzt der gesamte Potala-Palast.

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    5. Wirtschaft und soziale Entwicklung

    Seit der friedlichen Befreiung hat Tibet einen epochalen Wandel von der feudalen Leibeigenschaft zum Sozialismus, von der Armut zum Wohlstand, von der Isolation zur Öffnung und von der Rückständigkeit zu einer modernen Zivilisation durchlaufen. Die Zentralregierung stand ab 1951 vor der schier unlösbaren Aufgabe, binnen kürzester Zeit eine gesamte Region aus dem Mittelalter in die Moderne befördern zu müssen. In vielen Bereichen wurden dabei bemerkenswerte Erfolge erzielt.

    Die Wirtschaft: Das Bruttoinlandsprodukt in Tibet ist exponentiell angestiegen. Im Jahr 2020 betrug das BIP Tibets mehr als 180 Milliarden Yuan, ein Anstieg um das gut 200-fache gegenüber 1959 zu vergleichbaren Preisen. Die Wirtschaftsstruktur ist deutlich besser geworden. Der Anteil der landwirtschaftlichen Wertschöpfung am BIP ging von 73,6% im Jahr 1959 auf 8,8% heute zurück. Technologische Fortschritte spielen auch in Tibet eine entscheidende Rolle und sie trugen während des 13. Fünfjahresplans (2016-2020) zu 45.6% des Wirtschaftswachstums bei. Von der besseren Wirtschaftsentwicklung haben die Einwohner in Tibet besonders profitiert. Wohnen, Ernährung und Bekleidung galten seit Jahrhunderten als große Defizite und Probleme für Tibeter, besonders in ländlichen Gebieten. Diese Misslage wurde in den letzten Jahrzehnten von der chinesischen Regierung flächendeckend beseitigt. In den letzten fünf Jahren (2016-2020) ist das verfügbare Pro-Kopf-Einkommen der tibetischen Einwohner um 77,4% gestiegen. Bis Ende 2020 wurde extreme Armut in Tibet komplett beseitigt.

    Die Infrastruktur: Im alten Tibet gab es weder Straßen noch Eisenbahn. Frachttransport und Postzustellung wurden mit Menschen und Tieren erledigt. Erst nach der friedlichen Befreiung begann in Tibet der Bau von Infrastruktur im modernen Sinne. Bis Ende 2020 wurden in Tibet 116.600 km Straßen für den Verkehr freigegeben. Dadurch sind heute 99,96% der Dörfer an das Straßennetz angeschlossen. Unter äußerst schwierigen Bedingungen hat die chinesische Regierung u.a. die höchste Eisenbahn der Welt in Tibet bauen lassen. Die Stecke ist 1.142 Kilometer lang. Davon führen 960 Kilometer über eine Höhe von mehr als 4000 Metern. Das ist nicht nur eine technische Meisterleistung, sondern auch eine große Erleichterung für Warentransport und Personenaustausch in und nach Tibet.

    Die Energieversorgung: Vor der friedlichen Befreiung hatte Tibet nur ein kleines Wasserkraftwerk mit einer Kapazität von 125 Kilowatt, das ausschließlich von den wenigen Adligen genutzt wurde. Nirgendwo außerhalb von Lhasa gab es Strom. Mit erheblichem Aufwand hat die Zentralregierung ab den 1950er Jahren dafür gesorgt, dass Tibet eine flächendeckende und heute moderne Energiegewinnung bekommt. Bis Ende 2020 deckt das zentrale tibetische Stromnetz alle 74 Landkreise (Bezirke) im Autonomen Gebiet mit einer Bevölkerung von fast 3,3 Millionen Menschen ab. Gegenwärtig erreicht die gesamte installierte Kapazität von Elektrizität in Tibet 4 Gigawatt, wovon 89,09 % auf saubere Energiequellen entfallen. Damit einhergehend wurden Heizungen für alle Häuser in Tibet eingerichtet. Für eine Region im Himalaya und mit ihrem rauen Klima ist das eine weitere wichtige Grundversorgung.

    Die Telekommunikation: Gab es vor der Befreiung eine einzige instabile Telegraphenleitung in Tibet, so gab es bis Ende 2020 in 5.417 Dörfern einen 4G-Netzzugang und in 5.439 Dörfern einen Glasfaser-Breitbandzugang. Damit ist eine Zugangsrate von 99% erreicht. Derzeit verfügt Tibet über ein Netzwerk aus Glasfaserkabeln mit einer Gesamtlänge von 240.800 km und 2,165 Millionen Breitbandzugängen. In der ersten Hälfte des Jahres 2020 wurden 1.000 5G-Basisstationen in Tibet errichtet. Auch am Basislager des Mount Everests.

    Das Bildungswesen:
    Vor der friedlichen Befreiung gab es in Tibet keine Schule nach gängigen Kriterien. Gegenwärtig sorgt ein modernes Bildungssystem in Tibet dafür, dass Menschen aller ethnischen Gruppen uneingeschränkt das gleiche Recht auf Bildung genießen. In den letzten 10 Jahren hat der Staat insgesamt 165,6 Mrd. Yuan für das Bildungswesen in Tibet ausgegeben. Damit wird allen Kindern eine kostenfreie Bildung von der Kita zur Oberstufe der Mittelschule (insgesamt 15 Jahre) angeboten. In den letzten 10 Jahren hat sich die Zahl der Kitas in Tibet verzehnfacht, auf zuletzt 2.199, in denen 150.934 Kinder betreut werden. Derzeit gibt es in Tibet 2.995 Schulen und Hochschulen, in denen mehr als 840.000 Schüler und Studierende eingeschrieben sind. Ende 2020 gingen 99.93% aller schulpflichtigen Kinder zur Schule. Die Immatrikulationsquote ist auf 47,65% gestiegen. Die Bevölkerung im Erwerbsalter hat derzeit im Durchschnitt eine Bildungdauer von 9,8 Jahren.

    Das Gesundheitswesen: Vor der friedlichen Befreiung gab es in Tibet keinerlei medizinische Grundversorgung. Seit den 1950er Jahren hat die Zentralregierung das schrittweise geändert und systematisch verbessert. Ab dem 1. Januar 2020 hat Tibet ein einheitliches Basis-Krankenversicherungssystem für alle Stadt- und Landbewohner gleichermaßen etabliert. Bis Ende 2019 betrug Anzahl der Krankenhausbetten in Tibet 4,87 pro 1.000 Einwohner. Die Sterblichkeitsrate von Kindern unter 5 Jahren sank von 50% vor 1950 auf unter 1% heute. Ähnlich verhält es sich mit der Entwicklung der Mütter- und Säuglingssterblichkeitsrate. Ende 2020 ist die durchschnittliche Lebenserwartung der Bevölkerung in Tibet auf 70,6 Jahre gestiegen. Im Jahr 2015 wurde die „Systematische Hilfsarbeit” für medizinische Fachkräfte in Tibet gestartet. Vorher hat es in Tibet stellenweise an hochqualifizierten Ärzten gefehlt. Viele schwere Krankheiten konnten nicht vor Ort behandelt werden. Das ist jetzt anders. Bis 2020 sind insgesamt 841 medizinische Experten von anderen chinesischen Provinzen nach Tibet gekommen und haben die Gesundheitsversorgung wesentlich gestärkt. Insgesamt wurden 4.000 medizinische Fachkräfte von 721 einheimischen medizinischen Teams ausgebildet.

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    Tatsachen ueber Tibet - Kapitel 6/7

    6. Umwelt und Ökologie

    Das Qinghai-Tibet-Plateau gilt aufgrund seiner durchschnittlichen Höhe von mehr als 4500 Metern als höchste Region der Erde und wird daher auch das „Dach der Welt‟ genannt. Als Hauptteil des Plateaus gilt Tibet mit seinen Flüssen und Seen als der „Wasserturm Asiens" bekannt. Wissenschaftlichen Schätzungen zufolge beträgt der kombinierte Abfluss von Gletschern, Seen und großen Flüssen aus Tibet mehr als 9 Billionen Kubikmeter. Daher und vor dem Hintergrund der Erderwärmung ist der Umweltschutz in Tibet von großer Bedeutung.

    Nach dem Motto „eine Grüne Landschaft ist unser wertvollster Schatz‟ räumen die chinesische Zentralregierung und die Regierung des Autonomen Gebiets Tibet dem Umweltschutz höchste Priorität ein. In den letzten Jahren hat Tibet mehr als 60 lokale gesetzliche Vorschriften erlassen, die Projekte mit großem Umweltverschmutzungsrisiko untersagen, das Genehmigungsverfahren für den schonenden Abbau der Bodenschätze standardisieren und Umweltschutz als eines der wichtigsten Kriterien der Regierungsarbeit insgesamt einstufen. Heute sind auf ca. 80% der Fläche Tibets industrielle Entwicklung entweder verboten oder stark eingeschränkt. In der Region gibt es 47 Naturschutzgebiete mit einer Gesamtfläche von fast 420.000 Quadratkilometern. Das entspricht gut einem Drittel der Gesamtfläche Tibets und ist größer als Deutschland.

    Bedeutende Fortschritte wurden bei Tibets Öko-Schutz-Projekt und dem Aufforstungsprojekt in den Wassereinzugsgebieten des Yarlung Zangbo-Flusses, Nujiang-Flusses, Lhasa-Flusses, Nianchu-Flusses, Yalong-Flusses und Shiquan-Flusses erzielt. Gegenwärtig gibt es im Autonomen Gebiet 16,02 Mio. Hektar Wald mit einer Waldbedeckungsrate von 12,14 Prozent und einem wachsenden Waldbestand von 2,28 Mrd. m³. Die umfassende Vegetationsbedeckung von natürlichem Grasland hat 45,9 Prozent erreicht, die Fläche von natürlichem Grasland beträgt 88,93 Mio. Hektar, und die Fläche von Feuchtgebieten beträgt 6,53 Mio. Hektar.

    Grüne Entwicklung und Nachhaltigkeit sind Leitmotive der Wirtschaftsentwicklung in Tibet geworden. Energieintensive Fabriken wurden geschlossen und der Dieselverbrauch weitestgehend reduziert. Die installierte Kapazität von sauberen Energien (Wasser, Wind, Solar, Erdwärme) lag bis November 2020 bei einem Anteil von fast 90% der gesamten Energieversorgung. Damit liegt Tibet landes- und weltweit weiter über dem Durchschnitt. In Bezug auf die Luftqualität hat Lhasa seit vielen Jahren als eine der saubersten Städte Chinas abgeschnitten.

    Der Umweltschutz in Tibet erstreckt sich auch auf Biodiversität und Artenschutz. Dank der durchgreifenden Maßnahmen gegen Wilderei ist z.B. die Anzahl der Tibetantilopen - eine einzigartige Tierart der Qinghai-Tibet-Hochebene - von ungefähr 60.000 in den 1990er Jahren auf derzeit mehr als 200.000 gestiegen. Ebenso steigen die Anzahlen von tibetischen Wildeseln, Schwarzhalskranichen und Wildyaks stetig. Inzwischen gilt Tibet als eines der attraktivsten Natur-Reiseziele Chinas. Trotz der Pandemie haben 2020 mehr als 35 Millionen Touristen Tibet besucht.

    Die Regierung des Autonomen Gebiets ist bestrebt, eine Balance zwischen Menschen und der Natur zu finden. 95,7% der wichtigsten Flüsse und Seen in Tibet sind in einem guten Zustand und haben eine hervorragende Wasserqualität. 94.94% der städtischen Abwässer werden durch moderne Kläranlagen gereinigt. Seit August 2017 arbeiten 88 Expertengruppen an wissenschaftlichen Forschungen zu ökologischen Themen in Tibet. Die Daten und Ergebnisse werden genutzt, um den dortigen Umweltschutz zu fördern. Am 2. Februar 2021 haben die Regierung des Autonomen Gebiets und das chinesische Außenministerium das virtuelle Trans-Himalaya-Forum für internationale Zusammenarbeit in Sachen Umweltschutz gemeinsam veranstaltet. Dadurch unterstreicht die chinesische Regierung noch einmal ihr Bekenntnis zum Umweltschutz in Tibet.

    7. Die Religion

    Die Verfassung der Volksrepublik China garantiert jedem Staatsbürger und allen ethnischen Gruppen die freie Ausübung ihres Glaubens. Niemand darf gezwungen werden, an eine Religion zu glauben oder nicht. Da es in China und auch in Tibet traditionell eine große Vielfalt von Glaubensrichtungen gibt, gilt das ausdrücklich für alle vier Schulen des tibetischen Buddhismus oder auch Religionen wie dem Christentum und dem Isalm. Gläubige und Nichtgläubige genießen in China gleiche Rechte. Niemand darf für seinen Glauben oder seinen Nichtglauben diskriminiert werden.
    Mit Blick auf den tibetischen Buddhismus wurde mit der demokratischen Reform die Theokratie beendet. In ganz China gilt fortan die Trennung von Staat und Religion. Der Besuch der Tempel und das geistliche Leben an sich auch mit dem Klosterbetrieb blieben davon jedoch unberührt. So hat das Autonome Gebiet Tibet im Jahr 2015 offiziell die Feiern zum 20. Jahrestag der Inthronisierung des 11. Panchen Lamas veranstaltet. Die Gläubigen haben zu Hause ihre Schreine und Hausbesuche von Mönchen oder Nonnen sind an der Tagesordnung.

    Derzeit gibt es in Tibet 1.787 religiöse Stätten für den tibetischen Buddhismus sowie 358 lebende Buddhas. 46.000 Mönche und Nonnen leben in Klöstern. Die islamische Gemeinde Tibets mit 12.000 Anhängern verfügt über vier Moscheen und es gibt eine katholische Kirche mit einer Gemeinde von mehr als 700 Gläubigen. Grundsätzlich können Tibeter und ethnische Minderheiten alle normalen religiösen Gottesdienste, Rituale, Festivals, Zeremonien und sonstige spirituellen Aktivitäten uneingeschränkt durchführen. Es gilt dabei der gleiche gesetzliche Rahmen wie für Nichtgläubige und jeden Staatsbürger.

    Durch die „Verordnung über religiöse Angelegenheiten" und die „Verwaltungsmaßnahmen zur Reinkarnation lebender Buddhas des tibetischen Buddhismus" respektiert bzw. schützt die chinesische Regierung ausdrücklich auch diese einzigartige Traditionen des tibetischen Buddhismus. So hat die Staatliche Verwaltung für Religiöse Angelegenheiten 1992 die Nachfolge des 17. Karmapa genehmigt. Im Jahr 2000 wurde der 7. Regent Reting Rinpoche nach traditionellen religiösen Ritualen inthronisiert. Bis 2018 wurden so insgesamt 91 lebende Buddhas nach historischen Bräuchen in ihren Ämtern bestätigt (siehe dazu mehr im Kapitel 8).

    Seit den 1980er Jahren hat die Zentralregierung mehr als 1,4 Milliarden Yuan ausgegeben, um tibetische kulturelle Relikte und Klöster in Stand zu halten. Auch sind alle registrierten Mönche und Nonnen des tibetischen Buddhismus vom Sozialversicherungssystem eingeschlossen. 2011 wurde das Institut für tibetischen Buddhismus eröffnet, an dem bis 2018 117 Mönche und Nonnen in Lhasa ihre akademische Ausbildung abgeschlossen haben.
    Sowohl die Zentralregierung als auch die Regierung des Autonomen Gebiets Tibets verwalten religiöse Angelegenheiten in Übereinstimmung mit dem Gesetz und aller Regularien. Diese werden stetig weiterentwickelt und verbessert. Seit der Einführung der Reformen und der Öffnung in 1978 kamen neue Gesetze hinzu, die beispielsweise das demokratische Management der Klöster regeln. 2017 wurden sie um einige Bestimmung erweitert, die die Lebenden Buddhas und ihre Erziehung und die Instandhaltung von religiösen Orten betreffen.

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    Standard AW: Tatsachen ueber Tibet (Xizang)

    Tatsachen ueber Tibet - Kapitel 8/9

    8. Reinkarnation von Tulkus (Lebenden Buddhas)

    Der Glaube an die Wiedergeburt existiert in verschiedenen Religionen. Jedoch nur im tibetischen Buddhismus gibt es das Nachfolgesystem mit der Reinkarnation lebender Buddhas, die auf tibetisch Tulkus oder Rinpoches genannt werden. Die höchsten Lamas, etwa die Äbte eines Klosters, kehren nach ihrem Tod in Gestalt eines Kindes auf die Erde zurück und übernehmen wieder das Amt ihres Vorgängers. Das ist ein zentrales Dogma des tibetischen Buddhismus.

    Ein Wandgemälde im Norbulingka, der ehemaligen Sommerresidenz der Dalai Lamas, zeigt die Audienz des 5. Dalai Lama beim Kaiser Shunzhi in Peking.
    Eingeführt wurde das Nachfolgesystem per Reinkarnation im 13. Jahrhundert von der Schule der Karmapas in ihrem Hauptkloster Tsurphu. Bereits ab der 3. Generation war der Vorgang mit der Zentralregierung Chinas verbunden und 1333 verlieh Kaiser Shun der Yuan-Dynastie den Karmapas ihre Titel und setzte sie damit offiziell in ihre Ämter ein. So existiert beispielsweise noch das Siegel für den 5. Karmapa vom Ming-Kaiser Yongle.

    Später übernahmen die anderen großen Linien des tibetischen Buddhismus diesen Brauch. 1409 gründete Tsongkhapa den Orden der Gelugpas (Gelbemütze). Seine Schüler und Nachfahren standen wieder in engem Kontakt mit der chinesischen Hauptstadt. 1578 wurden Sonam Gyatso von Altan Khan, dem Shunyi Prinzen der Ming-Dynastie, der Titel Dalai Lama verliehen. 1653 wurde Ngawang Lobsang Gyatsho zu einer Audienz beim Kaiser Shunzhi nach Peking berufen. Der Kaiser verlieh ihm den Titel „Der Dalai Lama, hervorragender, aus sich selbst existierender Buddha des Westens“ sowie ein goldenes Amtssiegel, wodurch der Titel des Dalai Lama und sein rechtlicher Status in der tibetischen Religionsgemeinschaft offiziell von der Zentralregierung festgelegt wurden. Seit dieser Zeit besteht die Regelung, dass die Reinkarnation vom Dalai Lama von der Zentralregierung genehmigt werden muss.

    Die vom Kaiser Qianglong persönlich entworfene Goldene Urne und Elfenbeinlose, die im Yokhang Tempel in Lhasa aufbewahrt werden.
    Die Klöster Tibets waren nicht nur spirituelle Orte, sondern auch wirtschaftliche Kräfte und in politische Angelegenheiten involviert. Nicht selten führten Kämpfe um die Nachfolge zu Manipulation, Korruption oder Unruhen. Im 18. Jahrhundert eskalierte solch ein Nachfolgekampf derart, dass ein hoher Lama die Gurkhas zu Hilfe rief. Es herrschte Chaos und Krieg in Tibet. Auf Anfrage aus Lhasa schickte der chinesische Kaiser Qianlong Truppen und sorgte für die Wiederherstellung der Ordnung. Als Konsequenz daraus und um weitere Vorfälle dieser Art zu vermeiden, führte Peking 1793 im Kaiserlichen Edikt die 29-Punkte-Vorschrift zur effektiveren Regierung Tibets ein. Zentraler Bestandteil zur Bestimmung ranghoher Nachfolger wie den Dalai Lamas und Panchen Lamas war ab diesem Zeitpunkt die Losziehung aus der Goldenen Urne. Vom Prinzip her folgte der Kaiser damit dem alten Brauch des göttlichen Urteils im tibetischen Buddhismus, der früher mit Tsampa Bällen durchgeführt wurde.

    Bericht des Regenten Rwa Sgreng an den Sonderbeauftragten der chinesischen Regierung Wu Zhongxin bezüglich des Prozesses der Suche und Anerkennung des reinkarnierten Seelenjungen des 13. Dalai Lama sowie der Bitte um eine Ausnahmegenehmigung von der Auslosung.
    Der 8. Dalai Lama hat das Prozedere im gleichen Jahr im Dokument des Wasserbüffels bestätigt und 1822 kam das neue System mit der Losziehung aus der Goldenen Urne bei der Suche nach der Reinkarnation des 9. Dalai Lama unter Vorsitz des chinesischen Ministers Wen Gan in Lhasa erstmals zum Einsatz. Anschließend mußte auch hier der neue 10. Dalai Lama von der Zentralregierung und vom damaligen chinesischen Kaiser Daoguang genehmigt werden. Ebenso wurden danach auch der 11. und der 12. Dalai Lama durch die Goldene Urne gewählt. Durch Jahrhunderte der Evolution ist das System der Goldenen Urne eines der wichtigsten religiösen Rituale und historischen Bräuche im System der Reinkarnation für lebende Buddhas im Tibetischen Buddhismus geworden. Insgesamt wurden von 1793 bis 1949 in China 39 Reinkarnationslinien lebender Buddhas identifiziert, von den 91 lebenden Buddhas wurden 76 durch die Losziehung aus der goldenen Urne gewählt, die 15 anderen wurden von der Zentralregierung als Ausnahmen erlaubt, Beispiele hierfür sind der 9., der 13. und der 14. Dalai Lama.

    Der Erlass der chinesischen Regierung über die Sondergenehmigung der Anerkennung von Lhamo Döndrub als den 14. Dalai Lama mit Ausnahme von der Auslosung und der Bewilligung der Ausgaben für seine Inthronisierung. 1936 verkündete die Regierung der Republik China die Rechtsvorschriften zur Reinkarnation der Lamas. Im Falle der Suche nach dem Seelenkind des 13. Dalai Lama traf dazu 1940 ein Sondervertreter der chinesischen Zentralregierung in Lhasa ein, um den Nachfolger zu inspizieren.

    Danach sprach die Zentralregierung die Ausnahmegenehmigung für den 14. Dalai Lama aus, was nur ihr vorbehalten ist, und bestätigte ihn ohne die Ziehung aus der Goldenen Urne im Amt. Bei der anschließenden Inthronisierungszeremonie hatte der chinesische Sondervertreter den Vorsitz inne.

    Der Staatsrat Li Tieying überreicht im Namen der chinesischen Zentralregierung dem 11. Panchen Lama das Goldene Album und das Goldene Siegel.
    Seit Gründung der Volksrepublik China wurden der 11. Panchen Lama und der 6. Dedruk Rinpoche mit Goldener Urne vor der Shakyamuni Statue im Jokhang Tempel gewählt. 2007 wurde die Verwaltungsverordnung über die Reinkarnation von lebenden Buddhas des tibetischen Buddhismus eingeführt. Die Maßnahmen respektieren religiöse Rituale und historische Bräuche und erfüllen die Ansprüche der Gläubigen. Wichtige lebende Buddhas wie die Nachfolger der Dalai Lama müssen künftig mit der Losziehung aus der Goldenen Urne gewählt werden. Die Suche nach dem Seelenkind muss auch in China stattfinden. Seit 2016 kann man in einem Onlinesystem ([Links nur für registrierte Nutzer]) nach den Informationen von bis dahin 1311 von der chinesischen Regierung bestätigten lebenden Buddhas suchen.

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    9. Der 14. Dalai Lama

    Der 14. Dalai Lama wurde am 6. Juli 1935 mit dem Namen Lhamo Döndrub in der chinesischen Provinz Qinghai geboren. Sein Mönchsname ist Tenzin Gyatso. Nach Genehmigung der chinesischen Regierung wurde er am 22. Februar 1940 im Potala als 14. Dalai Lama inthronisiert. Von Anfang an war er nicht nur ein spiritueller Führer, sondern auch ein Gottkönig. Durch ihn und in seinem Namen wurde in Tibet eine theokratische Herrschaft ausgeübt. Im Grunde genommen ist der Dalai Lama ein Politiker im Mönchsgewand – ein Leben lang.

    Wu Zhongxin, Sonderbeauftragter der chinesischen Regierung, wurde geschickt, um den Seelenjungen des 13. Dalai Lama zu inspizieren, bevor er später als 14. Dalai Lama inthronisiert wurde. Mit der friedlichen Befreiung 1951 wurde in Tibet ein Wandel zur modernen Zivilisation eingeleitet. Der Dalai Lama hat diesem Wandel und dem gesellschaftlichen Fortschritt zu Beginn mit der Unterzeichnung des 17-Punkte-Abkommens noch zugestimmt. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit wurde er bei einem Besuch 1954 in Peking zum stv. Vorsitzenden des Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses gewählt und er lobte gegenüber dem Vorsitzenden Mao die Reformen in Tibet.

    Doch dann folgte ein Bruch mit der Politik der Kooperation. Die feudalen Eliten um den 14. Dalai Lama wehrten sich gegen den drohenden Machtverlust wegen der anstehenden Reformen. Die Unterstützung durch imperialistische Mächte, zunächst insbesondere durch die USA, kam ihnen dabei gelegen. Mit einer unter anderem durch die CIA trainierten und finanzierten Rebellenarmee, die unter dem Namen des 14. Dalai Lama organisierte „Religionsschutzarmee” auf Menschenfang ging, erfasste die Rebellion schließlich 1959 weite Gebiete Tibets. Der 14. Dalai Lama und ein Teil des tibetischen Adels haben sich einer Politik des Separatismus verschrieben und sich endlich von China losgesagt. Mit der Flucht im März 1959 und der anschließenden Bildung einer illegitimen „Exilregierung” in Indien hat der 14. Dalai Lama sein Volk verlassen und Hochverrat begangen. Er hat keine Autorität mehr, um Tibet zu repräsentieren.

    Seit Ende 1970er Jahre spricht er vom „Weg der Mitte”. De facto ist es ein Zickzackkurs, der sich immer wieder der internationalen Lage anpasst und stets nur auf eine Unabhängigkeit Tibets und eine Restauration seiner theokratischen Herrschaft abzielt. Der „Weg der Mitte” bedeutet nichts anderes, als dass der Dalai Lama unerfüllbare politische Forderungen stellt. Er erklärt entgegen aller Fakten, Tibet sei nie ein Teil von China gewesen. Er verlangt ein geradezu absurd erweitertes Gebiet zurück, das er „Großtibet” nennt und das ein Viertel der Landfläche von China darstellt. Ein solches „Großtibet” hat es aber nie gegeben. Er besteht auf einer Staat-im-Staat-Lösung, will ein Tibet für die Tibeter und fordert eine Ausweisung aller anderen Ethnien, die in Tibet leben.

    Abgesehen davon, dass seine Forderungen rassistische und nationalistische Züge tragen, missachtet der „Weg der Mitte” die Geschichte, die Realität und die Verfassung Chinas. Zudem setzt er auf Gewalt. Er und die “Exilregierung” fördern blutige Unruhen und menschenverachtende Akte wie die Selbstverbrennung. Auch der Dalai Lama selber hat immer wieder entgegen seiner Reputation und dem Geist des Friedensnobelpreises zu Gewaltprotesten aufgerufen und die Aufstellung von Kampfeinheiten durch den „Tibetan Youth Congress” offiziell befürwortet.

    Dessen ungeachtet hat China dem 14. Dalai Lama immer die Tür für einen Dialog offengelassen. Die Zentralregierung hat viel Geduld mit dem Dalai Lama bewiesen. Vorsitzender Mao erklärte mehrmals, dass der Dalai Lama in China stets willkommen sei, sofern er anerkenne, dass Tibet ein fester Bestandteil von China sei und er die demokratische Reform unterstütze. 1979 und 1980 besuchten fünf vom Dalai Lama entsandte Delegationen Peking, lehnten aber jedes Mal alle Versöhnungsangebote der Zentralregierung ab. Zwischen 1979 und 2010 gab es 23 Treffen zwischen Vertretern der Zentralregierung und dem privaten Gesandten des Dalai Lama. Es wurde aber keine Einigung erzielt, da die Exiltibeter an ihren Forderungen des „Wegs der Mitte” festhielten und zugleich separatistische Aktivitäten in Tibet organisierten. Die Zentralregierung verfolgt stets eine klare und konsistente Linie gegenüber dem 14. Dalai Lama. Selbst jetzt steht eine Verbesserung der Beziehung nichts im Wege, sofern der Dalai Lama Tibet als Teil von China anerkennt und von weiteren Abspaltungsversuchen absieht.

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    Standard AW: Tatsachen ueber Tibet (Xizang)

    Tatsachen ueber Tibet - Kapitel 10

    10. Der 14. Dalai Lama und sein Verhältnis zu Gewalt

    Beschlagnahmte Waffen und Munition, die von Rebellen aus den drei großen Klöstern in Lhasa verwendet wurden. Der 14. Dalai Lama gilt im Westen als ein prominenter Vertreter der Gewaltlosigkeit. Die Wirklichkeit sieht aber anders aus. Als die Dalai Lamas im 16. Jahrhundert auftauchten, waren sie nie umherziehende mittellose Heilige oder Prediger sondern von Anfang an Gottkönige. Als solche wurde von ihnen und in ihrem Namen Reichtümer angehäuft und Kriege geführt. In endlosen Schlachten hat sich ihre Linie der Gelugpas gegen die Konkurrenten in Tibet durchgesetzt. Noch in der Mitte des 20. Jahrhunderts vertritt der Dalai Lama eine Religion und eine Herrschaftsform, in deren Klöstern gefoltert wird und die willkürlich Verurteilte vom Dach seines Palastes stürzt.

    Es ist eine Form der Herrschaft von Menschen über Menschen, die wie der Katholizismus im Mittelalter auch durch die Kontrolle der Seelen Macht über das gläubige Volk ausübt.

    Entsprechen dieser Vorgeschichte war die Reaktion des 14. Dalai Lama auf die neu gegründete Volksrepublik China auch kein gewaltfreier Widerstand, wie er den Westen glauben machen möchte, sondern ein massiver Guerillakrieg.

    Seit die CIA ihre Archive geöffnet hat und Mitarbeiter darüber Bücher geschrieben haben, ist es hinlänglich bekannt:

    Der 14. Dalai Lama und sein Regime haben mit dem amerikanischen Geheimdienst zusammengearbeitet. Tibetische Rebellen wurden in den USA ausgebildet und von Washington mit Waffen in ihrem Krieg gegen die chinesische Volksbefreiungsarmee versorgt. Der Dalai Lama hat das nicht nur gefördert, es wurde von ihm auch sprichwörtlich abgesegnet. Politische Gegner des Dalai Lama in Lhasa, die mit der Zentralregierung kooperieren wollten, wurden ermordet.

    Nach seiner Flucht nach Indien hat sich am historisch gewachsenen Verhältnis des Dalai Lama zur Gewalt nichts geändert. Von seinem Sitz im Exil aus stellte er bewaffnete Einheiten auf. 1960 erweckte er in Mustang die Gushi Dangdruk wieder zu Leben, eine Anti-China Guerillaarmee. Er förderte kleine Kampfeinheiten, die immer wieder Grenzposten angriffen oder China infiltrierten.

    In den 80er Jahren gabe es mehrere Unruhen in Lhasa auch während Gottesdiensten, bei denen Hunderte Menschen verletzt wurden. 1991 griffen tibetische Separatisten die chinesische Botschaft in Indien mit Feuerbomben an. Auch der „Tibetan Youth Congress" rief im Namen des 14. Dalai Lama immer wieder zu Gewalttaten und Volksaufständen auf. Mit verheerenden Folgen.

    Ihren Höhepunkt erreichte die Gewalt am 14. März 2008.

    Ein mit Steinen, Messern und Stangen bewaffneter Mob versammelte sich in der Innenstadt von Lhasa und griff wahllos Passanten an. Autos gingen in Flammen auf, Banken wurden überfallen und Geschäfte geplündert. An diesem Tag wurden 300 Fälle von Brandstiftung und 908 Plünderungen gezählt. Schulen, Krankenhäuser und öffentliche Einrichtungen wurden verwüstet. 18 Menschen wurden erschlagen oder verbrannt, 382 Menschen wurden verletzt, davon 58 schwer.

    Ausgelöst wurden die blutigen Unruhen vom 14. Dalai Lama. Wenige Tage zuvor hatte er seine Anhänger in China offen zur Gewalt aufgerufen. Hinterher nannte er die Ausschreitungen eine „friedliche Demonstration". In einem BBC-Interview sagte er, dass er die Aufständischen nicht stoppen würde und dass erdarin keinen Widerspruch zu der buddhistischen Doktrin der Gewaltlosigkeit sehe.

    Eine andere Form des Terrors, die vom Dalai Lama und seinen Unterstützern befürwortet wird, ist die Selbstverbrennung.

    Sie gilt wie jeder Selbstmord in allen buddhistischen Ländern als schwere karmische Sünde. Nicht so für den Dalai Lama. Er und die auch aus ranghohen Mönchen bestehende „Exilregierung" haben die Selbstverbrennung offiziell zu einer legitimen politischen Waffe erklärt, die ausdrücklich im Einklang mit der buddhistischen Lehre stehe. Im Internet veröffentlichten sie Anleitungen zur Durchführung. Im September 2012 erklärten der Dalai Lama und die tibetische Geistlichkeit, dass die Selbstverbrennung die höchste Form der Gewaltlosigkeit sei. Ihre Opfer erklärten sie zu Nationalhelden und zu Märtyrern, die mit ihrem Selbstmord buddhistische Verdienste anhäuften.


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    Geändert von ABAS (14.03.2024 um 22:38 Uhr)
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  8. #8
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    Standard AW: Tatsachen ueber Tibet (Xizang)

    Die Krokodilstränen des Westens für Tibet und den Dalai Lama sind meinem Eindruck nach seit einigen Jahren getrocknet.
    Die Uiguren konnten bisher auch nicht mithilfe der Türkei bzw. Saudi-Arabien "tschetschenisiert" werden.
    Und Hongkong mitsamt ihren "mutigen Demokraten" haben sie inzwischen wohl auch abgeschrieben.
    Bleibt aktuell nur noch Taiwan bzw. das Südchinesische Meer.

    In dem Zusammenhang und an dieser Stelle nochmal eine kleine Sternstunde des chinesischen Außenministers, die vor ein paar Jahren viral ging:
    Do you know that China has lifted more than 600 million people out of poverty? And do you know that China is now the 2nd largest economy in the world from very low foundation? Do you think development is possible for China without protection of human rights?

  9. #9
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    Standard AW: Tatsachen ueber Tibet (Xizang)

    Zitat Zitat von Jony Beitrag anzeigen
    Die Krokodilstränen des Westens für Tibet und den Dalai Lama sind meinem Eindruck nach seit einigen Jahren getrocknet.
    Die Uiguren konnten bisher auch nicht mithilfe der Türkei bzw. Saudi-Arabien "tschetschenisiert" werden.
    Und Hongkong mitsamt ihren "mutigen Demokraten" haben sie inzwischen wohl auch abgeschrieben.
    Bleibt aktuell nur noch Taiwan bzw. das Südchinesische Meer.

    In dem Zusammenhang und an dieser Stelle nochmal eine kleine Sternstunde des chinesischen Außenministers, die vor ein paar Jahren viral ging:
    Do you know that China has lifted more than 600 million people out of poverty? And do you know that China is now the 2nd largest economy in the world from very low foundation? Do you think development is possible for China without protection of human rights?
    Dein Eindruck taeuscht nicht, weil Du ein aufmerksamer Beobachter bist. Nach einem Jahrzehnt ist die Niederlage der USA in der Ukraine genauso verdraengt, wie die Niederlage der USA bei der beabsichtigten Uebernahme des Tibet. Das US Regime lernt nicht aus seinen Niederlagen sondern verdraengt die Niederlagen. Daher aendert das agressive US Schurkenimprium die Vorgehensweise nicht.

    Die USA betaetigen sich global schaedlich, wie zwangsneurotische Trieb,- Serien und Wiederholungstaeter.

    Weil die gesamte Weltbevoelkerung von den Schandtaten der USA betroffen ist, muss Vorgehensweise des US Schurkenregimes militaerisch unterbunden und den USA dauerhaft die Eigenstaatlichkeit entzogen werden. Wenn das nicht die Vereinten Nationen durch eine robustes Mandat des Weltsicherheitsrates machen, muessen das meine Genossen der Russischen Foederation, VR China, Demokratische Volksrepublik Korea und Islamische Republik Iran zum Wohle der Menschheit uebernehmen. Solange wie die USA weiter existieren wird es keinen Weltfrieden, keine Weltsicherheit und kein Weltwirtschaftswachstum mehr geben.
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  10. #10
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    Standard AW: Tatsachen ueber Tibet (Xizang)

    Zitat Zitat von ABAS Beitrag anzeigen
    Dein Eindruck taeuscht nicht, weil Du ein aufmerksamer Beobachter bist. Nach einem Jahrzehnt ist die Niederlage der USA in der Ukraine genauso verdraengt, wie die Niederlage der USA bei der beabsichtigten Uebernahme des Tibet. Das US Regime lernt nicht aus seinen Niederlagen sondern verdraengt die Niederlagen. Daher aendert das agressive US Schurkenimprium die Vorgehensweise nicht. Die USA betaetigen sich wie zwangsneurotische Trieb,- Serien und Wiederholungstaeter.

    Da die gesamte Weltbevoelkerung von den Schandtaten der USA betroffen ist, muss Vorgehensweise des US Schurkenregimes militaerisch unterbunden und den USA dauerhaft die Eigenstaatlichkeit entzogen werden. Wenn das nicht die Vereinten Nationen durch eine robustes Mandat des Weltsicherheitsrates machen, muessen meine Genossen der Russischen Foederation und VR China das gemeinsam mit ihren Bruderlaender Demokratische Volksrepublik Korea und Islamische Republik Iran uebernehmen.
    die Grünen solltest Du als Partner anwerben , wenn Du die US Banden endlich unter Kontrolle willst.

    der Dalai Lama ist eine Drecks Gestalt, ohne Moral, ohne Unterstützung der Bevölkerung
    Die Selbstverwaltungsstrukturen, die die NATO im Kosovo wachsen ließ, kritisierte eine als „Verschlusssache“ eingestufte Studie des Instituts für Europäische Politik (IEP) 2007 als „fest in der Hand der Organisierten Kriminalität“, die „weitgehende Kontrolle über den Regierungsapparat“

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