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Thema: Waffenrecht: Ist eine Beschränkung des privaten Waffenbesitzes sinnvoll?

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  1. #1
    Sudbury-Schul-Befürworter Benutzerbild von DonauDude
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    Standard Waffenrecht: Ist eine Beschränkung des privaten Waffenbesitzes sinnvoll?

    In einem anderen Strang kam die Frage auf, wie sinnvoll eine Beschränkung privaten Waffenbesitzes ist.
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    Zitat Zitat von Empirist Beitrag anzeigen
    Das ist aber eine schwere Argumentation.
    Wenn du nicht gerade ein Land mit langer, verantwortungsvoller Kultur rund um den Schusswaffengebrauch hast, sprechen die Daten eine klar andere Sprache.
    Besonders wenn irgendwelche möchtegern John Waynes bei einer Gefahrenlage mit Waffen herumfuchteln. Da ist niemandem mit geholfen, im Gegenteil, das macht es für die Kräfte, die dafür ausgebildet wurden, nur schlimmer.
    Zitat Zitat von kotzfisch Beitrag anzeigen
    Können wir gerne in eigenem Strang fortführen.
    Zitat Zitat von Empirist Beitrag anzeigen
    Gerne, ich weiß allerdings nicht, wie man einen solchen eröffnet.
    Ist hiermit eröffnet.

    Also ich bin der Meinung, dass privater Waffenbesitz weder beschränkt werden sollte noch sinnvoll beschränkt werden kann, denn wenn es verboten ist, dann haben nur die falschen Leute Waffen (also entweder nur Regierungsbeamte oder Kriminelle, aber keine Normalbürger).
    Für ein Ausoptierungsgesetz, so dass Orte (je ca. 5'000 bis 50'000 Einwohner groß) im Konfliktfall mit Lokalreferendum
    legal aus lokal unerwünschten Bundes- und Landesgesetzen ausoptieren können.

  2. #2
    Mitglied Benutzerbild von Empirist
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    Standard AW: Waffenrecht: Ist eine Beschränkung des privaten Waffenbesitzes sinnvoll?

    Zitat Zitat von DonauDude Beitrag anzeigen
    In einem anderen Strang kam die Frage auf, wie sinnvoll eine Beschränkung privaten Waffenbesitzes ist.
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    Ist hiermit eröffnet.

    Also ich bin der Meinung, dass privater Waffenbesitz weder beschränkt werden sollte noch sinnvoll beschränkt werden kann, denn wenn es verboten ist, dann haben nur die falschen Leute Waffen (also entweder nur Regierungsbeamte oder Kriminelle, aber keine Normalbürger).
    Man muss für mein Dafürhalten ersteinmal streng zwischen Waffenbesitz und -führung unterscheiden.
    Das Führen in der Öffentlichkeit stellt grundsätzlich eine ganz andere Problematik dar, als der Besitz einer Waffe zum Zwecke des Sammelns oder Ausübens eines Sports.

  3. #3
    Sudbury-Schul-Befürworter Benutzerbild von DonauDude
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    Standard AW: Waffenrecht: Ist eine Beschränkung des privaten Waffenbesitzes sinnvoll?

    Zitat Zitat von Empirist Beitrag anzeigen
    Man muss für mein Dafürhalten ersteinmal streng zwischen Waffenbesitz und -führung unterscheiden.
    Das Führen in der Öffentlichkeit stellt grundsätzlich eine ganz andere Problematik dar, als der Besitz einer Waffe zum Zwecke des Sammelns oder Ausübens eines Sports.
    Ok, ich meine auch das tatsächliche Mitführen. Wenn Normalbürger bewaffnet sind, erhöht sich die Schwelle für potentielle Täter, was weniger Gewaltverbrechen zur Folge hat.
    Für ein Ausoptierungsgesetz, so dass Orte (je ca. 5'000 bis 50'000 Einwohner groß) im Konfliktfall mit Lokalreferendum
    legal aus lokal unerwünschten Bundes- und Landesgesetzen ausoptieren können.

  4. #4
    Mitglied Benutzerbild von Empirist
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    Standard AW: Waffenrecht: Ist eine Beschränkung des privaten Waffenbesitzes sinnvoll?

    Zitat Zitat von DonauDude Beitrag anzeigen
    Ok, ich meine auch das tatsächliche Mitführen. Wenn Normalbürger bewaffnet sind, erhöht sich die Schwelle für potentielle Täter, was weniger Gewaltverbrechen zur Folge hat.

    Das halte ich nicht für eine funktionale Herangehensweise.
    In den USA führt es beispielsweise dazu, dass Polizei und Sicherheitskräfte allgemein, wesentlich brutaler und offensiver mit ihren Waffen an den Normalbürger herangehen, weil sie ständig damit rechnen müssen, dass eine Waffe gezogen wird. Mal davon abgesehen, dass die USA deutlich mehr Tote durch Gewalteinwirkung inklusive Schusswaffengebrauch haben, als wir.
    Dabei geht es nicht alleine darum, dass es mit der Proliferation von Waffen auch einfacher und billiger für Kriminelle wird, diese zu erwerben, sondern natürlich auch andere Risiken steigen:
    1) Es wird wahrscheinlicher, dass Personen, die unter dem Einfluss von Drogen stehen, eine akute psychotische Episode erleben oder schlicht an einer Lebenskrise (Scheidung, Tod eines Kindes, Jobverlust...) leiden, eine solche Mitführen und dann gebrauchen könnten. Daraus wird eine Gebrauchshemmschwelle durch Dritte, besonders die Polizei, sinken.

    2) Legale Waffen werden mit größerer Verbreitung schneller durch Verlust, Diebstahl und Raub in den Bestand der illegalen Waffen übergehen. Gerade wenn Waffen in der Öffentlichkeit geführt werden, wird das der Fall sein. Ein gewisser Anteil wird schlicht verloren gehen oder in der Handtasche vergessen werden, manche werden sich auf den Diebstahl von Waffen fokussieren und ohne entsprechendes Training wird es bei Raub sowieso zum Verlust von Waffen führen, weil der Täter meinetwegen in das ungeschickte Ziehen des Opfers eingreift und sich der Waffe bemächtigt. Eine höhere Sicherheit wird daraus nicht entstehen.

    3) In tatsächlichen Bedrohungslagen ist die Identifikation eines Täters sehr schwierig. Wir trainieren nicht umsonst trotz der extrem hohen Kosten SEKs, GSG9, KSK und KSKM als spezialisierte Kräfte tagtäglich darauf, möglichst nah an der Perfektion in solchen Szenarien zu reagieren und selbst da passieren immer wieder Fehler. Die Vorstellung, dass der Ottonormalverbaucher in der Lage ist, einen Täter zweifelsfrei zu identifizieren (noch viel schwerer je mehr wanna be John Waynes mit einer Waffe herumfuchteln), sich in eine für Unbeteiligte ungefährliche Position zur Schussabgabe zu begeben und dann noch (vorausgesetzt er führt die adäquate Munition) die Bekämpfung erfolgreich durchführen kann, ohne besagten Dritten zu schaden....
    Das funktioniert vielleicht in Actionfilmen.
    In der Realität ist es hingegen wahrscheinlicher, dass man einem Täter Waffen und Munition gratis liefert, während die Einsatzkräfte es schwerer haben die Bedrohungslage korrekt einzuschätzen.

    4) Es wird schlicht die Zahl der Unfälle durch Schusswaffen erhöhen, sei es durch unsachgemäße Lagerung und/oder Wartung, durch ungewollte Verwendung der Schusswaffe durch Kinder, durch falsche Handhabung, fehlerhafte Einschätzung von Bedrohungslagen, Übermut und unangebrachte Experimente, Zweckentfremdung....

    5) Es wird die Zahl erfolgreicher Suizide (besonders bei Männern) erhöhen, da mit dem Zugang zu tödlichen Werkzeugen die Durchführung einfacher wird.

    6) Es wird bei Beziehungskrisen und anderen emotionalen Ausnahmesituationen zu mehr Toten führen, weil der Zugang zu tödlichen Werkzeugen einfacher wird.

    7) Es wird zu mehr und härteren Kontrollen in der Öffentlichkeit führen, weil gewisse Institutionen und Unternehmen das Tragen von Waffen nicht in ihren Räumlichkeiten akzeptieren werden.

    8) Es wird das Ausrichten von Massenerschießungen vereinfachen und damit die Frequenz erhöhen, da auch Jugendliche im häuslichen Rahmen eher an Waffen herankommen werden. Dass dagegen strengere Waffengesetze helfen, sieht man in Australien am Fall Martin Bryant, dessen Amoklauf einer der tödlichsten bis zu diesem Zeitpunkt war (35 Tote, wenn ich es richtig in Erinnerung habe). Als Reaktion hat die (konservative) australische Regierung massenweise Waffen eingezogen und damit effektiv die Gefahr der Amokläufe durch Schusswaffen beendet. Die USA haben das Problem im Vergleich immer noch und viel schlimmer, siehe Fälle wie das Las Vegas shooting durch Stephen Paddock.

    Insgesamt lässt sich sagen, dass es keine gute Idee ist, effizientere Tötungswerkzeuge zu verteilen. Waffen zu regulieren, wird die Bekloppten zwar nicht aufhalten, aber deutlich ineffizienter machen.

  5. #5
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    Standard AW: Waffenrecht: Ist eine Beschränkung des privaten Waffenbesitzes sinnvoll?

    Zitat Zitat von Empirist Beitrag anzeigen
    Das halte ich nicht für eine funktionale Herangehensweise.
    In den USA führt es beispielsweise dazu, dass Polizei und Sicherheitskräfte allgemein, wesentlich brutaler und offensiver mit ihren Waffen an den Normalbürger herangehen, weil sie ständig damit rechnen müssen, dass eine Waffe gezogen wird. Mal davon abgesehen, dass die USA deutlich mehr Tote durch Gewalteinwirkung inklusive Schusswaffengebrauch haben, als wir.
    Dabei geht es nicht alleine darum, dass es mit der Proliferation von Waffen auch einfacher und billiger für Kriminelle wird, diese zu erwerben, sondern natürlich auch andere Risiken steigen:
    1) Es wird wahrscheinlicher, dass Personen, die unter dem Einfluss von Drogen stehen, eine akute psychotische Episode erleben oder schlicht an einer Lebenskrise (Scheidung, Tod eines Kindes, Jobverlust...) leiden, eine solche Mitführen und dann gebrauchen könnten. Daraus wird eine Gebrauchshemmschwelle durch Dritte, besonders die Polizei, sinken.

    2) Legale Waffen werden mit größerer Verbreitung schneller durch Verlust, Diebstahl und Raub in den Bestand der illegalen Waffen übergehen. Gerade wenn Waffen in der Öffentlichkeit geführt werden, wird das der Fall sein. Ein gewisser Anteil wird schlicht verloren gehen oder in der Handtasche vergessen werden, manche werden sich auf den Diebstahl von Waffen fokussieren und ohne entsprechendes Training wird es bei Raub sowieso zum Verlust von Waffen führen, weil der Täter meinetwegen in das ungeschickte Ziehen des Opfers eingreift und sich der Waffe bemächtigt. Eine höhere Sicherheit wird daraus nicht entstehen.

    3) In tatsächlichen Bedrohungslagen ist die Identifikation eines Täters sehr schwierig. Wir trainieren nicht umsonst trotz der extrem hohen Kosten SEKs, GSG9, KSK und KSKM als spezialisierte Kräfte tagtäglich darauf, möglichst nah an der Perfektion in solchen Szenarien zu reagieren und selbst da passieren immer wieder Fehler. Die Vorstellung, dass der Ottonormalverbaucher in der Lage ist, einen Täter zweifelsfrei zu identifizieren (noch viel schwerer je mehr wanna be John Waynes mit einer Waffe herumfuchteln), sich in eine für Unbeteiligte ungefährliche Position zur Schussabgabe zu begeben und dann noch (vorausgesetzt er führt die adäquate Munition) die Bekämpfung erfolgreich durchführen kann, ohne besagten Dritten zu schaden....
    Das funktioniert vielleicht in Actionfilmen.
    In der Realität ist es hingegen wahrscheinlicher, dass man einem Täter Waffen und Munition gratis liefert, während die Einsatzkräfte es schwerer haben die Bedrohungslage korrekt einzuschätzen.

    4) Es wird schlicht die Zahl der Unfälle durch Schusswaffen erhöhen, sei es durch unsachgemäße Lagerung und/oder Wartung, durch ungewollte Verwendung der Schusswaffe durch Kinder, durch falsche Handhabung, fehlerhafte Einschätzung von Bedrohungslagen, Übermut und unangebrachte Experimente, Zweckentfremdung....

    5) Es wird die Zahl erfolgreicher Suizide (besonders bei Männern) erhöhen, da mit dem Zugang zu tödlichen Werkzeugen die Durchführung einfacher wird.

    6) Es wird bei Beziehungskrisen und anderen emotionalen Ausnahmesituationen zu mehr Toten führen, weil der Zugang zu töflichen Werkzeugen einfacher wird.

    7) Es wird zu mehr und härteren Kontrollen in der Öffentlichkeit führen, weil gewisse Institutionen und Unternehmen das Tragen von Waffen nicht in ihren Räumlichkeiten akzeptieren werden.

    8) Es wird das Ausrichten von Massenerschießungen vereinfachen und damit die Frequenz erhöhen, da auch Jugendliche im häuslichen Rahmen eher an Waffen herankommen werden. Dass dagegen strengere Waffengesetze helfen, sieht man in Australien am Fall Martin Bryant, dessen Amoklauf einer der tödlichsten bis zu diesem Zeitpunkt war (35 Tote, wenn ich es richtig in Erinnerung habe). Als Reaktion hat die (konservative) australische Regierung massenweise Waffen eingezogen und damit effektiv die Gefahr der Amokläufe durch Schusswaffen beendet. Die USA haben das Problem im Vergleich immer noch und viel schlimmer, siehe Fälle wie das Las Vegas shooting durch Stephen Paddock.

    Insgesamt lässt sich sagen, dass es keine gute Idee ist, effizientere Tötungswerkzeuge zu verteilen. Waffen zu regulieren, wird die Bekloppten zwar nicht aufhalten, aber deutlich ineffizienter machen.
    Warum ist es in Kanada mit sehr laxen WGesetzen dann nicht so?

  6. #6
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    Standard AW: Waffenrecht: Ist eine Beschränkung des privaten Waffenbesitzes sinnvoll?

    Zitat Zitat von kotzfisch Beitrag anzeigen
    Warum ist es in Kanada mit sehr laxen WGesetzen dann nicht so?
    Das ist für mein Dafürhalten vor allem eine veraltete Sichtweise.
    Die Kanadier sind zwar etwas lockerer als die Deutschen aber ziemlich restriktiv im Vergleich zu den USA.

    - Man braucht unter anderem eine Lizenz, inklusive Training und Background Check (normalerweise 2 Leumundszeugen), sämtliche Partner vergangener Jahre müssen offen gelegt weden, welche anschließend informiert werden und sich dazu äußern können.
    - Waffen müssen im Heim fachgerecht gelagert werden.
    - Waffen sind zu registrieren.
    - Es gibt sehr strenge Wartefristen.
    - Das Führen in der Öffentlichkeit ist streng verboten, es sei denn man hat einen Waffenschein, der eigentlich nur bei nachgewiesener beruflicher Erfordernis ausgestellt wird.

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    Mittlerweile gehen die Kanadier auch gegen früher legale Waffen deutlich vor:
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  7. #7
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    Standard AW: Waffenrecht: Ist eine Beschränkung des privaten Waffenbesitzes sinnvoll?

    Zitat Zitat von Empirist Beitrag anzeigen
    Das halte ich nicht für eine funktionale Herangehensweise.
    In den USA führt es beispielsweise dazu, dass Polizei und Sicherheitskräfte allgemein, wesentlich brutaler und offensiver mit ihren Waffen an den Normalbürger herangehen, weil sie ständig damit rechnen müssen, dass eine Waffe gezogen wird. Mal davon abgesehen, dass die USA deutlich mehr Tote durch Gewalteinwirkung inklusive Schusswaffengebrauch haben, als wir.
    Dabei geht es nicht alleine darum, dass es mit der Proliferation von Waffen auch einfacher und billiger für Kriminelle wird, diese zu erwerben, sondern natürlich auch andere Risiken steigen:
    1) Es wird wahrscheinlicher, dass Personen, die unter dem Einfluss von Drogen stehen, eine akute psychotische Episode erleben oder schlicht an einer Lebenskrise (Scheidung, Tod eines Kindes, Jobverlust...) leiden, eine solche Mitführen und dann gebrauchen könnten. Daraus wird eine Gebrauchshemmschwelle durch Dritte, besonders die Polizei, sinken.

    2) Legale Waffen werden mit größerer Verbreitung schneller durch Verlust, Diebstahl und Raub in den Bestand der illegalen Waffen übergehen. Gerade wenn Waffen in der Öffentlichkeit geführt werden, wird das der Fall sein. Ein gewisser Anteil wird schlicht verloren gehen oder in der Handtasche vergessen werden, manche werden sich auf den Diebstahl von Waffen fokussieren und ohne entsprechendes Training wird es bei Raub sowieso zum Verlust von Waffen führen, weil der Täter meinetwegen in das ungeschickte Ziehen des Opfers eingreift und sich der Waffe bemächtigt. Eine höhere Sicherheit wird daraus nicht entstehen.

    3) In tatsächlichen Bedrohungslagen ist die Identifikation eines Täters sehr schwierig. Wir trainieren nicht umsonst trotz der extrem hohen Kosten SEKs, GSG9, KSK und KSKM als spezialisierte Kräfte tagtäglich darauf, möglichst nah an der Perfektion in solchen Szenarien zu reagieren und selbst da passieren immer wieder Fehler. Die Vorstellung, dass der Ottonormalverbaucher in der Lage ist, einen Täter zweifelsfrei zu identifizieren (noch viel schwerer je mehr wanna be John Waynes mit einer Waffe herumfuchteln), sich in eine für Unbeteiligte ungefährliche Position zur Schussabgabe zu begeben und dann noch (vorausgesetzt er führt die adäquate Munition) die Bekämpfung erfolgreich durchführen kann, ohne besagten Dritten zu schaden....
    Das funktioniert vielleicht in Actionfilmen.
    In der Realität ist es hingegen wahrscheinlicher, dass man einem Täter Waffen und Munition gratis liefert, während die Einsatzkräfte es schwerer haben die Bedrohungslage korrekt einzuschätzen.

    4) Es wird schlicht die Zahl der Unfälle durch Schusswaffen erhöhen, sei es durch unsachgemäße Lagerung und/oder Wartung, durch ungewollte Verwendung der Schusswaffe durch Kinder, durch falsche Handhabung, fehlerhafte Einschätzung von Bedrohungslagen, Übermut und unangebrachte Experimente, Zweckentfremdung....

    5) Es wird die Zahl erfolgreicher Suizide (besonders bei Männern) erhöhen, da mit dem Zugang zu tödlichen Werkzeugen die Durchführung einfacher wird.

    6) Es wird bei Beziehungskrisen und anderen emotionalen Ausnahmesituationen zu mehr Toten führen, weil der Zugang zu tödlichen Werkzeugen einfacher wird.

    7) Es wird zu mehr und härteren Kontrollen in der Öffentlichkeit führen, weil gewisse Institutionen und Unternehmen das Tragen von Waffen nicht in ihren Räumlichkeiten akzeptieren werden.

    8) Es wird das Ausrichten von Massenerschießungen vereinfachen und damit die Frequenz erhöhen, da auch Jugendliche im häuslichen Rahmen eher an Waffen herankommen werden. Dass dagegen strengere Waffengesetze helfen, sieht man in Australien am Fall Martin Bryant, dessen Amoklauf einer der tödlichsten bis zu diesem Zeitpunkt war (35 Tote, wenn ich es richtig in Erinnerung habe). Als Reaktion hat die (konservative) australische Regierung massenweise Waffen eingezogen und damit effektiv die Gefahr der Amokläufe durch Schusswaffen beendet. Die USA haben das Problem im Vergleich immer noch und viel schlimmer, siehe Fälle wie das Las Vegas shooting durch Stephen Paddock.

    Insgesamt lässt sich sagen, dass es keine gute Idee ist, effizientere Tötungswerkzeuge zu verteilen. Waffen zu regulieren, wird die Bekloppten zwar nicht aufhalten, aber deutlich ineffizienter machen.
    Schön abgeschrieben daine Hetze

    Wo ist Merkels Stasiakte?

  8. #8
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    Standard AW: Waffenrecht: Ist eine Beschränkung des privaten Waffenbesitzes sinnvoll?

    Zitat Zitat von mick31 Beitrag anzeigen
    Schön abgeschrieben daine Hetze

    Selbst wenn es abgeschrieben wäre, was nicht der Fall ist, würde das nicht die Aussagekraft ändern.

  9. #9
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    Standard AW: Waffenrecht: Ist eine Beschränkung des privaten Waffenbesitzes sinnvoll?

    Zitat Zitat von Empirist Beitrag anzeigen
    Das halte ich nicht für eine funktionale Herangehensweise.
    In den USA führt es beispielsweise dazu, dass Polizei und Sicherheitskräfte allgemein, wesentlich brutaler und offensiver mit ihren Waffen an den Normalbürger herangehen, weil sie ständig damit rechnen müssen, dass eine Waffe gezogen wird. Mal davon abgesehen, dass die USA deutlich mehr Tote durch Gewalteinwirkung inklusive Schusswaffengebrauch haben, als wir.
    Das kommt ganz auf den Ort an, also auf den Grad von geistiger Gesundheit bzw. niedrigem Multikulti. Die USA haben gar nicht eine so große Gewalt oder Tote, das ist auf wenige Zentren wie St.Louis, Baltimore, Birmingham, Detroit usw. beschränkt.

    Gewalttätigste Städte
    Morde pro 100k Einwohner
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    Dabei geht es nicht alleine darum, dass es mit der Proliferation von Waffen auch einfacher und billiger für Kriminelle wird, diese zu erwerben, sondern natürlich auch andere Risiken steigen:
    1) Es wird wahrscheinlicher, dass Personen, die unter dem Einfluss von Drogen stehen, eine akute psychotische Episode erleben oder schlicht an einer Lebenskrise (Scheidung, Tod eines Kindes, Jobverlust...) leiden, eine solche Mitführen und dann gebrauchen könnten. Daraus wird eine Gebrauchshemmschwelle durch Dritte, besonders die Polizei, sinken.
    Ebenso können bewaffnete Bürger eine solche Person schnell stoppen, so wie das ja schon oft geschehen ist.

    2) Legale Waffen werden mit größerer Verbreitung schneller durch Verlust, Diebstahl und Raub in den Bestand der illegalen Waffen übergehen. Gerade wenn Waffen in der Öffentlichkeit geführt werden, wird das der Fall sein. Ein gewisser Anteil wird schlicht verloren gehen oder in der Handtasche vergessen werden, manche werden sich auf den Diebstahl von Waffen fokussieren und ohne entsprechendes Training wird es bei Raub sowieso zum Verlust von Waffen führen, weil der Täter meinetwegen in das ungeschickte Ziehen des Opfers eingreift und sich der Waffe bemächtigt. Eine höhere Sicherheit wird daraus nicht entstehen.
    Natürlich ist grundlegendes Training wichtig, aber das ist ja bei allen Sachen so. Ist also ein Nullargument.

    3) In tatsächlichen Bedrohungslagen ist die Identifikation eines Täters sehr schwierig. Wir trainieren nicht umsonst trotz der extrem hohen Kosten SEKs, GSG9, KSK und KSKM als spezialisierte Kräfte tagtäglich darauf, möglichst nah an der Perfektion in solchen Szenarien zu reagieren und selbst da passieren immer wieder Fehler. Die Vorstellung, dass der Ottonormalverbaucher in der Lage ist, einen Täter zweifelsfrei zu identifizieren (noch viel schwerer je mehr wanna be John Waynes mit einer Waffe herumfuchteln), sich in eine für Unbeteiligte ungefährliche Position zur Schussabgabe zu begeben und dann noch (vorausgesetzt er führt die adäquate Munition) die Bekämpfung erfolgreich durchführen kann, ohne besagten Dritten zu schaden....
    Das funktioniert vielleicht in Actionfilmen.
    In der Realität ist es hingegen wahrscheinlicher, dass man einem Täter Waffen und Munition gratis liefert, während die Einsatzkräfte es schwerer haben die Bedrohungslage korrekt einzuschätzen.
    In der Realität weiß man ob man bedroht oder angegriffen wird oder nicht. Die Polizei ist sowieso immer zu spät falls so etwas passiert.

    4) Es wird schlicht die Zahl der Unfälle durch Schusswaffen erhöhen, sei es durch unsachgemäße Lagerung und/oder Wartung, durch ungewollte Verwendung der Schusswaffe durch Kinder, durch falsche Handhabung, fehlerhafte Einschätzung von Bedrohungslagen, Übermut und unangebrachte Experimente, Zweckentfremdung....
    Das kann mit Training behoben werden. Wieviele Unfälle mit Kettensägen, Sensen, Rasenmähern, Scheren, Leitern und Küchenmessern gibt es?

    5) Es wird die Zahl erfolgreicher Suizide (besonders bei Männern) erhöhen, da mit dem Zugang zu tödlichen Werkzeugen die Durchführung einfacher wird.
    6) Es wird bei Beziehungskrisen und anderen emotionalen Ausnahmesituationen zu mehr Toten führen, weil der Zugang zu tödlichen Werkzeugen einfacher wird.
    Keine Argumente gegen Schusswaffen, sondern für geistige Gesundheit.

    7) Es wird zu mehr und härteren Kontrollen in der Öffentlichkeit führen, weil gewisse Institutionen und Unternehmen das Tragen von Waffen nicht in ihren Räumlichkeiten akzeptieren werden.
    Reine Spekulation, trifft nicht auf z.B. New Hampshire oder Texas zu.

    8) Es wird das Ausrichten von Massenerschießungen vereinfachen und damit die Frequenz erhöhen, da auch Jugendliche im häuslichen Rahmen eher an Waffen herankommen werden. Dass dagegen strengere Waffengesetze helfen, sieht man in Australien am Fall Martin Bryant, dessen Amoklauf einer der tödlichsten bis zu diesem Zeitpunkt war (35 Tote, wenn ich es richtig in Erinnerung habe). Als Reaktion hat die (konservative) australische Regierung massenweise Waffen eingezogen und damit effektiv die Gefahr der Amokläufe durch Schusswaffen beendet. Die USA haben das Problem im Vergleich immer noch und viel schlimmer, siehe Fälle wie das Las Vegas shooting durch Stephen Paddock.
    Ganz im Gegenteil, Amokläufe passieren fast ausschließlich in waffenfreien Zonen. Solch ein Massaker hätte nicht stattfinden können, wenn genug Leute bewaffnet gewesen wären. Das Vorgehen der australischen, neuseeländischen und britischen Regierungen ist kontraproduktiv und dumm. Massenmörder steigen dann eben auf Messer und Autos um.


    Insgesamt lässt sich sagen, dass es keine gute Idee ist, effizientere Tötungswerkzeuge zu verteilen. Waffen zu regulieren, wird die Bekloppten zwar nicht aufhalten, aber deutlich ineffizienter machen.
    Insgesamt lässt sich sagen, dass es keine gute Idee ist, effizientere Verteidigungswerkzeuge zu verbieten. Waffen zu regulieren ist sowieso nicht mehr möglich, seit man Waffen mit 3D-Druckern herstellen kann.
    Für ein Ausoptierungsgesetz, so dass Orte (je ca. 5'000 bis 50'000 Einwohner groß) im Konfliktfall mit Lokalreferendum
    legal aus lokal unerwünschten Bundes- und Landesgesetzen ausoptieren können.

  10. #10
    Mitglied Benutzerbild von Empirist
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    Standard AW: Waffenrecht: Ist eine Beschränkung des privaten Waffenbesitzes sinnvoll?

    Zitat Zitat von DonauDude Beitrag anzeigen
    Das kommt ganz auf den Ort an, also auf den Grad von geistiger Gesundheit bzw. niedrigem Multikulti. Die USA haben gar nicht eine so große Gewalt oder Tote, das ist auf wenige Zentren wie St.Louis, Baltimore, Birmingham, Detroit usw. beschränkt.

    Gewalttätigste Städte
    Morde pro 100k Einwohner
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    Liste nach absoluten Zahlen
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    Ebenso können bewaffnete Bürger eine solche Person schnell stoppen, so wie das ja schon oft geschehen ist.
    Natürlich ist grundlegendes Training wichtig, aber das ist ja bei allen Sachen so. Ist also ein Nullargument.
    In der Realität weiß man ob man bedroht oder angegriffen wird oder nicht. Die Polizei ist sowieso immer zu spät falls so etwas passiert.
    Das kann mit Training behoben werden. Wieviele Unfälle mit Kettensägen, Sensen, Rasenmähern, Scheren, Leitern und Küchenmessern gibt es?
    Keine Argumente gegen Schusswaffen, sondern für geistige Gesundheit.
    Reine Spekulation, trifft nicht auf z.B. New Hampshire oder Texas zu.
    Ganz im Gegenteil, Amokläufe passieren fast ausschließlich in waffenfreien Zonen. Solch ein Massaker hätte nicht stattfinden können, wenn genug Leute bewaffnet gewesen wären. Das Vorgehen der australischen, neuseeländischen und britischen Regierungen ist kontraproduktiv und dumm. Massenmörder steigen dann eben auf Messer und Autos um.
    Insgesamt lässt sich sagen, dass es keine gute Idee ist, effizientere Verteidigungswerkzeuge zu verbieten. Waffen zu regulieren ist sowieso nicht mehr möglich, seit man Waffen mit 3D-Druckern herstellen kann.
    Die USA haben garnicht so große Gewalt oder Tote? Das ist schlicht offensichtlich falsch.
    Vergleiche Deutschland und die USA 2019: Deine eigene Quelle spricht von 16.425 Morden im Vergleich zu Deutschlands 218 im selben Jahr. Nun hat die USA knapp die vierfache Bevölkerung der Bundesrepublik. Selbst wenn man dies berücksichtig, hätten die USA noch immer eine etwa 16 fach so hohe Mordrate, wie die BRD.

    1) Das ist nicht gesichert und vor allem selbst wenn es wahr wäre auch nichts positives. Denn es ist sicherlich nicht im Sinne einer Gesellschaft, dass Menschen die unter Psychosen, Drogenabhängigkeit... leiden, zum Einen Zugang zu Waffen haben und noch viel weniger mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit von anderen Bürgern erschossen werden. Das sind Menschen die Hilfe brauchen, mal von der psychischen Belastung für denjenigen der im Zweifel zur Waffe greifen würde, ganz abgesehen.
    2) Das ist sogar ein sehr wichtiges Argument, denn niemand läuft permanent zur Auseinandersetzung bereit, durch die Öffentlichkeit. Man wird abgelenkt durch Familie, Shopping, Straßenkünstler... oder befindet sich in Stresssituationen, hat vielleicht gerade etwas getrunken oder ist schlicht mit Gedanken an anderem Orte. Letztlich hat man immer einen Nachteil gegenüber denjenigen, die eine Tat aktiv planen. Das ist eine Erkenntnis, die Spezialeinheiten seit Jahrzehnten zur Zugriffsplanung nutzen. Deswegen ist eine möglichst waffenfreie Öffentlichkeit auch besser.
    3) Basiert deine gesamte Argumentation auf Actionfilmen? Dem ist natürlich nicht so, selbst ausgebildete Spezialisten haben nie eine perfekte situational awareness, vom 08/15 Bürger mal ganz zu schweigen.
    4) Training kann auch nicht alles beheben, selbst in Armeen gibt es ständig Unfälle mit Schusswaffen. Der Unterschied zu deinen Beispielen ist doch, dass diese Werkzeuge allesamt einen Nutzen außerhalb der Gewaltausübung haben. Waffen dienen hingegen (mit Ausnahme von Jagd und Sport) ausschließlich der Gewaltausübung.
    5) + 6) Natürlich ein Argument gegen Schusswaffen, da man eine Veränderung im psychischen Zustand eines Menschen nicht notwendigerweise voraussagen kann.
    7) Klar ist das in beiden Staaten so, da muss man sogar durch Sicherheitsschleusen, wenn man in Schulen will. Das geht mittlerweile so weit, dass 2019 eine Bill in den State Senate eingebracht wurde, die Metalldetektoren an Schuleingängen vorschreiben sollen. [Links nur für registrierte Nutzer]
    8) Nun, die USA als Waffenstaat haben absurd mehr Amokläufe und school shootings als alle deine Beispielländer. 2019 gab es in den USA 10 major mass shooting events, alleine in Texas gab es in den letzten 50 Jahren 149 K-12 mass shootings.
    Messer- und Autoangriffe sind in den USA dabei genauso möglich und geschehen. Sie haben letztlich alle Nachteile und keine Vorteile.

    Du hast nicht ein Argument aufgezeigt, das diese Behauptung unterstreichen könnte, im Gegenteil deine eigenen Zahlen zeigen, dass deine Position falsch ist.

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