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Tja, Aderlass, das waren noch Zeiten!
Zitat:
"Der Mensch unternahm im Lauf der Zivilisation fast alles, um sich seiner Krankheiten zu
entledigen. Er ließ sich in Jauche und in Morast stecken, er ließ sich aufschlitzen und
schröpfen, er ließ sich mit heißem Wasser verbrühen und mit kalten Strahlen verseuchen, er
ließ sich Feuerhölzchen auf seinem Hintern anzünden und spitze Nadeln ins Fleisch stoßen. Er
ließ sich Punkt Mitternacht mit dem Fett erwürgter Ratten und dem Saft zerquetschter Spinnen
bepinseln. Er ließ sich von Blutegeln aussaugen und schluckte zerriebene Regenwürmer,
gepökelten Hirschphallus, Salamandergenitalien, Elefantensperma, Mumienleichenkügelchen
und die hochgiftige Spanische Fliege.
Er verschlang den Kot von Krokodilen und Hunden, er trank gegen Schlaflosigkeit Hasengallein Wein, er ließ sich mit Blauem Galizenstein die Wunden verschwefeln, er schluckte
bereitwilligst Arsen und Quecksilber und Gold und Schwefel, er würgte zerhackte
Eidechsenschwänze, geweihte Rattenzehen und Fischaugen hinunter, ließ sich heilig
gesprochene Leichenknochen auf seine Schwären legen, die andere Kranke dann wieder
küßten, er pilgerte wochenlang über Stock und Stein, um berühmte heilversprechende
Reliquien berühren zu können, er betete und fluchte und nahm das Walrat des Pottwals gegen
seinen Husten. Er ließ sich talergroße Löcher in den Kopf bohren, damit daraus giftige Dämpfe
oder gar der leibhaftige Gottseibeiuns entweichen konnte.
Der Mensch ließ sich - im blinden Glauben, dadurch seine Gesundheit wiederzuerlangen -
gemahlene Vipern andrehen, mit Eisenfeilspänen den Darm ausfegen und mit
Schweinegülle den Hals auspinseln. Er tauchte Brotstücke in das Blut frisch
Geköpfter 0562 , um es zur Heilung seiner Gebrechen zu verspeisen. Auf gekochte
Stierhoden, vier an der Zahl und blutfrisch, vermengt mit Zimt, Muskat und gemahlenen
Lammnieren, schwor Papst Pius V., sein Vorgänger Innozenz VIII. suchte sein Heil im
Blut zehnjähriger Knaben. Spatzeneier standen in Indien, ein Chrysanthemengebräu in
China, die Galle von Schakalen im alten Ägypten, Nashornpulver in Japan und in Afrika
im Ruf, das Leben zu verlängern und die Manneskraft zu stärken.
Noch heute schwören die Chinesen auf die Heilkräfte von Tigerknochen und -penis, die
Mongolen auf Vogeleier. 0500-0509
Noch vor kurzem verschlang der Mensch halb ausgebrütete Küken, schluckte in Wasser
aufgelöste Kuhdungfladen wie Papst Pius der XII., er soff seine eigene Pisse 0677, 2316, 6828,
9834 oder den einer Kuh wie die indischen Präsidenten Nehru und Desai. Er ließ bei sich den
krankheitsverursachenden Teufel austreiben oder sich Stanniolkügelchen gegen seine
Krankheiten von Gesundbetern andrehen. 0568 Er schluckte, in dem Wahn, damit seine Leiden
zu mildern, lebende Regenwürmer in gespaltenen Pflaumen, ließ Schnecken über Warzen und
Schuppenflechten kriechen und stopfte Ameisen in sich rein, wenn eine Heilige es ihm
empfahl. Er ließ (in Schottland bei Keuchhusten) noch vor 100 Jahren seine Kinder tote Mäuse
schlucken und ließ sich weißglühende Eisen von den Ärzten in die zischende Haut des
Rückens, zwecks Heilung seiner Gebresten, pressen. 0631
Heute läßt er sich fremdes Blut einspritzen oder das Sperma von Ochsen (selbst Hackethal
praktizierte das noch vor 15 Jahren) oder das Gift der Bienen einreiben und streicht sich selbst
mit dem Fett toter Nerze, Murmeltiere oder chemischen Ölen ein. Er riecht an Blütenessenzen
oder läßt sich in Moorbäder stecken. Er hängt sich Amulette, Magnete oder Kupferringe um
oder legt sich hoffnungsvoll Edelsteine auf den Bauch oder um den Hals, er läßt sich mit
Elektrodrähten oder Laserstrahlen Gehirnteile verbrennen, Elektroschocks verpassen und
bemüht sich darum, daß man ihm zerhackte Drüsen von Schafen oder Kälbern ins Gesäß jagt.
Er läßt sich Elektrogeräte einpflanzen oder Gas ins Blut einblasen oder seinen Körper mit den
todbringenden Strahlen der Beta-, Gammatron- und Kobaltbomben verseuchen. Er läßt sich
(bei Rheuma) in minus 120 Grad kalte Gefrierschränke einsperren oder (bei Krebs) sein Blut
auf 41 Grad aufheizen. Er trinkt schwefelhaltiges, stinkendes Kur-Wässerlein oder läßt sich indumpfe Minenstollen einfahren, um sich dem Radon-Gas auszusetzen. Er schreckt nicht
einmal vor gesellschaftsfähig gemachtem Kannibalismus zurück, sich Leichenteile fremder
Menschen in seinen Körper einpflanzen zu lassen oder die Hirnrinde von Leichen, in Kapseln
eingefüllt, zu sich zu nehmen. 2139ff
Es gibt wirklich keine Verrückheiten, zu dem ein Mensch nicht fähig wäre, wenn ihn
Krankheit plagt. Nur das einzig Vernünftige was es gibt, nämlich zum Begegnen und
Beseitigen seiner Krankheiten damit anzufangen gesund zu leben, das kommt und will ihm
nicht in den Sinn.
Statt dessen läßt er sich lieber mit Nadeln die Haut bespicken und heißes (Ayurveda-)Öl über
den Schädel schütten oder wabbelt flüssige Butter im Mund herum und steckt sich brennende
Kerzen ins Ohr - nur weil ihm jemand weis macht, daß so ein Unsinn heilen soll.
Er schluckt lieber Eisen und Kalk pur und gefährlichste Medikamente und läßt sich ohne
nachzufragen den schwerstens schädigenden Dreck der chemischen Giftindustrie in die Venen
hineintreiben, wenn es jemand tut, der sich einen weißen Kittel übergestreift hat oder wenn es
ihm jemand rät, der ein bißchen prominent ist.
Und das Unglaubliche: Nichts, aber überhaupt nichts von alledem hat ihm je geholfen,
hat ihn je von einer Krankheit befreit! Und das bereits seit 2.000 Jahren.
Und doch ist der Mensch nie klüger geworden. Bis heute, bis zu dem Zeitpunkt nicht, wo ich
dieses Buch der Wahrheit und des gesunden Menschenverstandes einfach schreiben mußte.
Kurz: Der Mensch ließ und läßt widerspruchslos alles mit sich machen, er vertraute und
vertraut blind allem, was ihm die Ärzte abverlangen. 2164 Nie dachte er daran, daß es viel
einfacher wäre, sich selbst zu helfen, selbst das Heft in die Hand zu nehmen. Und eines machte
er nie, und kein Arzt verlangte es ihm je ab: das Einfache zu tun."
"Ich habe Dir den großen Wahnsinn früherer ärztlicher Behandlungsmethoden auch
deshalb hier so ausführlich geschildert, damit Du erkennst, daß die heutigen keinen Deut
besser sein können, weil sie sich nicht im geringsten geändert haben. Und Du siehst, daß
alle alten sogenannten »Heilbehandlungen« stets aufs Neue heute wiederkehren. Nur halt
in zeitgemäßer Aufmachung - in feinerer Verpackung oder mit »wissenschaftlichen
Gutachten« und von den Medizinern selbstgebrauten »statistischen Nachweisen« über
deren angebliche Wirksamkeit versehen...
Heute sind die Schulmediziner gerade dabei, die Homöopathen einfach zu beklauen und
nun in ihren chemieverseuchten Praxen die uralte Krankheitsbehandlung mit Kräutleins
wieder aufleben zu lassen... 8300, 8334 Weil immer mehr Menschen zur sanften Medizin
übergehen und sie so geschäftliche Einbußen fürchten. Die Machoart der Ärzte und ihre
Habgier, alles an sich zu reißen und anderen ihr Brot zu nehmen, entstand gegen Ende
des 18.Jahrhunderts. Da sahen die Chirurgen - die damaligen Bader - eine Chance, die
kleinen Einkommen der Hebammen zu entwenden. Sie brachten die unmöglichsten
Gerüchte in Umlauf. Daß viele von ihnen den bösen Blick hätten, ja oft mit dem Teufel
im Bunde ständen und nur die Geburt unter ihrer Obhut und mittels ihrer
Accoucheurzangen gewähre Sicherheit, sollte das Baby steckenbleiben..."
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