Das stellt das alles ein wenig grob vereinfacht dar. Anders geht es aber eben nicht mit Ereignissen an denen Millionen von Menschen und 100 von Gruppen dran beteiligt waren.
Dabei sind die Umerziehungstrumpfkarten relativ einfach als krude Propaganda zu entlarven. An sich fuer mehr als 50% der Leute auch erkennbar. Aber es wird von den damit bearbeitenden trotzdem ignoriert. Die werden sogar aggressiv und zickig, wenn man sie darauf hinweist wer diese Filme und Fotos erzeugt hat und zu welchem Zweck. Um das Projekt "Umerziehung der Deutschen" zu verstehen braucht man bereits einiges and Hintergrundwissen, was die wenigsten aber haben und sich auch gar nicht aneignen wollen.
Die Bunzeldeutsche Haltung ist da doch ganz einfach:
* Wir haben in der Vergangenheit sehr Boeses gemacht und der Inkarnation des Teufels gedient (so direkt wirds nicht gesagt, man will halt aufgeklaert und saekulaer rueber kommen).
* Gott sei Dank haben uns die Guten besiegt und bei uns Demokratie und Menschrechte eingefuehrt. Sowie die ganz Boesen bestraft.
* Weil die Deutschen Boese waren und vom NAZI-Ungeist besessen waren ist es gut, dass sie Umerzogen wurden.
* Heute ist das aber alles nicht mehr so wichtig und Deutschland ist jetzt bei den Guten. Die Erinnerung (die man uns induziert hat) wachzuhalten, das ist da aber wichtig.
* Wer an der Rollenverteilung und der Erinnerungskultur zweifelt ist mit dem Leibhaftigen im Bunde und muss wie ein Ketzer behandelt werden.
Die Haltung ist den Maechtigen genehm, macht sie die Deutschen doch klein und kontrollierbar. Fuer die Bunzeldeutschen selbst hat sie auch einen Vorteil und der liegt in einer Art kollektiver Mea-Culpa Haltung, die man einnehmen kann. Man fuehlt sich dann davon entbunden noch viel fuer dieses Volk aufs Spiel zu setzen. Es ist eine "iwr haben es ja verdient" Haltung. Das funktioniert aber freilich nur so bei den kollektiven Sachen. Oh je, jemand ist direkt betroffen und ihm widerfaehrt Schaden. Dann hat er ploetzlich alle moeglichen Rechte und auch Ansprueche gegen die Gemeinschaft. Am Ausleben der Selbstsucht will kein Bunzeldeutscher auch nur irgendwie gehindert werden. Dann fuehlt er sich ploetzlich unterdrueckt.
Das ganze ist freilich voellig aus dem Lot, weil sich Gemeinschafts- und Einzelbelange irgendwie die Waage halten muessen. Das tun sie in der BRD schon lange nicht mehr. "Sozial" heisst da nicht freiwillig helfen, es heisst andere zu zwingen doch mal Knete fuer die materiellen Beduerfnisse anderer rauszuruecken.
Was man auch gemacht hat ist es das persoenliche Verantwortungsgefuehl in ein kollektives umzuwandeln. Wobei das Kollektiv gar nicht bestimmt wird. Aus persoenlichen Tugenden wie Fleiss, Ehrlichkeit, Zuverlaessigkeit usw. hat man 'politische Tugenden' gemacht. Also schwammige Sachen wie "Zivilcourage", "Mitmenschlichkeit" und "Toleranz".
Diese Umdeutung einer Tugendethik erstreckt sich dann auch ueber alle Lebensbereiche. Man findet das ueberall in der Zivilgesellschaft aber auch im Berufsleben. Wer da dann andere betruegt, kann sich da reinwaschen, weil er fuer 'Toleranz und Mitmenschlichkeit' "aktiv" ist oder "spendet. Er macht sich dann auch weniger angreifbar, da er ja einer von den Guten ist. Gibt da noch viele andere Sachen, die zu beobachten sind.
Man fragt sich da freilich aber was hat das "mit Juden zu tun"... Nah ja, warum sind da immer vermehrt Juden anzutreffen wenn es um bestimmte Dinge geht? Und ueberhaupt was hat es mit "Judaismus" auf sich.... Was sind da tatsaechlich die Lehren. Was die Grundhaltungen. Das geht dann aber in einen Bereich rein, der fuer die meisten gar nicht mehr prozessierbar ist. Die Konzepte sind abstrakt, die Zusammenhaege komplex. Und es bewegt sich eben auch innerhalb der Vorstellungen juedischer Mystik, die fuer die meisten abenteuerlich bis absurd sind.
Es gibt da den entwicklungspsychologischen Ansatz, der das Verhalten von Mitlgliedern einer Gruppe aus der Entwicklungsgeschichte dieser Gruppe zu erklaeren versucht. Und das eine kleine, ehrgeizige Gruppe, die immer unter groesseren Gruppen lebt, Strategien entwickelt die groessere Gruppe in ihrer Gunst zu manipulieren. Um nicht in der grossen Gruppe aufzugehen wird den Gliedern der eigenen Gruppe dann auch eine Art Hochmut anerzogen und verachtung fuer die groessere Gruppe. Man beansprucht da z.B. eine besondere Erwaehltheit und erklaert die anderen zu einer Art Unmenschen, die man ausnutzen, ausbeuten und missbrauchen kann. Wenn die so maltraetierte Gruppe diese Haltungen und Handlungen dann nicht mit Gegenliebe erwidert, nennt man das dann Antisemitsmus.
Denken in Geschtichen Zusammenhaengen ist aber was gaenzlich abhanden gekommen. Stattdessen muessen Geschichtsbilder jetzt als Rechtfertigungsersatz herhalten. Erinnerungskultur als Legitimationsmythos fuer die jetztigen Machtverhaeltnisse und die politische Moral der Gesellschaft, die von den Eliten als Normativ akzeptiert und allen anderen aufgezwungen wurde. Man hats aber so eingerichtet, dass der Zwang da eher geschickt getarnt wurde. Als Bildung, aber in Wirklichkeit ist das natuerlich Indoktrination.
Und ja, man kann die 30er Jahre nur mit den 20ern Verstehen. Aber die zwanziger und vor allem die Lebensbedingungen der einfachen Menschen sind da lueckenhaft. Der Grund ist aber auf der Hand liegend. Denn wer die Zusataende kennt, dem wird die NSDAP in all ihren Punkten auf einmal wesentlich nachvollziehbarer und das darf eben nicht sein.