bei dialekten gilt bayerisch wie auch ostfriesisch als eigenständige sprache, da entsprechende kriterien erfüllend.
dort, wo einmal die hochburg des oberbayerischen war, münchen, komm ich mir vor wie einer der letzten dinosaurier, ich wurde und werde oft angeredet, wenn ich red, wie ich red (wie die liesl karlstadt, nur was anderes halt). dort hörst kaum noch den ordentlichen straßenpflasterbreiten oberbayerischen dialekt.
im fraunhofer in münchen geschah es einmal, dass die kassiererin beim zahlen und kleinen pläuscheln meinte "sie sind sicher aus wien", ich dachte mir, mich hauts um. wienerisch ist schon sehr viel anders aber auch sehr sehr schön - ist die stadt, in der mein halbes herz wohnt.
niederbayerisch ist auch sehr schön und südlich der donau leicht verständlich - für einen bayern
...wobei, mich habens überall verstanden, das halbe jahr in berlin, die zeit in hamburg, im ruhrpott, sonstwo, ich hatte nie schwierigkeiten und ich soifelt natürlich nicht so langsam fad dahin wie so ein heiligbeter, sondern flott, wie wir bayern halt sind
auf der stillen treppe: swesda/nathan, frischling, veruschka
meine beiträge sind ausschließl. mein geistiges eigentum.warnhinweis: fehlinterpretationen meiner aussagen gehen ausschl. zu lasten des lesers.
du hast mich missverstanden - dies is tnicht aufgrund der veränderung der sprache, sondern weil sie kaum noch jemand spricht - eingeborene, waschechten bayern sind selten geworden dort.
und dann weiss ich noch solche, die ihre kinder von anfang an hochdeutsch erzogen haben - ein unding ist das, selbst mit dialekt aufgewachen, den kindern das hochdeutsche aufgedrückt.
vor ca. 20 jahren wurde in münchen eine grundschule eröffnet, in der nur bayerisch gesprochen werden durfte, eben um den dialekt zu erhalten, ob es die noch gibt weiss ich nicht.
unsere lehrer, von anfang an, haben alle in der dorfschule bayerisch gesprochen und unterrichtet, was keinen schaden angerichtet hat. es gab weder kinder mit legasthenie noch mit dyskalkulie noch sitzenbleiber.
ich war viel im ausland, neben entsprechendem essen hab ich "meine" sprache so vermisst, wie ich es gar nicht sagen kann. nie könnte ich wo länger leben, wo ich sie nicht hören und sprechen kann. wenn ich träume und im traum spreche, dann spreche ich nur bayerisch (und das in farbe und 3d), manchesmal sind andere bayern in den träumen, manchesmal eben nicht bzw. andere. begrenzt ist es aushaltbar
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Wir haben uns nicht mißverstanden, ich habe nur eine andere Meinung.
Ich stamme aus Anhalt. Dort bin ich mit einem Dialekt aufgewachsen, der inetwa dem altem Berliner Dialekt entspricht. Der hatte sich ausgebreitet nachedm die Bahn Berlin-Hamburg gebaut wurde. Damit gab es einen Austausch.
Später unterbrach die Mauer die Bahnlinie und so machte unsere Ecke die Entwicklung des Dialekts nicht mit. So konservierte sich die Sprache, wie sie in der Zwischenkriegszeit in Berlin gesprochen wurde.
Ähnliches kann man in München beobachten. Die Kleinkinder hören, während ihrer sprachlichen Prägung nicht mehr bayrischen Dialekt. Deswegen driftet deren geprägtes Verständnis was deren Muttersprache sei, immer mehr in Richtung hochdeutsch.
Schule ist schon nach der Prägung und deswegen weitgehend wirkungsfrei. Platt ist zB auch schon weitgehend ausgestorben.
ja, jetzt hab ichs verstanden - dachte, du wärst ein bayer, kann dir nicht sagen, warum.
wenn auch aus anderen gründen, so gibt es im bayerischen wald (das ist nördlich der donau) ecken, dörfer, in denen sich das mit dem alten brauchtum gehalten hat, weil die einwohner dort drauf achten.
es ist endlos schade, wenn dialekte abgerieben und zerrieben werden. der mensch kann nur in der sprache denken, die er hat und somit ist das alles leider sehr wirkungsreich.
dann kommt noch das drüber stülpen aus der aktuellen sprachmode dazu und die völlige verpantscherei ist fertig.
auf der stillen treppe: swesda/nathan, frischling, veruschka
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Als bayrischer Muttersprachler kommt man bestimmt gut zu Recht, wenn man vorhat, seine Heimat niemals, beispielsweise aus beruflichen Gründen, zu verlassen.
"Musiker sind dumm, faul und habgierig!"
~Frank Zappa~
Ich mach nur mit, wenn darin aufgenommen wird:
Mia megn
unsrn Kini wieda hoam,
unsr Rhein-Pfoalz wiada zruck, dafir vakaffa oda verschenga ma de Beutebayern.
Mia tretn aus da EU und da Bundesrepublik aus.
Man kann einige Menschen die ganze Zeit und alle Menschen eine Zeit lang zum Narren halten; aber man kann nicht alle Menschen allezeit zum Narren halten.
Abraham Lincoln
1809 - 1865
Glaub's mir, Niederbayerisch IST eine andere Muttersprache als Deutsch und IST eine andere Kultur als die preußische. Der erste bayerische König diente z.B. als Oberst in der damaligen französischen Fremdenlegion und war ja selbst nur König von Napoleons Gnaden. Wer die bayerische Geschichte auf den Punkt bringen will, kann einfach sagen. "Es ist kompliziert."
Der König hatte übrigens keine so sehr gute Meinung von seinem kunstsinnigen Sohn Ludwig und dem bayerischen Volk:
Nicht verwechseln, das war erst Ludwig der I. Der noch viel verrücktere Ludwig der II. folgte erst später.Mein verrückter Sohn will wieder Geld ausgeben, dessen bin ich mir sicher, um alten Plunder zu kaufen, und er hofft, dadurch Griechen und Römer aus dieser Rasse von Biertrinkern zu machen“
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