Ich selbst habe es wirklich eher selten gesehen, auch in Deutschland. Es kann sicherlich auch vom gesellschaftlichen Umfeld abhängen, aber es kam wirklich nicht allzuhäufig vor. Dies bedeutet nicht, dass ich nicht von Frauen einen Korb bekommen habe, aber sie verstanden es, dies auch direkt auszudrücken.
Don't ask for sunshine!
Du berücksichtigst den wesentlichen Aspekt nicht. Das passiert alles unbewusst. Jedenfalls vieles davon. Und schnell..eine Unterhaltung ist ja schnell. Bewusst "analysiert" wird erst später. Vielleicht mit der Freundin zusammen, was das so für ein Typ war.
Wir sprechen doch letztlich über ganz normale Sachen. Von denen willst du noch nie was mitbekommen haben? Bildest du dir kein Urteil über andere auf Grundlage der Informationen die du aus Gesprächen ziehst?
Du kannst doch nicht ernsthaft bestreiten wollen, dass eine Unterhaltung viele Informationsebenen beeinhaltet? Also jeder Satz hat mehrere Ebenen. Sachebene, emotionelle Ebene, die Ebene die etwas über den Status verrät, über das Selbstbild, über das Bild, was der eine über den anderen hat, über das Bild, was der Sender über beide zusammen hat...
Vieles davon wird unbewusst gesendet aber auch empfangen.
Und nochmal: für Frauen war (ist) es evolutionär wichtig einschätzen zu können ob der Mann mental stark und zuverlässig ist. Das ist die Grundannahme. Männer können natürlich viel erzählen und auch die dicke Knochenkette um den Hals ist nicht hwingend der Beweis dafür, dass der Typ ein toller Jäger ist oder nicht direkt mit einer anderen Ollen durchbrennt bei nächster Gelegenheit weil die ein paar mal öfter mit der Kiste wackelt.
Aber wie auch immer. Ich will dich ja nicht missionieren.
Innerhalb meines Verwandtenkreises ist diese Scheidungsrate selbstverständlich "ausgehebelt" bzw. auf ca. 1/10 davon reduziert.
Und ich gehe mal davon aus, dass generell unter Migranten in Deutschland die Scheidungsrate wesentlich geringer ausfällt, als unter Biodeutschen.
P.S. Übrigens scheint Portugal (und auch Spanien) eine der weltweit höchsten Scheidungsraten zu haben:
Das mit den gesellschaftlichen Bedingungen scheinen hier viele nicht zu verstehen, weil sie entweder nicht alt genug sind, oder sich nicht mehr exakt an die Zeit vor fünfzig Jahren erinnern können oder wollen. Andere Kulturen und Mentalitäten in der Gegenwart, aber fernab ihres Alltages, können oder wollen sie ebenso nicht begreifen. Diese Ignoranz lässt sie dann sich im Kreise drehen.
Hier in Peru hat mir z.B. bisher nicht eine Freundin oder Bekannte zum Kauf eines Autos geraten. Im Gegenteil, alle haben mir sogar explizit abgeraten. Tausende von Euros für eine Wohnzimmereinrichtung oder gar Einbauküche auszugeben, gilt hier als ebenso verrückt und würde höchstens spleenigen Reichen zugestanden.
Trotzdem sind die Leute hier nicht unsauber. Ich habe mit beinahe allen meinen Freundinnen Stress, weil meine Bettwäsche nicht ständig frisch ist. Besonders streng ist da Eine, die ist wirklich im Regenwald geboren worden. Da, "wo alles gratis ist". Hütte, Grundstück, Wasser, Essen, alles gratis. Und die erklärt einem deutschen Akademiker, was saubere Bettwäsche ist ...
Also, das ist hier keinesfalls ein simples Laissez-faire, sondern es sind einfach nur verschiedene Ansichten aufgrund verschiedener Lebensweisen. Noch krasser ist das bei Versicherungen. Hat der typische Brite schon weit weniger Versicherungen als der BRD-Mensch, haben hier die meisten hier höchstens noch eine Krankenversicherung und eine vorgeschriebene Haftpflicht (SOAT), falls sie ein Auto oder Motorrad besitzen.
Von daher wäre der typische BRD-ler mit seinem Auto, seiner Einbauküche und seinen dutzend Versicherungen hier der absolute Spinner und mutwillige Geldvernichter. Wenn eine Frau hier dann noch erfährt, dass solch ein Spinner höchstens einmal pro Monat in ein Restaurant geht, wenn überhaupt, dann wäre es mit der Achtung vollends vorüber. Das könnte vielleicht auch erklären, wieso gerade kulturfremde Nicht-Europäerinnen eher zum Abzocken in die BRD kommen und mit dem typischen BRD-Mann nichts anfangen können, weil er so gar nicht ihrem Weltbild von einem Mann entspricht.
Und diese Mentalitätsunterschiede machen sich dann auch bei der Partnerwahl bemerkbar. Die Anforderungen an einen Mann waren früher in Deutschland andere als in der BRD heute und sind es zumindest ausserhalb Europas auch heute noch. Da kann ich immer nur die Frage wiederholen: Was will ein Holzfäller in der Wüste? Bäume pflanzen?
Ich denke, hier geht es auch wieder um verschiedene Mentalitäten. Ich habe das ja schon in Beitrag #246 in diesem Strang ([Links nur für registrierte Nutzer]) versucht, zu erklären, aber in Peru ist es praktisch unmöglich, eine Frau ausserhalb von Schule, Uni, Arbeit, Nachbarschaft und erweiterte Familie kennenzulernen. Trotzdem wird man auch als Mann viel häufiger von Frauen angesprochen, aber eben aus ganz unverfänglichen Gründen. In Europa kann man das vielleicht nicht verstehen, aber in Europa fängt auch keine Frau an, spontan und laut im Bus zu singen. Das versteht man in Europa auch nicht.
Es gibt aber selbst in Europa solche Mentaltitätsunterschiede. Eine Zeitlang habe ich in der Schweiz gearbeitet und dort gelernt, dass man im Zug auch bei einem freien Sitzplatz immer vorher fragt, ob der noch frei ist. Ein Mitreisender könnte ja gerade auf dem Klo sein, ist der Hintergrund dieses Fragens. Wenn ich das so in der Schweiz erworbene "Wissen" dann auch spasseshalber in einem Zug in der BRD angewendet habe, kam dann gerade bei Frauen immer ein erstaunter und meist ärgerlicher Blick.
In England war ich dann irritiert, dass man von beinahe jeder Frau immer ganz freundlich angelächelt wurde. In England ist das aber ganz normal und hat nichts weiter zu bedeuten. "Keep smiling" sollte ja eigentlich jeder kennen.
In Yorkshire gibt es dann obendrauf noch die gängige Anrede "love", im Yorkshire-Dialekt wie "luw" gesprochen. Als dann am ersten Tag in der Betriebskantine eine Küchenhilfe ihre Rede mit "love" abschloss, war ich erst einmal perplex. Später lernte ich dann, dass es solche vielleicht zweideutigen, aber gängigen, Redensarten selbst im mohammedanischen Zentralasien mit der Abschlussformel "jonim" gibt. Also mit "jon-im" (= Seele meine) bezeichnen sich Verliebte untereinander, ist aber gleichzeitig auch eine höfliche Abschlussformel ohne jeden Hintergedanken an völlig Fremde.
Alleine aber dieser ungezwungene gesellschaftliche Umgang, der jedoch in der BRD immer seltener zu werden scheint, ermöglicht es quasi wie bei crytography by obfuscation unter der Masse der völlig unverfänglichen Kommunikation, die zunächst einmal gar nichts mit irgendwelchen "Intentionen" zu tun hat, trotzdem ab und an auch einmal eine zweideutige Botschaft zu versenden.
"Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
(aus dem Film 'Heimkehr', 1941)
Du gehst davon aus, dass überhaupt ein Interesse besteht, und dass die Frau nicht mit anderen Dingen beschäftigt ist. Allein das ist schon eine recht gewagte Grundvoraussetzung. Das wahrscheinlichste Szenario ist, dass die Frau an dir erst einmal kein Interesse hat, weder auf die eine oder andere Art, und dass daher die Kommunikation auf einem relativ trivialen Niveau bleibt, und sich aber schlicht nicht auf dich als Person bezieht. Es ist mit einer der Gründe, warum einige Frauen das Gespräch mit Männern meiden, weil sie eben in ein freundliches Gespräch zu viel interpretieren.
So weit kommt man bei den meisten Gesprächen gar nicht. Du gehtst von einem grundlegenden Interesse an deiner Person aus, was ich nicht nachvollziehen kann. Sicherlich gibt es unterschiedlich Informationsebenen, nur muss deine Person nicht Teil davon sein. Damit dies relevant wird, muss eine Frau erst einmal ein anfängliches Interesse haben, aber die meisten Formen der Kommunikation sind recht banal. Ihr ist dein Status weitgehend egal, wenn sie sich nur kurz unterhalten will. Eine Frau wird wahrscheinlich zuerst abschätzen, ob du eine Bedrohung bist oder nicht.Wir sprechen doch letztlich über ganz normale Sachen. Von denen willst du noch nie was mitbekommen haben? Bildest du dir kein Urteil über andere auf Grundlage der Informationen die du aus Gesprächen ziehst?
Du kannst doch nicht ernsthaft bestreiten wollen, dass eine Unterhaltung viele Informationsebenen beeinhaltet? Also jeder Satz hat mehrere Ebenen. Sachebene, emotionelle Ebene, die Ebene die etwas über den Status verrät, über das Selbstbild, über das Bild, was der eine über den anderen hat, über das Bild, was der Sender über beide zusammen hat...[...]
Natürlich, ich kannte US-Austauschstudentinnen, die sich ihre lächelnden Umgangsformen in Deutschland erst einmal abtrainieren mussten, denn einige fingen sich schon innerhalb der ersten paar Wochen in Deutschland ihren ersten Stalker ein. Diese Umgangformen sind wirklich stark kulturell bedingt.
Das Warum sie es dir erklärt, kannst du hier nachlesen:
[Links nur für registrierte Nutzer]Die Deutschen schlafen gern in schmutzigen Betten
...
Allem Anschein nach stört man sich in Deutschland sehr viel weniger an schmutziger Bettwäsche als irgendwo sonst. 40 Prozent der Befragten gaben an, dass sie ihre Bettwäsche nur alle drei Wochen oder noch seltener wechseln. In Sachen Reinlichkeit können sich die Deutschen noch einiges von den Mexikanern abschauen.
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Das eigene Selbstbild und die Realität stimmen nicht immer überein... auch dies ist ggf. kulturell bedingt.
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