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Die Nationaldilettanten dilettieren weiter und steuern auf den totalen Absturz zu. 4% in der sächsischen Wählergunst, ein Viertel der Landtagsfraktion hat sich besonnen und der NPD den Rücken gekehrt, viele Austritte von Parteimitgliedern, Skandale, Pleiten, Blamagen - niemand hätte die NPD besser entzaubern können, als Holger Apfel und seine Kapalken. Weiter so, "Projekt 1,8%" ist in Sachsen bald Wirklichkeit - wie allerorten.Ex-NPD-Abgeordneter wirft Partei Realitätsverlust vor
Der frühere NPD-Abgeordnete Klaus Baier wirft der Fraktionsspitze der rechtsextremen Partei Realitätsverlust vor. Sie sei von der Macht und den finanziellen Möglichkeiten geblendet, sagte Baier der "Freien Presse" (Samstagausgabe). Der 45-Jährige war vor vier Wochen zusammen mit den früheren Fraktionskollegen Jürgen Schön und Mirko Schmidt aus der NPD ausgetreten.
Als Gründe für seinen Bruch mit der Partei gab Baier eine zunehmende Entfremdung von der Fraktionsspitze an. Fraktionschef Holger Apfel habe sich für fünf Jahre einen "Blankoscheck" ausstellen lassen und mit westdeutschen Seilschaften seinen Machtapparat gestärkt. "Die Leute, die seit Jahren in Sachsen Kärrnerarbeit geleistet haben, sind in die Ecke gestellt worden", klagt Baier. Zudem habe die NPD ihren Wählerauftrag nicht erfüllt. "Wir wollten uns um die sozialen Belange der Menschen kümmern und haben stattdessen die Geschichte korrigieren wollen."
Außerdem wirft er der NPD vor, nach seinem Austritt sektenhafte Züge anzunehmen, die einen Abtrünnigen moralisch vernichten wolle. "Selbst möchte sie in die Opferrolle schlüpfen, um damit Sympathien zu gewinnen." Die NPD sei nach dem Zerfall ihrer Landtagsfraktion schwer angeschlagen. Baier berichtet von 140 Austritten, in seiner Heimatstadt Annaberg seien von 28 nur 4 bis 5 Mitglieder der Partei treu geblieben.
ddp