Zitat von
antiseptisch
Hier mal ein Beitrag aus der so genannten Hausfrauenwirtschaft: Als ich 1995 bei einem einfachen Steuerberater auf dem Dorf anfing, bekam ich eine Goldene Regel mit auf den Weg: Er hatte wie auch der Steuerberater aus meinem Praktikum, fast ausschließlich mit "BMW-Betrieben" zu tun: Bäckereien, Metzgereien und Wirtschaften. Und er sagte mir: "Rund 80 % der Kneipen und Restaurants gehen nach fünf Jahren pleite". Ich konnte das weder bestätigen noch widerlegen, aber ich sah, dass die sich wirklich nie lange über Wasser hielten.
Jetzt habe ich heute erstaunt festgestellt, dass es über die Sendung "Rosins Restaurants" tatsächlich eine Wikipedia-Seite mit statistischer Auswertung gibt, wie viele der Restaurants seit Serienstart tatsächlich pleite gegangen sind: Es sind inzwischen elf Jahre vergangen und es gibt trotz seiner Hilfe tatsächlich mehr als 57 % der Lokale nicht mehr. Da werfen sich zwei Fragen auf: Wie viele der Lokale gäbe es ohne ihn nicht mehr und wie viele trotz seiner Hilfe nicht mehr?
Da könnte jetzt einer kommen und sagen: "Das ist scripted reality!", aber so einfach ist es nicht. Es gibt echte Klarnamen und handfeste Dokumentationen. Natürlich kann ein Berater kaum noch was machen, wenn ein Laden überschuldet ist und der Kundenstamm weggebrochen, aber es ist wahrscheinlich, dass er etwas hätte verändern können, wenn er ein paar Jahre früher gekommen wäre.
Ich als Berater würde mit Statistiken von Ländern mit gewachsener Restaurantkultur kommen und zeigen, wie es in Ländern aussieht, wo man weiß, wie richtig gekocht und serviert wird. Es kann ja auch sein, dass die Bewirtungskultur hierzulande gar nicht geschätzt wird oder Gäste in D gar nicht standesgerecht bedient werden wollen. Auch das kann ein Beratungsergebnis sein.
Hier, fand ich ganz amüsant, die Erfolgsgeschichte von Rosins Restaurants:
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Da hat sich jemand echt Mühe (und Leistung) gegeben.