DAS SCHICKSAL des 26 Jahre alten Amerikaners Nick Berg im Irak erregte dann im Mai 2004 wieder weltweit Aufmerksamkeit. Bundesaußenminister Fischer nannte Bergs Enthauptung ein „abscheuliches Verbrechen“. Fast zeitgleich wurde im Süden Thailands der 60 Jahre alte buddhistische Bauer Sieng Patkao von Islamisten geköpft – dazu schwiegen die westlichen Außenminister. Auch die Enthauptung des indischen Hindus Sudhir Kumar Pundir im Juni 2004 in Kaschmir verhallte ohne Proteste in der abendländischen Welt.
Westlichen Opfern wie Daniel Pearl werden Stiftungen gewidmet. Die aus anderen Kulturkreisen stammenden Opfer sind namenlos. Berühmt werden allenfalls die Schlächter. Einer ist der Algerier Momo le Nain. Er
soll allein in einer Nacht 1996 nahe Algier 86 Menschen geköpft haben, unter ihnen
viele Kinder. Momo ist einer jener algerischen Islamisten, die in den neunziger Jahren in ihrem Heimatland – angeblich auf der Basis des Korans – Zehntausende rituell abschlachteten.
Als Belohnung wurden Massenmörder wie Momo zur Pilgerreise nach Mekka geschickt. Algerien ist ein Beleg dafür, dass sich islamistische Schlächter auch gegen Muslime richten können.