1934 wurde Schulz wahrscheinlich auf Betreiben Görings, der eine der Hauptrollen bei der Mordaktion spielte, auf eine besondere Fahndungsliste, die sogenannte „Reichsliste“ gesetzt. Die Reichsliste diente als „Arbeitsgrundlage“ der SS- und Gestapo-Kommandos, die im Sommer 1934 mit der Ermordung von Hitlers tatsächlichen oder angeblichen Gegnern in den eigenen Reihen (sowie einigen weiteren unliebsamen Personen) betraut wurden. Schulz wurde am 30. Juni verhaftet und in das Gestapohauptquartier in der Prinz-Albrecht-Straße gebracht.
Danach wurde er durch drei Gestapo-Leute in Zivil in einem zivilen Auto in einen dunklen Wald außerhalb von Potsdam bei dem Dorf Seddin gefahren. Die Gestapo-Beamten befahlen ihm auszusteigen und schossen ihm eine Kugel in den Rücken. Schulz – schwer verletzt – fiel zu Boden und stellte sich tot. Die Beamten wandten sich einige Augenblicke von ihm ab, um eine Plane für den leichteren Abtransport des Körpers zu holen. In diesem Moment sprang Schulz auf und floh in den dunklen Wald. Es gelang ihm zu entkommen. In den kommenden Tagen hielt er sich bei einem Freund, dem ehemaligen Konteradmiral Lübbert, verborgen, von dem er vermutete, dass dessen Adresse nicht auf den Fahndungslisten der Gestapo stand, weil die Adresse nicht in Schulz’ Adressbuch stand. Nach den eigenen späteren Angaben von Schulz[14] gelang es Lübbert, einen „persönlichen Schutz“ für Schulz gleichermaßen bei Hitler wie bei Göring zu erreichen. Dieser Schutz war auf 14 Tage befristet. Schulz reiste am 20. Juli 1934 in die Schweiz aus und lebte dort als Geschäftsmann in Zürich und Basel. 1935 verschaffte ihm seine frühere Arbeitgeberin eine Auslandsvertretung mit Sitz in Athen, die ihm häufige Ortswechsel und steten Auslandsaufenthalt ermöglichte. Ende 1940 siedelte Schulz von Athen nach Budapest über.
1940 betrieb Schulz vom Ausland aus seine Wiederaufnahme in die NSDAP, stieß damit jedoch auf die ausdrückliche Zurückweisung Hitlers. Martin Bormann teilte dem zuständigen Gauleiter in dieser Angelegenheit, Ernst Wilhelm Bohle, am 25. September 1940 mit, „der Führer hat diese Frage ganz entschieden verneint und betont, eine Wiederaufnahme des Schulz in die Partei komme niemals in Frage.“[15] Außerdem wurde Schulz zu dieser Zeit in die „Schwarze Liste“ der NS-Führung eingetragen.