Richtiges Brot und ordentliche Brötchen zu backen ist ein ziemlicher Aufwand, und auch Bäcker sind nur Menschen.
Eben deshalb scheuen immer mehr Bäcker den Aufwand, handwerklich zu arbeiten und auf diesem Weg wirklich gute Backwaren zu produzieren. Sie versuchen irgendwelche Mischlösungen, angefangen von der Fertigbackmischung bis zum fertigen Teigling. Damit kommen sie allerdings zu Produkten, die der Discounter ebenfalls kann.
Was der Bäcker nicht kann, ist das Einkaufsvolumen und die Effektivität des Discounters, demzufolge kriegt er auch den Preis nicht hin.
Und ich meinerseits sehe nicht ein, einem Bäcker, der sein Handwerk nicht ehrt, mehr zu bezahlen, als einem Discounter, der sein Handwerk versteht.
„Die Windflügel sind Sakralbauten für ein neues Glaubensbekenntnis.“ (Hans-Werner Sinn)
Ich esse bevorzuge Fisch, Gemüse und Salat, und bin Stammkunde bei Nordsee. Gibts übrigens in jeder Stadt. Du solltest nur dazu sagen, dass ein Lachs zB. 14 € kostet. Und das in einem Fast-Food-Schnellrestaurant. Meinst du, das zahlt einer, dem schon gekaufte Brötchen zu teuer sind ? Der wird dir entgegenhlalte, ich bin doch nicht blöd. Panierte Fischstäbchen aus Fisch-Abfall und Fett und selbst gemacht kosten nur 14 Cent.
Die Aldis profitieren massivst von der Massenzuwanderung, aber haben die Preise tatsächlich billiger gemacht. Aber zu welchem Preis ? Geht es den Leuten heute tatsächlich besser, als vor 50 Jahren mit freien Bauern, gesunder Luft und Tante Emmas ohne Discounter ?
Nordsee ist wie Döner....nur mit Fisch.
Geändert von cornjung (19.01.2020 um 12:52 Uhr)
When the night is done the sun starts smiling
The ocean kisses the sky and the horizon
It‘s a lovelee dae – and the sun is shining
Everywhere I go – I see children smilin‘
Hier am schöneren See hat einer der zwei unbhängigen Bäcker vor einem Jahr zugemacht.
War bei dem aber auch ein Marketingproblem.
Die Qualität war gut, es gab nur 4 oder 5 Brotsorten die auch nicht mit Koriander vermüllt waren wie die 20 Sorten der Kettenbäcker, er kriegte aber keine vernünftigen Brezn und Semmeln hin.
Und alles war zu billig, dabei war der kurz nach Mittag meist ausverkauft.
Der verwendete auch keine fertigen Teigmischungen, das Mehl stammte aus einer kleinen regionalen Mühle. Seine Kuchen waren Oberklasse, meist aber nur auf Vorbestellung.
Der zweite Einzelbäcker ist eigentlich nur was für hiesige höhere Beamtenwitwen gegenüber einem esoterischen Vitalis Laden, das Zeug ist nur begrenzt genießbar. Ich glaube der macht das nur noch weil ihm langweilig ist und ihm das Haus gehört.
Diese mangelnde Konkurrenz bevorteilt natürlich die hiesigen 4 Kettenläden Ihle, Müller, Kasprowitz und Hofpfisterei, wobe die beiden letzteren zumindest tolerable Qualität liefern. Ihle und Müller sind eher so lala.
Das Aufbacken von Semmeln und Brezn aus Teiglingen ist dem Firmenkonzept geschuldet, Du kannst nicht 6 mal am Tag das Kleinbackzeug an 20 und mehr Filialen ausliefern. Allerdings machen sie die auch selbst.
Was mich annervt sind die Jammertussen die ihr Brötchen aus dem Lidl Backautomaten holen und sich beschweren daß es beim Bäcker den sie nur noch von außen kennen 50 Cent kostet.
Meine Meinung zu dem Belegtbrötchenscheiß deckt sich zwar mit der Malmsheimers ("Das Wurstbrot"), die Bäckerschwuchteln ihre mit Mayo und Kompostsalat belegten Kreationen unter vorgehaltener Waffe selbst fressen zu lassen.
Nichtsdestotrotz sind die Preise angemessen. Irgendwer muß die Mädels plus Gemeinkosten bezahlen die das herrichten und eintüten.. In der Gastronomie rechnet man gewöhnlich mit dem Faktor 3 bis 4,5 auf den Materialeinsatz wenn man überleben will.
Ich sehe das Problem in der luxusverwöhnten Vollversorgungsgesellschaft, die keinen Laden mehr aufsucht der keine Joggingbrötchen, Quinoasemmeln, St. Quirin Brot und ähnliche 50 Sorten Vogelfutter anbietet sondern einen griabigen ungewürzten!! Bauernlaib und zwei, drei Kleingebäcke ohne Eso-Chichi, und sich über Preise beschwert der einem Bäcker überhaupt eine Existenz sichert.
Die regen sich über Frucht-Joghurt auf in dem keine Früchte sind, wollen aber nicht mehr als 18 Cent bezahlen und die Auswahl von 10 Meter Kühlregal. Als ich aufwuchs gab es überhaupt keinen Joghurt, sondern Sauermilch die auf der Kellertreppe vor sich hinstockte.
Die größte Klappe haben dabei noch die, die selbst keinerlei produktiver Tätigkeit nachgehen sondern von den Steuern obengenannter Betriebe und Kunden schmarotzen.
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