Reich wird man aus volkswirtschaftlicher Sicht vor allem durch eine geschickte Verteilung von Ressourcen. Viele setzen auch heute noch, wie man hier lesen kann, auf viel Arbeit. Das ist so pauschal einfach Quatsch. Ich komme in Unternehmen, um den Mitarbeitern zu zeigen, wie man mit weniger Arbeit mehr Output erzeugen kann, und damit meine ich keine mechanische Arbeit, denn da sind die Einsparungen seit vielen Jahren ziemlich begrenzt.
Wenn ich sehe, wie unproduktiv in der Verwaltung gearbeitet wird, kommt es mir regelmäßig hoch. Viele Menschen können nicht richtig mit Excel arbeiten, und nehmen oft noch Bleistift und Papier in die Hand. Wenn ich eine Aufgabe bekomme, für die ich einen Tag Zeit habe, und diese mit künstlicher Trödelei nach zwei Stunden abgebe, dann stoße ich zwangsläufig den Auftraggeber vor den Kopf. Das Problem ist, dass sich die meisten Menschen nicht von alten Gewohnheiten trennen können, und nicht mal alles komplett überdenken und neu aufstellen wollen oder können. Sie denken nur in ganz kleinen Einheiten, wie sie von einem Schritt zum nächsten kommen, und verlieren dabei den Weg als Ganzes aus den Augen.
Und dann natürlich noch das unselige Gequatsche die ganze Zeit. Es kommen diejenigen hoch, bei denen ihre social skills aus den Mäulern seibern. Das hält nicht nur sie von der Arbeit ab, sondern alle anderen, die sich das anhören müssen und zur Teilnahme genötigt werden. Viele Mitarbeiter verstehen ihre Arbeit zwar, aber nur im klein-klein. Dass es auch ganz anders gehen könnte, müssten sie theoretisch zwar wissen, aber um das umzusetzen, müssten sie willens und in der Lage sein, ihre Klappe zu halten, und einfach mal tagelang was geniales ausbrüten, was sie im Tagesgeschäft nicht gebacken kriegen.
In der Kfz-Industrie braucht man heute nur noch 1/100 der Arbeitsstunden zum Bau eines Autos wie vor 50 Jahren. In der Verwaltung gab es zwar auch Produktivitätszuwächse, aber längst nicht in diesem Ausmaß. Da wird teilweise immer noch gearbeitet wie zur Zeit vor den Personalcomputern. Und die würden sich niemals nachsagen lassen, unproduktiv zu sein. Wie in der DDR. Löcher aufreißen und wieder zuschütten. Es war den Menschen egal, was der Unterschied von Mühe und Leistung war. Sie waren beschäftigt, und das schien ihnen genug zu sein. Leider wird Leistung nicht mehr nur in diesem Land definiert. Der Zug geht gerade an uns vorbei, und kaum einer kriegt was mit davon.