Nun, die reine Nahrungsversorgung des Deutschen Reiches war schon vor dem WK1 zu einem Drittel
vom Ausland abhängig. Andere Faktoren: Mißernten durch Wetterverhältnisse, Mangel an Düngemitteln.
Hängen direkt mit der Seeblockade zusammen, denn ohne Seeblockade hätte man hier durch Nahrungsmittelimport
ausgleichen können als auch Dünger importieren. Das hier auch Mißwirtschaft eine Mitrolle gespielt hat, das ist so,
aber eben nicht der ausschlaggebende Faktor. Das die Seeblockade bis zur Unterzeichnung des Versailler Schanddiktates aufrechterhalten wurde, das hat hier wenig damit zu tun das es bis dahin nur ein Waffenstillstand
war und Deutschland im Prinzip noch kriegführende Macht war, die den Kampf jederzeit hätte wieder aufnehmen
können. Das ist absurd. Rein theoretisch gesehen hätte das natürlich passieren können, aber dank der durch den
Kriegseintritt der USA faktischen totalen militärischen Überlegenheit der Entente wäre das nur einem wirklich Wahnsinnigen eingefallen. Für jedes andere Land der Welt wäre in so einer Lage so etwas wie das Machwerk
von Versailles ebenfalls unannehmar gewesen. Die erpresserische Weiterführung der Hungerblockade zwang die Deutsche Führung zur Unterschrift. Der Vertrag wurde in Folge auch von ALLEN
Parteien, von ganz linksaußen bis ganz rechtsaußen, abgelehnt und als Unding empfunden.
Der Artikel selbst mag kurz sein, aber er weist eben auch ganz explizit darauf hin das die Blockade mitschuldig
an hunderttausenden Toten war, allerdings, das geht in so einem kurzen Artikel nicht, die Zusammenhänge
aufzuzählen. Muß er auch nicht. Es ist halt nun die Frage ob man sich der ebenfalls erwähnten relativierenden
jüngeren britischen Forschung dahingehend anschließt oder nicht.
Fakt ist: Witterungsbedingte Ernteausfälle, Mangel an Düngemitteln und auch Mißwirtschaft hätten ohne die Seeblockade nicht die zusätzliche katastrophale Wirkung entfalten können, sondern hätten zumindest halbwegs ausgeglichen werden können.
Wenn morgen die Muschelhörner und Trommeln erklingen, dann lasst uns fallen, so leichten Herzens wie die Kirschblüten im linden Frühlingswind.
Impfpass und mit Sicherheit noch weitere digitale Maßnahmen in diese Richtung:
Ash nazg durbatulûk, ash nazg gimbatul,
ash nazg thrakatulûk agh burzum-ishi krimpatul
Die Nahrungsmittelimporte erfolgten überwiegend auf dem Landwege (Rußland 50%, Niederlande, Dänemark, ÖstreichU..) und der Mangel an Dünger wurde durch das Haber/Bosch-Verfahren kompensiert (sonst wäre der Krieg wegen Munitionsmangel sowieso zu Ende gewesen)..
Was hätte Dtl, woher, an Nahrungsmitteln auf dem Seewege noch importieren können? Allenfalls höchst unerhebliche Tonnage,, Vllt ein paar Fische vor den Lofoten..
Wenn morgen die Muschelhörner und Trommeln erklingen, dann lasst uns fallen, so leichten Herzens wie die Kirschblüten im linden Frühlingswind.
Impfpass und mit Sicherheit noch weitere digitale Maßnahmen in diese Richtung:
Ash nazg durbatulûk, ash nazg gimbatul,
ash nazg thrakatulûk agh burzum-ishi krimpatul
'Hungerblockade' und 'Dolchstoss der Juden' waren beides jingoistische Agitprop-Fabrikationen, darauf ausgerichtet negative, emotionelle Reaktionen im ignorantem Volk und Ausland auszuloesen.
'Red herrings' also; die wie Du ganz richtig beschreibst; zur Verschleierung der eigenen politischen;diplomatischen und militaerischen Unzulaenglichkeiten dienten.
Der deutsche Kabukitanz mit seinem crie de coer ueber verhungernde Muetter und Kinder fing schon im Januar 1915 an als nur wenig Veranlassung dafuer bestand und hoerte in 1919 auf, als andere Laender, kriegsbedingt ,wesentlich mehr unter Hungersnot zu leiden hatten als DEU. Man soll nicht zu oft 'Wolf' schreien...
Es kommt darauf an von welcher Zeitperiode gesprochen wird. Im Fruehjahr 1915 darbte DEU gewiss nicht an Hungersnot, die Situation in 1918-1919 war zwar bedeutend ernsthafter , jedoch zum grossen Teil hausgemacht und verglichen mit einigen anderen Laendern weniger ernsthaft.
In dieser Hinsicht - innerdeutsche Verhaeltnisse; Russland - bist Du wesentlich besser informiert als ich , doch lerne ich gerne hinzu. Meine Informationen diesbezueglich beschraenken sich auf offizielle, detaillierte Hoovers' Reports bzgl. der Nahrungsmittellage in den einzelnen europaeischen Landern.
Genau so war es gewesen!
Es ist erfreulich und etwas ueberraschend hier von Dir, auf diesem Forum, solch undogmatische, unorthodoxe Meinungen zu lesen die jedoch anhand von Dokumenten nachvollziehbar sind.
" I have concluded that war [with Germany] is inevitable"
(Colonel House an Pres. Wilson ; Mai 1915)
"Ich bin zum Schluss gekommen, dass Krieg [mit Deutschland] unvermeidlich ist"
Ganz vergessen wird in diesem Zusammenhang das kriegsrechtlich illegale Verhalten deutscher Untersseboote im Ersten WK. Diese attakierten und versenkten hunderttausende Tonnen neutraler und alliierter Handels- ,Fracht- und Passagierschiffe ,meistens ohne die davon betroffenen Menschen vor dem Ertrinken zu retten.
Die britische Reaktion darauf war eben ,fuer DEU bestimmte Frachten zu beschlagnahmen, auch von Schiffen unter neutralen Flaggen.
Dann am 4. bzw 18. Feb. 1916 erklaerte DEU - auch wieder unter fabriziertem Vorwand - seinerseits eine U-Boot-Blockade gegenueber England (und FRA). DEU wuerde von nun an ohne Warnung neutrale als auch alliierte Fracht- als auch Passagierschiffe versenken - auch dies wieder voellig illegale Kriegsfuehrung.
DEU beklagte sich dass Muetter und Kinder in Scharen verhungerten und verlangte dass England aus humanitaeren Gruenden seine (illegale) Blockade einstellen solle. England im Gegenzug verlangte seinerseits dass DEU
- aufhoere willkuerlich Handels- und Passagierschiffe zu versenken und obendrein die schiffbruechigen Menschen nicht mehr hilflos dem Ertrinkungstod zu ueberlassen
- Giftgaseinsaetze zu stoppen.
- mit dem barbarischen Mordaktionen gegenueber Zivilisten /non combatatants aufzuhoeren.
DEU jedoch, dessen Bevoelkerung doch angeblich so schrecklich unter Hunger litt, dachte garnicht daran weder Giftgaseinsaetze noch U-Bootangriffe gegen Passagierschiffe und Handelsschiffe zu stoppen oder das bestialische Morden an Zivilisten einzustellen. Die diplomatischen Bemuehungen verschiedener intern. Diplomaten , unter anderem Colonel House, hatten diesbezueglich in Berlin keinen Erfolg gehabt.
May 26, 1915 ;Sir Edward Grey:
"Berlin refused Colonel House's suggestion. ...it settled the German contention that they were compelled to wage their submarine policy against Great Britain because she was endeavoring to starve sizxty0fife million German non-combatants"
26. Mai 1915; Sir Edward Gray: "Berlin lehnte Colonel House 'Vorschlag ab. ... die deutsche Behauptung, dass sie gezwungen waren, ihre U-Boot-Politik gegen Großbritannien zu begehen, weil sie sich bemühte, Millionen deutscher Nichtkombattanten zu verhungern, wurde entschieden."
Es war diese deutsche Intransigenz und kontinuierliche Bedrohung amerikanischer Passagier- und Frachtschiffe durch deutsche U-Boote gewesen , die letztendlich zu Pres. Wilsons Entschluss gefuehrt hatte dem Krieg gegen DEU beizutreten.
Siehe hierzu Colonel House's diplomatische Bemuehungen und Berichte die er Pres. Wilson direkt zugeschickt hatte.
Col. House war Pres. Wilson's Augen und Ohren , quasi bevollmaechtigter Stellvertreter in EU, er hatte volles Vertrauenen Wilsons und daher signifikanten Einfluss auf ihn. Die amerikanischen Botschafter in DEU und GB konnten diese Erkundungsarbeiten fuer Wilson nicht erfuellen.
The waters round Great Britain and Ireland, including the English Channel, are hereby proclaimed a war region.
German Declaration of Naval Blockade Against Shipping to Britain, 4 February 1915
On and after February 18th every enemy merchant vessel found in this region will be destroyed, without its always being possible to warn the crews or passengers of the dangers threatening.
Neutral ships will also incur danger in the war region, where, in view of the misuse of neutral flags ordered by the British Government, and incidents inevitable in sea warfare, attacks intended for hostile ships may affect neutral ships also.
The sea passage to the north of the Shetland Islands, and the eastern region of the North Sea in a zone of at least 30 miles along the Netherlands coast, are not menaced by any danger.
(Signed) Berlin, February 4th,
VON POHL,
Chief of Marine Staff.
(Quelle: Source Records Of The Great War; Vol. III)
Deutsche Erklärung der Seeblockade gegen die Schifffahrt nach Großbritannien, 4. Februar 1915
Die Gewässer um Großbritannien und Irland einschließlich des Ärmelkanals werden hiermit zum Kriegsgebiet erklärt.
Am und nach dem 18. Februar wird jedes in dieser Region gefundene feindliche Handelsschiff zerstört, ohne dass die Besatzungen oder Passagiere immer vor den drohenden Gefahren gewarnt werden können.
Neutrale Schiffe werden auch in der Kriegsregion eine Gefahr darstellen, in der angesichts des Missbrauchs neutraler Flaggen, die von der britischen Regierung angeordnet wurden, und Vorfällen, die im Seekrieg unvermeidlich sind, Angriffe für feindliche Schiffe auch neutrale Schiffe treffen können.
Die Seedurchgänge nördlich der Shetland-Inseln und die östliche Region der Nordsee in einer Zone von mindestens 30 Meilen entlang der niederländischen Küste sind nicht von Gefahren bedroht.
(Signiert) Berlin, 4. Februar
VON POHL,
Chef des Marinestabes.
(Quelle: Source Records Of The Great War; Vol. III)
Lassen wir doch mal die Leute sprechen die in 1915 direkt am Geschehen der Seeblockade durch U-Boote gegen England und Seeblockade gegen DEU direkt beteiligt gewesen waren.
Im Folgendem Abschriften der Originaldokumente.
Zuerst Colonel House's Berichte und 'Gutachten' direkt zur Hand von President Wilson:
Der U-Boot Krieg gegen Handels- und Passagierschiffe.
SUBMARINE VERSUS BLOCKADE ; CHAPTER XIV; THE INTIMATE PAPERS OF COLONEL HOUSE; VOL I; PPG 436 - 474
(gauchery- Ungeschicktheit ;Tapsigkeit.
ambassador Gerard = amer. Botschafter Berlin.
ambassador Page = amerik. Botschafter in London)
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