Richtig. Bedauerlich ist insbesondere, dass einige Phänomene (Bankenrettung beispielsweise) ungerechtfertigt als kapitalistische Erscheinung umgedeutet werden.
Ist dir der ehemalige Dealer in Optionen und heutige Autor Nassim Taleb bekannt?
Dieser von mir geschätzte Mathematiker betreibt einen recht interessanten
[Links nur für registrierte Nutzer] , eine
[Links nur für registrierte Nutzer] und veröffentlichte kürzlich auch eine
[Links nur für registrierte Nutzer], die genau diesen Themenkomplex thematisiert.
Falls diese berufliche Ausrichtung besteht ist anzumerken, dass der Beruf Dealer in Optionen meines Erachtens bis heute sehr attraktiv ist. Hauptsächlich als Market-Maker aktiv jedoch ohne offizielle Rolle, d.h. ohne den Zwang, immer einen Markt anbieten zu müssen (Stichwort orderflow toxicity) ist diese Rolle nicht nur intellektuell interessant, sondern auch geeignet, um davon zu leben. Üblicherweise wird unter fair-value (nach Gamma-Theta Verhältnis) des jeweiligen Vol. Surface angekauft und darüber verkauft. Dadurch bringt einerseits Volumen/Roundturns Einnahmen, welche zusätzlich noch durch ein Theta-positives Portfolio erhöht werden. Allein ein Portfolio-Theta i.H.v. einigen hunderttausend zu halten reicht zum bescheidenden Überleben aus und es ist mitunter möglich, es zu überleben. Die inhärenten Schwächen der genutzten Modelle führen in vielen Märkten dazu, dass die kleinen Deltas nicht adäquat bewertet sind. Dabei steht oftmals ungerechtfertigt der innere Wert im Mittelpunkt. Richtig gewählt sind diese oftmals fast
kostenlos gehandelten kleinen Deltas eine nichtlineare Atombombe, die nur darauf wartet, dass die impliziten Volatilitäten ansteigen. In Fachkreisen glaubt man zu wissen, warum das partielle Differential des Vomma ausgerechnet Ultima heißt.
Ich habe noch Aufzeichnungen des
dynamic hedging, welches zur Implosion einiger Vol-Instrumente dieses Frühjahr stattfand. Werde es vermutlich bei Gelegenheit einmal hochladen.