Insgesamt ist es mit dem Gebührenfunk ein sehr zwiespältiges Thema.
Führen wir doch mal ein kleines Gedankenexperiment durch.
Prämisse: Keinerlei wie auch immer gearteter öffentlich-rechtlicher Funk, sondern nur private Anstalten.
Was wäre dann? Ein rein privatwirtschaftlicher Betrieb der Frequenzen, mit der zwangsläufigen Folge, dass große Finanziers (wie beispielsweise der Bertelsmann-Konzern u.ä.) bestimmen, was gesendet wird. Viel Müll wie von RTL oder SAT1, noch mehr Werbung, und was als Nachrichten gesendet wird, wird noch mehr nach den Ansichten des Betreiber-Konglomerats ausgerichtet.
Wollen wir das?
Hat uns das Spielchen von Helmut Kohl, der Anfang der Achtziger das starre staatliche ARD-ZDF-GEZ-Fernsehen aufweichte und seinem Freund Leo Kirch die ersten Frequenzen samt Plattformen einschließlich des Hollywood-Archivs zuschanzte, noch nicht die Augen geöffnet?
Daher meine Vorstellung eines Rundfunksystems:
a) Gebührenpflichtig, wie in fast allen Ländern dieser Welt, aber mit einem erheblich besseren Qualitätsmanagement hinsichtlich objektivem Journalismus.
b) Keine Politiker in den Aufsichts- bzw. Verwaltungsgremien.
c) Keine Werbung (um Interessenkonflikte mit der Industrie zu vermeiden).
d) Deutlich mehr Programm-Plattformen nach streng objektiv ausgerichteten Kriterien.
e) Keine Indoktrination durch politische Feuilletons, Talk-Runden und sonstige Hirnwasch-Sendungen.
Schwierig, aber immer noch besser als der sehr einseitig überfrachtete Schrott der Privaten.