Zitat von
OneDownOne2Go
Da unterstellst du ganz entspannt, dass die Alliierten keine Vernichtungsabsicht gegen Deutschland hegten. Dabei ist das eine Legende des kalten Krieges, als die Teutonen als "Frontvolk" notwendig und deswegen wieder besser angeschrieben waren. Anfang der 40er Jahre waren die Deutschen die Phösen, und dem Schicksal hätten wir nur durch einen Sieg entgehen können.
Diese ganzen What-If-Spielchen ändern die Geschichte nicht, dazu kommt, dass nach der Schlacht jeder Fähnrich weiß, was schief gelaufen ist und besser hätte gemacht werden können, vorher jedoch selbst Generäle oft überfragt sind. Dazu kommt, dass eine punktuelle Änderung den Rest des Ablaufes nicht unverändert lassen würde, die Feinde Deutschlands hätten auf die veränderte Bedrohungslage natürlich reagiert, der Vorteil, der sich im Rückblick klar abzuzeichnen scheint, hätten vielleicht nur wenige Wochen oder Monate Bestand gehabt, um dann ins genaue Gegenteil umzuschlagen.
Letztlich wirst du einem normal empfindenden Deutschen nicht übel nehmen können sich zu wünschen, wir hätten den Krieg nicht verloren. Oder, wir hätten schon den ersten Weltkrieg gewonnen, und der zweite wäre gar nicht mehr nötig gewesen. Die Idee, es wäre vielleicht auch ganz ohne Krieg gegangen, ist mindestens ebenso unrealistisch, immerhin war der 1. Weltkrieg der Kulminationspunkt eines über zumindest ein Jahrhundert andauernden Spannungsaufbaufs in Europa, der zweite Weltkrieg dann ganz wesentlich durch den Ausgang des ersten bedingt. Nur ein "guter Friede" in der Tradition des Westfälischen hätten das vielleicht verhindern können, aber diese Chance wurde in Versailles vertan.
Gegen diese Gedankenspiele lässt sich - aus meiner Sicht - maximal einwenden, dass sie hier komplett OT sind, das sind sie in der Tat. Aber, und das mag mir der Strangersteller bitte verzeihen, sie haben noch immer mehr Substanz als ein Jubelgeschrei zu Ehren des VW-Konzerns und der Elektromobilität.