Ohne Wahrheit gibt es keine Freiheit.
"Ich glaube, ich bin jetzt in einem Alter, in dem ich Leute von Anfang an doof finden darf. Ich habe ja nicht ewig Zeit."
Ohne Wahrheit gibt es keine Freiheit.
"Ich glaube, ich bin jetzt in einem Alter, in dem ich Leute von Anfang an doof finden darf. Ich habe ja nicht ewig Zeit."
Ohne Wahrheit gibt es keine Freiheit.
"Ich glaube, ich bin jetzt in einem Alter, in dem ich Leute von Anfang an doof finden darf. Ich habe ja nicht ewig Zeit."
Sage mal, entweder bist du ein völlig ahnungsloser Blaustrumpf, oder militant dusselig. Das kann doch alles nicht so schwer sein. Du hast folgende Behauptung in den Raum gestellt:
Und ich habe dir darauf geantwortet:Friedrich Nietzsche war nicht "religiös", ganz im Gegenteil: Er bezeichnete die Christen als "Endzeitmenschen". Darüberhinaus machte er Kant lächerlich: "Kant wurde Idiot" in Bezug auf die "Pflicht" als Selbstzweck. Werk: Der Antichrist.
Man kann gerade einen Nietzsche nicht in irgendwelche dogmatische Ecken stellen und in vorgedachte Schubladen stecken, nicht, wenn man sein Gesamtwerk, die Briefe und die Aussagen seiner Freunde kennt.Hast du Nietzsche überhaupt gelesen, das Gesamtwerk in seinem Fortschreiten und seinen Rückschritten, seine Briefe, die Aussagen und Berichte aus seinem Familien und Freundeskreis? Warum plusterst du dich hier so auf? Und Warum kannst du dich nicht aus dem Kerker deines unbedingten Dualismus befreien? Man muss schon etwas dogmatisch simplen Gemüts sein, um es sich so einfach zu machen.
Selbstverständlich war Nietzsche auf seine spezielle Weise religiös.
Seinen Zarathustra bezeichnete er selbst als fünftes Evangelium und in diesem Buch taucht die durch Gleichnisse verschlüsselte Idee des Übermenschen auf, neben seiner Theologie der ewigen Wiederkehr. Zarathustra, ein religiöses Traktat von alttestamentarischer Sprachgewalt.Sein kategorischer Imperativ: Du sollst den Augenblick so leben, dass er dir ohne Grauen wiederkehren kann! Du sollst! „Da capo" rufen können! „Amor fati“ lautet seine Zauberformel.
Sein Spätwerk ist durchzogen von einem dionysischen Ja-sagen zur Welt, wobei gerade Nietzsche in Dionysios selbst eine Gottheit kreierte, auf die er sich schon religiös fixierte, in die er sich selbst hinein deutete. In der Eigenschöpfung der dionysischen Theologie seiner tragischen Wiederkehrtheologie als Summa seines Werkes. Und wer ein Buch wie "Der Antichrist“ schreibt, der ist den christlichen Gott offensichtlich niemals wirklich losgeworden.
Vielleicht ist Nietzsche auch daran zerbrochen, denn hätte er sonst schreiben können: "Christus am Kreuz - das erhabenste Symbol, immer noch." Nach dem Ausbruch seiner Krankheit unterschrieb Nietzsche seine Briefe mit: "Dionysios" oder "Der Gekreuzigte". Der kranke Nietzsche bat seine Mutter, mit der er auch gelegentlich die Kirche besuchte, hin und wieder ihm Choräle aus einem alten Choralbuch vorzusingen oder Psalmen aus der Bibel vorzulesen. Wenn die Kirchenglocken den Sonntag einläuteten, wurde er still und andächtig.
Nietzsches Mutter Mutter schreibt über ihren Sohn am 7.Juni 1890 an Overbeck: "Er selbst spielt alle Tage ein wenig, teilweise seine kleinen Kompositionen oder aus einem alten Choralbuch Choräle. Überhaupt macht sich bei ihm die religiöse Stimmung mehr und mehr geltend, er erzählte mir auch in den Pfingsttagen, als wir ganz still auf der Veranda saßen, wo ich eine alte Bibel liegen habe, dass er in Turin die ganze Bibel studiert habe und sich tausenderlei notiert habe, als er mich animierte, den und den Psalm oder da und das Kapitel ihm vorzulesen, und ich meine Bewunderung aussprach, woher er so bibelkundig sei."
Und Karl Jaspers schrieb: „Sein Kampf gegen das Christentum erfolgte aus christlichen Antrieben unter Verlust der christlichen Gehalte. Doch wollte er nicht beim Nihilismus stehen bleiben, sondern einen ganz neuen Ursprung gewinnen“.
Nietzsche als Provokateur, als Angreifer gegen den verknöcherten Glauben und seiner verstaubten Theologie, Nietzsche als Bußprediger und Prophet, der dem Christentum die Bequemlichkeit raubte, Nietzsche der gegen das Gesinnungschristentum antrat, Nietzsche als Wiederentdecker und Beschwörer des ursprünglichen Christentums (Karl Barth).
Am ende: Nietzsche als Wiederentdecker des Christentums, eine heimliche, parodistische und paradoxale Art Christ" und "eines der großartigsten Phänomene innerhalb der Geschichte des nordischen Christentums.
(Ernst Bertram)
Das Phänomen Nietzsche als Atheist und Gottsucher, Nietzsche als ängstlicher Adler und Nietzsche als Zivilisation-Kritiker, Nietzsche als Prophet der Dekadenz, Nietzsche als Evangelist des Nihilismus, Nietzsche als Wanderer zwischen Mythos und Logos, wer Nietzsche wirklich war und sein wollte, das wusste wohl nur Nietzsche selbst.
Empfohlene Sekundärliteratur zum Thema; Europa im Denken Nietzsches, von Ralf Witzler
- Liebe, Leid und Grössenwahn: eine integrative Untersuchung zu Richard Wagner, von Hans Hintz
- Erinnerungen an Friedrich Nietzsche, Paul Deussen
- Ibsen. Björnson. Nietzsche: Individualismus und Christentum, Heinrich Weinel
- und natürlich: Der ängsliche Adler, Werner Ross
- Human, All Too Human, Alexander Harvey
Und jetzt darfst du weiter Rumpelstilzchen spielen.
Ja, wenn wir genau darüber nachdenken, dann ist es eigentlich vollkommen widersinnig, das Glück anzustreben, aber nichts zu tun, um zornige, verächtliche und boshafte Gedanken und Empfindungen im Zaum zu halten.
Frieden ist nichts, was unabhängig von uns existiert, genausowenig wie Krieg. Bestimmte Menschen - Staatsoberhäupter, Parlamentarier, Generäle - haben zweifellos hinsichtlich des Friedens eine besonders schwere Verantwortung zu tragen.
Dali Lama Buch der Menschlichkeit
Gesetze seien wie Spinnweben: gerade stark genug, die Schwachen zu halten, und zu schwach, die Starken zu bändigen. (Anacharsis)
"Die Wahrnehmung der Reichen ist eine andere als die der Armen." Judith
Arrogante Europäer und Amerikaner können gar nicht oft genug daran erinnert werden, dass die meisten Menschen in Asien leben;Willy Brandt
Was soll ich denn dazu noch schreiben?
(Also noch nicht fertig...naja...)
Ich kann doch nichts dafür, wenn dir seit 2015 entgangen ist, daß ich diesbezüglich vom Fach (Philosophie) bin. Nietzsche war in der Disziplin mein Thema, unter anderem, versteht sich. Zusätzlich zu anderen Disziplinen, versteht sich.
Ach und übrigens zu meiner Leseschnelligkeit:
Ich habe ein fotografisches Gedächtnis, unter anderem.
Ich wünsche einen schönen Tag und möchte darüber hinaus diese "Aufführung" nicht fortsetzen.
Ohne Wahrheit gibt es keine Freiheit.
"Ich glaube, ich bin jetzt in einem Alter, in dem ich Leute von Anfang an doof finden darf. Ich habe ja nicht ewig Zeit."
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