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Thema: Peru - Land der Inkas

  1. #1551
    HPF Moderator
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Zitat Zitat von Sitting Bull Beitrag anzeigen
    Hallo Rumpelstilz,feliz navidad über den großen Teich.

    Gibt es Meerschweinchen als Weihnachtsbraten ?

    Bleib gesund und Gruß
    die gibts in Lehm gebacken bei den Mexen, ich hab da mal eine Doku darüber gesehen
    1.6.22 11:40 im Bundestag Claudia Roth: Journalisten sind Fachkräfte der Demokratie
    Ich glaube heißt übersetzt: Ich wees nüscht (Ruprecht)
    mabac (wirre Details) 22.6.1941 260Div der RA , 20.000 Panzer, 18.000 Flugzeuge, 68.000 Kanonen > 5cm gegen das DR aufmarschiert
    DR: 150Div., 3600 Panzer, 2500 Flugzeuge, 7000 Kanonen > 5cm


  2. #1552
    Qouwat-e-Akhouwat-e-Awam Benutzerbild von Rumpelstilz
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Zitat Zitat von marion Beitrag anzeigen
    die gibts in Lehm gebacken bei den Mexen, ich hab da mal eine Doku darüber gesehen
    Die werden hier einfach gebraten. Gibt es sogar im Supermarkt zu kaufen, in der Fleischtheke, in Plastikfolie eingeschweisst.



    Ist halt nur kein typisches Weihnachtsessen, jedenfalls nicht hier an der Küste. Ist auch relativ teuer, also Preis pro Kilogramm. Hat hier auch nicht jedes Restaurant, die billigen sowieso nicht. Eine bekannte Restaurant-Kette speziell für "cuy" = "Meerschweinchen" ist "Mr. Cuy". Findet man auf Facebook.
    "Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
    (aus dem Film 'Heimkehr', 1941)



  3. #1553
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Zitat Zitat von Rumpelstilz Beitrag anzeigen
    Hier hat das Erfragen der Preise eher einen technischen Hintergrund, wenn es kein Preisschild gibt. Meistens also bei Marktständen oder ambulanten Händlern, wobei auch die häufig Preisschilder haben.

    Hier geht das so: Man fragt nach dem Preis und wenn einem der nicht gefällt, sagt man nur laut und deutlich "Gracias" und geht weiter.
    Fehlende Preisangaben in Geschäften sind in D aus gutem Grund verboten. Eines der wenigen Verbote, die ich für sehr sinnvoll halte, denn Preise sollen etwas Objektives darstellen, und nichts, was vom guten Willen des Verkäufers abhängt. Genauso sind hier Mondpreise, die man runterhandeln kann, jedenfalls theoretisch noch verboten. Dass einige Deutsche solche "Orientalischen Basar-Allüren" hier noch für schick halten spricht allerdings nur für deren Blödheit, denn das geht voll gegen unsere anerzogenen Wertemaßstäbe, dass Preise für Alle gleich sein sollen, und keiner das Recht hat, Kunden abzuzocken.

    Selbst Rabattaktionen waren vor 30 Jahren oder so noch streng reglementiert. Das musste wohl auf Druck der Musels aufgeweicht werden. Jetzt ist ja gefühlt ständig irgendwo "sale".
    Don't ask for sunshine!

  4. #1554
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Hier mal ein Bericht des Portales Tag24 (1)
    über einen Weihnachtsbrauch in Peru

    Auszüge aus dem Bericht zitiert:

    PRÜGELN ZUM FEST: BEI DIESEM BRAUCH WERDEN OFFENE RECHNUNGEN AN WEIHNACHTEN BEGLICHEN


    Peru -An Weihnachten feiert man in den Anden Perus einen kuriosen Brauch: In brutalen Zweikämpfen treten die Einheimischen gegeneinander an, um offene Rechnungen beizulegen und das neue Jahr streitfrei zu starten. Mitmachen darf jeder, sogar Kinder.



    Wie die peruanische Zeitung La Republica (2) berichtet, ist fast alles erlaubt: Faustschläge, Tritte, Schubsen. Nicht erlaubt, ist es auf den Gegner zu springen oder ihn zu schlagen, wenn er am Boden liegt. Schiedsrichter überwachen das Geschehen, müssen jedoch selten eingreifen. Beim Takanakuy gilt: Die Teilnehmer respektieren einander. Obwohl sich die Weihnachtsprügler nichts schenken, sind schwere Verletzungen selten.Der Brauch wird zunehmend auch in den Großstädten des Andenstaats populär. 2020 trafen sich in einem Vorort der peruanischen Hauptstadt Lima 600 Menschen, um Takanakuy gemeinsam zu feiern. Den Sicherheitskräften hat das gar nicht gefallen. Zahlreiche Verfahren wegen Missachtung der Corona-Vorschriften wurden damals eingeleitet.

    Für viele Bewohner der bitterarmen und entlegenen Region erfüllt der Brauch noch heute eine wichtige Funktion. Konflikte sollen einvernehmlich beigelegt werden ohne Richter und Anwälte bemühen zu müssen. Der Friede im Dorf bleibt gewahrt



    25.12.2022
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    (1) Das Portal Tag24 gehört zur Dresdner Morgenpost, diese gibt es ebenso wie die Schwesterzeitung Chemnitzer Morgenpost in Sachsen als Boulevard-Kaufzeitung im Wettbewerb mit BILD zu kaufen

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  5. #1555
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Zitat Zitat von antiseptisch Beitrag anzeigen
    Fehlende Preisangaben in Geschäften sind in D aus gutem Grund verboten. Eines der wenigen Verbote, die ich für sehr sinnvoll halte, denn Preise sollen etwas Objektives darstellen, und nichts, was vom guten Willen des Verkäufers abhängt. Genauso sind hier Mondpreise, die man runterhandeln kann, jedenfalls theoretisch noch verboten. Dass einige Deutsche solche "Orientalischen Basar-Allüren" hier noch für schick halten spricht allerdings nur für deren Blödheit, denn das geht voll gegen unsere anerzogenen Wertemaßstäbe, dass Preise für Alle gleich sein sollen, und keiner das Recht hat, Kunden abzuzocken.

    Selbst Rabattaktionen waren vor 30 Jahren oder so noch streng reglementiert. Das musste wohl auf Druck der Musels aufgeweicht werden. Jetzt ist ja gefühlt ständig irgendwo "sale".
    Das sehe ich anders.

    1)
    Es hängt nicht unbedingt von der Grösse eines Geschäftes ab. Auch ambulante Händler auf dem Gehweg haben oft Preisschilder. Es gibt auch hier Leute, die sind zu faul zum Fragen oder nicht besonders interessiert. Die gehen einfach vorbei, während sie bei einem Preisschild evtl. anfangen zu überlegen.

    2)
    Es geht auch nicht darum, Leuten mit anscheinend mehr Geld andere Preise zu nennen, es geht i.d.R. um Folgendes:
    a)
    Der Händler möchte aus irgendeinem Grund früher Schluss machen, aber trotzdem noch etwas Ware losschlagen. Sollte er dann alle zehn Minuten neue Preisschilder schreiben? Besser er ruft die Preise aus, wenn jemand vorbeigeht.
    b)
    Das Gleiche, wenn er merkt, dass der Absatz stockt, weil vielleicht Obst oder Gemüse nicht mehr so frisch sind.
    Der Händler ist hier ja auch völlig frei:
    - er kann arbeiten, wann er will
    - er kann seine Lebensmittel auch selber essen oder mit nach Hause nehmen
    - er kann sie verschenken
    - (Mir hat eine Frau mit einem kleinen Laden auch einmal eine Papaya geschenkt, weil sie dabei war, zu schliessen, und meinte: "Bis morgen ist die schlecht")
    - verramschen
    - wie er will

    Es gibt hier auch Supermarktketten, wo alles genauso ist, wie in Europa. Ich gehe da nur ganz selten kaufen. Ich finde das Konzept Supermarkt auch blöde, mit den ganzen Angestellten. Dieses Konzept hat etwas von Planwirtschaft und Kasernenordnung.

    Weiterhin gibt es hier auch grössere Geschäfte, meist mit Registrierkasse, wo auch alles ausgepreist ist. Aber auch da mangelt es wie im Supermarkt an Flexibilität. Hier, wo ich wohne, kann ich eben einkaufen, wo und wie ich will. Hier gibt es neben Supermärkten, Geschäften mit Registrierkassen, Markthallen mit Ständen, Tante-Emma-Laden und ambulante Händler, sowohl auf dem Bürgersteig wie auch mit Dreirad und Ladefläche.

    Gibt auch Leute, die verkaufen aus einer Schubkarre Avocado-Früchte. Der Mann hat eine Waage und verschieden grosse Plastiktüten.



    Schon im Zentrum von Lima gibt es das nicht. Ambulante Händler gibt es da kaum bis gar nicht und selbst belegte Brötchen kann man da nicht kaufen. Kioske dort haben nur industriell verpacktes Zeug wie Kekse und Getränkeflaschen, vielleicht auch mal Bananen, wenn es hoch kommt. Frisch gepresste Säfte usw. gibt es dort alles nicht.

    Und bereits in Nordengland gab es Supermärkte, immer von Pakistanis geführt, auch meist am Namen schon erkenntlich, da war nicht alles ausgepreist. In einem Supermarkt sogar so gut wie gar nichts. Damals gehörte GB sogar noch zur EU, aber das hat die Briten nicht gestört.
    Ich kann immer nur wiederholen, dass mich mal ein Arbeitskollege zum Trennen von Müll etwas ungläubig gefragt hat: "Und die Deutschen machen das wirklich?"

    Bei Rabatt muss ich auch den Laden eines pakistanischen Bekannten in Yorkshire nennen. In dessen Laden für Autozubehör war also schon alles ausgepreist, was im Regal stand. An der Kasse wurde das aber flexibel gehandhabt. Wenn also auf einem Produkt ein Preisschild von GBP 8,50 stand, dann zahlte ich i.d.R. vielleicht GBP 7,50, andere Kunden zahlten den vollen Preis oder vielleicht auch nur GBP 7,00, wenn sie noch bessere Bekannte des Inhabers waren.


    Ich hatte in der BRD schon die Einstellung, mich um Garantie und solche Sachen wenig zu kümmern und auch einfach wegzubleiben, wenn mir etwas nicht passte, anstatt da "den Laden aufzumachen" und auf irgendwelchen Forderungen zu bestehen. Bis jetzt habe ich sowohl in England als auch hier in Peru immer eine Alternative gefunden. "Abstimmung mit den Füssen" ist da mein Motto. Bevor ich mich mit einem streite, habe ich bei einem anderen schon meine Dinge erledigt.
    "Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
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  6. #1556
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Takanakuy ist bekannt hier im Strang. Darüber wurde schon mindestens einmal berichtet. In Lima gibt es das aber wohl nur als Geheimtipp. Ich habe noch nie von einer Veranstaltung im Grossraum Lima etwas gehört, von niemandem.

    Zitat Zitat von goldi Beitrag anzeigen
    [...]
    2020 trafen sich in einem Vorort der peruanischen Hauptstadt Lima 600 Menschen, um Takanakuy gemeinsam zu feiern. Den Sicherheitskräften hat das gar nicht gefallen. Zahlreiche Verfahren wegen Missachtung der Corona-Vorschriften wurden damals eingeleitet.
    [...]
    Corona ist ja nun schon lange vorbei. Selbst im Flugzeug gibt es bei nationalen Flügen keine Masken o.ä. mehr.

    Umso lustiger dann der Hinweis auf das "Einleiten von Verfahren". Ich habe selbst hier noch nie ein Bussgeld bekommen, mich haben aber schon Leute gefragt, die etwas mehr von "Deutschland" wissen, ob die Deutschen alle ihre Bussgelder bezahlen würden. Weil hier wäre es nicht so, kaum jemand bezahle ein Bussgeld.

    Ich weiss nur von meiner Frau, dass sie früher mal einen Kredit nicht zurückbezahlt hat. Deswegen geben ihr Banken auch keine Kreditkarte, aber immerhin eine Debit-Karte. Den Kredit hat sie niemals zurückbezahlt und es kommt auch heute niemand mehr von wegen der Ehemann könnte doch Geld haben.

    Der Grund, weshalb es in der BRD solch einen Aufstand wegen Corona gab, liegt doch auch am Zwangsregime der BRD. In dieser BRD wird eben alles immer noch heisser gegessen, als es gekocht wurde.

    Hier ist ein kleines Einkaufszentrum in der Nähe, da stand am Haupteingang in der Avenida Izaguirre immer ein Wachmann, der die Impfnachweise kontrolliert hat. Am rückwärtigen Eingang stand aber häufig niemand. D.h., wenn ich da zehnmal vorbei lief, dann war da achtmal niemand, der kontrollierte. Also, wer wollte, ging eben nicht durch den Haupteingang, sondern einmal um den Block in fünf Minuten zum hinteren Eingang.

    Und so könnte ich jetzt Vieles aufzählen, was eben im Kasernenstaat BRD nicht so war. Und deswegen sind die Leute in der BRD eben Amok gelaufen wegen Corona ...
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  7. #1557
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Zitat Zitat von Rumpelstilz Beitrag anzeigen
    Das sehe ich anders.

    1)
    Es hängt nicht unbedingt von der Grösse eines Geschäftes ab. Auch ambulante Händler auf dem Gehweg haben oft Preisschilder. Es gibt auch hier Leute, die sind zu faul zum Fragen oder nicht besonders interessiert. Die gehen einfach vorbei, während sie bei einem Preisschild evtl. anfangen zu überlegen.
    Ich werde nie vergessen, wie mein Opa Anfang der 80er Jahre mal blöd angemacht wurde, als er dem einen Bauer das Motoröl billiger verkauft hatte als dem anderen in der Nachbarschaft. Es gab dann irgendwann wirklich einen Festpreis für ein Jahr, weil die Bauern untereinander tratschen. Der Deutsche hat was gegen ständig wechselnde Preise oder gar gegen Feilscherei. Später, als ich dann kalkulieren lernte in einer ganz anderen Branche, sah ich das etwas anders. Weißt du eigentlich, dass die Tankstellen in D so oft die Preise am Tag ändern können, wie sie wollen? Es gibt auch Länder, wo sie das nur einmal am Tag dürfen, weil der Missbrauch da viel zu hoch ist. Es gab auch mal den Versuch, den Bierpreis in Kneipen anhand der realen Auslastung flexibel anzupassen, aber das hat sich zum Glück nie durchgesetzt, weil es einfach viel zu bekloppt ist. Am Ende zweifelt jeder Zweite die Rechnung an, und das will auch keiner.
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  8. #1558
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Zitat Zitat von Rumpelstilz Beitrag anzeigen
    Corona ist ja nun schon lange vorbei. Selbst im Flugzeug gibt es bei nationalen Flügen keine Masken o.ä. mehr.
    Heute morgen in einem Hotel in Frankfurt: Um 7 Uhr ging ich zum Frühstück und kam aus dem Fahrstuhl: Plötzlich stand da eine komplette japanische Flugzeugbesatzung vor mir. Alle mit Maske und zusätzlich mit diesem Plastikspuckschutz. Da habe ich mich gefragt, ob die jetzt völlig durchgeknallt sind. Total aus der Zeit gefallen. Ich war völlig perplex und hätte sie eigentlich auslachen müssen.
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  9. #1559
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    Zitat Zitat von antiseptisch Beitrag anzeigen
    Ich werde nie vergessen, wie mein Opa Anfang der 80er Jahre mal blöd angemacht wurde, als er dem einen Bauer das Motoröl billiger verkauft hatte als dem anderen in der Nachbarschaft. Es gab dann irgendwann wirklich einen Festpreis für ein Jahr, weil die Bauern untereinander tratschen. Der Deutsche hat was gegen ständig wechselnde Preise oder gar gegen Feilscherei. Später, als ich dann kalkulieren lernte in einer ganz anderen Branche, sah ich das etwas anders. Weißt du eigentlich, dass die Tankstellen in D so oft die Preise am Tag ändern können, wie sie wollen? Es gibt auch Länder, wo sie das nur einmal am Tag dürfen, weil der Missbrauch da viel zu hoch ist. Es gab auch mal den Versuch, den Bierpreis in Kneipen anhand der realen Auslastung flexibel anzupassen, aber das hat sich zum Glück nie durchgesetzt, weil es einfach viel zu bekloppt ist. Am Ende zweifelt jeder Zweite die Rechnung an, und das will auch keiner.
    Das mit den flexiblen Preisen habe ich jetzt auch nicht "empirisch erforscht", sondern das basiert eher auf meiner Vermutung. Und Feilschen ist hier selten und eher auf Dinge beschränkt, die nicht alltäglich und/oder gebraucht sind.

    Trotzdem gibt es schon signifikante Preisunterschiede für das gleiche festumrissene Produkt. Z.B. kostet eine grosse Dose Bier (0,5 Liter) der Marke Golden in einem Tante-Emma-Laden S/ 3,50 und nur hundert Meter weiter in einem anderen Tante-Emma-Laden S/ 4,50. Auch zur gleichen Uhrzeit. Viele Tante-Emma-Läden verkaufen ja nur durch ein Gitter und da muss man die Preise sowieso erfragen. Man sieht auch nicht alles, also muss man schon einmal fragen, ob sie das überhaupt haben, was einen interessiert.

    Das alles habe ich schon in England gelernt. Meinen Kindern habe ich schon damals immer gesagt, dass England eine gute Vorbereitung für die Dritte Welt sei. In England war auch ein "Haushaltswarengeschäft", da hatte der Inhaber wirklich beinahe alles. Aber sicher die Hälfte der Waren waren nicht sichtbar, dafür war der Laden viel zu klein. Also lernte ich schon dort, alles zu erfragen. Erstens hatte er ja auch fast alles und zweitens war der Laden auch sehr günstig.

    Meine erste Ehefrau nannte den Besitzer "cara marrón", das "braune Gesicht", weil er ziemlich dunkelhäutig war, auch für einen Pakistani. Ich lobte einmal seinen Laden und er meinte, es hätte ihn auch viel Zeit und Arbeit gekostet, dieses Warenangebot auf solch kleinem Raum zu organisieren.

    Und da lernte ich auch, dass es eigentlich viel praktischer ist, den nach seinen Produkten zu fragen, als in einem grossen Laden spazieren zu gehen und die Regale abzusuchen. Und in peruanischen Supermärkten läuft viel mehr Personal herum als in europäischen Supermärkten. Das erleichtert die Suche auch etwas, aber wer fragen gewohnt ist, kann auch in eine Markthalle mit Ständen gehen.

    Früher in der BRD war ich auch eher mundfaul und schüchtern, als dass ich da gerne die Verkäufer gefragt hätte. Hier macht es mir auch nichts aus, mir etwas zeigen zu lassen, es evtl. auch noch extra erklären zu lassen und am Ende trotzdem nichts zu kaufen. Nur freundlich "Danke" sagen und das war es.

    Was mich auch immer persönlich interessiert, ist die Wirtschaftlichkeit des Ganzen. Z.B. ein Obst- oder Gemüsehändler mit seinem motorisierten Dreirad



    lädt irgendwo seine Ware auf, vielleicht in einem Grossmarkt und sieht zu, wie er das Zeug losschlägt. Ganz legal führt er keine Bücher, schreibt keine Quittungen und zahlt auch legal keine Steuern. Ob er die Ware verkauft, verschenkt, selber isst oder wegwirft, bleibt auch ihm selbst überlassen. Bürokratischer Aufwand null, wenn man die Fahrzeugpapiere für das Gefährt ausser Acht lässt.

    In einem Supermarkt muss der Chef aufpassen, dass Kunden und auch Mitarbeiter nichts klauen, er muss Bücher führen und er hat auch in Peru jede Menge Bürokratie am Hals. In einer Küstenwüste mit 1,6 mm Niederschlag pro Jahr braucht man aber auch nicht zwingend ein Dach über dem Kopf. So ein Supermarkt hat einen gewaltigen organisatorischen Überbau. Der ambulante Händler ist flexibel, sogar was den Verkaufsort anbelangt.
    "Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
    (aus dem Film 'Heimkehr', 1941)



  10. #1560
    Tod den Eliten Benutzerbild von Rikimer
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Kommst du eigentlich aus Lima raus, um das Land zu sehen?

    Kennst du das Marcahuasi?

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    „Noch sitzt Ihr da oben, Ihr feigen Gestalten. Vom Feinde bezahlt, doch dem Volke zum Spott! Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten, dann richtet das Volk, dann gnade Euch Gott!“
    (Theodor Körner 1791-1813)

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