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Thema: Peru - Land der Inkas

  1. #1591
    Mitglied Benutzerbild von Kurti
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    @ Rumpelstilz
    Toll, in Peru alles Friede, Freude, Eierkuchen.
    Whatever you do, do no harm!

  2. #1592
    Qouwat-e-Akhouwat-e-Awam Benutzerbild von Rumpelstilz
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Gestern im Parque Kennedy, einem Park in Limas Distrikt Miraflores. Man beachte die vielen europäisch aussehenden Leute dort. Die Wenigsten von denen sind aber Touristen.



    Und hier Lima aus der Sicht eines offenen Doppelstockbuses für Stadtrundfahrten. Video drei Tage alt.



    Mit dem Motorrad auf dem Weg von Lima nach Antioquía, einem kleinen Ort in den Anden, nicht weit Lima entfernt. Video acht Tage alt.

    "Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
    (aus dem Film 'Heimkehr', 1941)



  3. #1593
    unforgettable Benutzerbild von Memory
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Peru ist heute Thema auf den nachdenkseiten.

    Aus welchen Gründen finden seit Anfang Dezember letzten Jahres große und landesweite Proteste in Peru statt?


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  4. #1594
    Qouwat-e-Akhouwat-e-Awam Benutzerbild von Rumpelstilz
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Zitat Zitat von Memory Beitrag anzeigen
    Peru ist heute Thema auf den nachdenkseiten.

    Aus welchen Gründen finden seit Anfang Dezember letzten Jahres große und landesweite Proteste in Peru statt?


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    Ich glaube, dieser Artikel ist schon älter und ich habe den schon einmal gelesen irgendwo. Die Gründe werden da ja auch nur kurz und vordergründig angeschnitten,

    Das Offensichtliche ist wohl das: "Als auslösender Faktor ist der Weggang von Pedro Castillo zu nennen. Er hat sich selbst geputscht, aber viele, vor allem seine Anhänger, sehen dies eher als einen Versuch, seine Wahlversprechen zu erfüllen."

    Sicher werden sich auch Verfassungsrichter darüber streiten, ob nun Castillo den Kongress auflösen durfte oder der Kongress Castillo absetzen durfte. Das kann doch aber sowieso nur ein vordergründiger Auslöser gewesen sein, nicht ein gewichtiger Grund im Hintergrund.

    Auf den vorangehenden Seiten hier im Strang wurde das ja alles schon einige Male erklärt. Eine russische Quelle sprach irgendwelche 30-jährigen Verträge bei der Rohstoffausbeutung an, die jetzt auslaufen, und es könnte auch die wirtschaftliche Hilfe Chinas ein Grund im Hintergrund sein. Z.B. der neue geplante Containerhafen in Chancay.



    Das ist ja auch nur die Fortsetzung von dem, was schon seit zwei Jahrzehnten und verstärkt seit einem Jahrzehnt hier läuft. Wer aber diese Entwicklung Perus nicht kennt, geht schon einmal mit völlig falschen Vorurteilen an solche Nachrichten heran und zieht dann natürlich auch völlig abstruse Schlussfolgerungen.

    Gerade las ich au der Nachrichtenübersicht in der rechten unteren Ecke des HPF auch einen Artikel aus der Preussischen Allgemeinen Zeitung ([Links nur für registrierte Nutzer]), der auch recht kritiklos auf Informationen aus der Mainstream-Presse zurückgreift.

    Da steht doch tatsächlich: "Beispielsweise nutzt der seit 1986 sieben Mal wiedergewählte, 78-jährige ugandische Präsident Yoweri Kaguta Museveni die sozialen Netzwerke, um Desinformationen zu verbreiten und die Opposition einzuschüchtern. Deshalb sperrten Twitter und Facebook schon um die 440 regierungsnahe ugandische Konten."

    Aha! Die freundlichen Demokratiehelfer Twitter und Facebook sperrten also wieder einmal. Leute, die schon schon einmal auf Twitter oder Facebook gesperrt wurden, können sicher berichten, dass nur die "Guten" von Twitter und Facebook gesperrt werden. Also was soll dieser Satz in diesem Artikel der PAZ?

    Diese Sätze zeigen doch nur, dass man bei AfD und Co sich gerne über die Lügenpresse beschwert, bei Themen ausserhalb Europas aber meint, man könne der Lügenpresse blind vertrauen ...


    Wie auch schon weiter oben einige Male ausgeführt habe, ist es auch Unsinn, von einer ständigen Krise zu reden, bloss weil die Präsidenten wechseln wie in Italien. In Italien mag es auch eine permanente Staatskrise geben, aber das hat jetzt genau welchen Einfluss auf das tägliche Leben in Italien?


    Einfach die Zahlen von Wirtschaftswachstum, Inflationsrate und Armut in Peru aus der engl. Wikipedia lesen und ein Teil der falschen Vermutungen sind bereits ausgeräumt. Auf den vorhergehenden Seiten wurden die Zahlen ständig wiederholt gepostet und die engl. Wikipedia als Quelle benannt.

    Und zur Untermauerung meiner täglichen Erfahrungen poste ich gerne auch Videos von youtube. Bei mir sind die bereits in der Vorauswahl, wenn ich youtube aufrufe, aber jedermann kann ja auch selber mit eigenen Begriffe suchen, wenn es ihn denn wirklich interessiert.

    Es gibt also zig Videos wie dieses hier, drei Tage alt und aus meinem Distrikt, wo man sieht, wie Leute friedlich demonstrieren.



    Ebenso sieht man auch, dass zwar demonstriert wird, aber diese Demonstrationen keinesfalls das öffentliche Leben oder den Verkehr lahm legen. Zumindest nicht hier im Grossraum Lima/Callao. Hier der Distrikt Villa el Salvador von gestern/heute:



    Und dieses Video ist 2 Tage alt und zeigt eine Fahrt vom Norden Lima, von Plaza Norte in das Zentrum von Lima, zur Avenida Alfonso Ugarte. Von dort ist nur etwas mehr als ein Kilometer zur Plaza San Martín, wo schon immer die meisten Demonstrationen stattfinden:



    Man kann also sehr wohl über die wahren Hintergründe spekulieren und da habe ich schon zwei Möglichkeiten genannt. Es wird auch in Lima protestiert, aber i.d.R. friedlich oder unter "normaler" Polizeigewalt wie Schlagstöcke, Gummigeschosse und Tränengas.

    Tote gibt es in der Provinz meist bei Strassensperren oder Angriffen auf Flughäfen. Und alle Tote gehen auch nicht auf die Polizei zurück, sondern teils auch auf Unfälle und gesundheitliche Probleme, wo der Krankenwagen nicht durchkommen konnte wegen der Strassensperren. So starb z.B. eine hochschwangere Frau und ein älterer Mann an Herzversagen.

    Wenn solche Dinge aber so nicht kommuniziert werden von gewissen Teilen der Presse, ist doch die erste Frage, weshalb?
    "Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
    (aus dem Film 'Heimkehr', 1941)



  5. #1595
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

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    Hallo Rumpelstilz,
    was ist da dran ?

    Gruß

  6. #1596
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Zitat Zitat von Sitting Bull Beitrag anzeigen
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    Hallo Rumpelstilz,
    was ist da dran ?

    Gruß
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  7. #1597
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    Zitat Zitat von Rumpelstilz Beitrag anzeigen
    Ich glaube, dieser Artikel ist schon älter und ich habe den schon einmal gelesen irgendwo. Die Gründe werden da ja auch nur kurz und vordergründig angeschnitten,

    Das Offensichtliche ist wohl das: "Als auslösender Faktor ist der Weggang von Pedro Castillo zu nennen. Er hat sich selbst geputscht, aber viele, vor allem seine Anhänger, sehen dies eher als einen Versuch, seine Wahlversprechen zu erfüllen."

    Sicher werden sich auch Verfassungsrichter darüber streiten, ob nun Castillo den Kongress auflösen durfte oder der Kongress Castillo absetzen durfte. Das kann doch aber sowieso nur ein vordergründiger Auslöser gewesen sein, nicht ein gewichtiger Grund im Hintergrund.

    Auf den vorangehenden Seiten hier im Strang wurde das ja alles schon einige Male erklärt. Eine russische Quelle sprach irgendwelche 30-jährigen Verträge bei der Rohstoffausbeutung an, die jetzt auslaufen, und es könnte auch die wirtschaftliche Hilfe Chinas ein Grund im Hintergrund sein. Z.B. der neue geplante Containerhafen in Chancay.



    Das ist ja auch nur die Fortsetzung von dem, was schon seit zwei Jahrzehnten und verstärkt seit einem Jahrzehnt hier läuft. Wer aber diese Entwicklung Perus nicht kennt, geht schon einmal mit völlig falschen Vorurteilen an solche Nachrichten heran und zieht dann natürlich auch völlig abstruse Schlussfolgerungen.

    Gerade las ich au der Nachrichtenübersicht in der rechten unteren Ecke des HPF auch einen Artikel aus der Preussischen Allgemeinen Zeitung ([Links nur für registrierte Nutzer]), der auch recht kritiklos auf Informationen aus der Mainstream-Presse zurückgreift.

    Da steht doch tatsächlich: "Beispielsweise nutzt der seit 1986 sieben Mal wiedergewählte, 78-jährige ugandische Präsident Yoweri Kaguta Museveni die sozialen Netzwerke, um Desinformationen zu verbreiten und die Opposition einzuschüchtern. Deshalb sperrten Twitter und Facebook schon um die 440 regierungsnahe ugandische Konten."

    Aha! Die freundlichen Demokratiehelfer Twitter und Facebook sperrten also wieder einmal. Leute, die schon schon einmal auf Twitter oder Facebook gesperrt wurden, können sicher berichten, dass nur die "Guten" von Twitter und Facebook gesperrt werden. Also was soll dieser Satz in diesem Artikel der PAZ?

    Diese Sätze zeigen doch nur, dass man bei AfD und Co sich gerne über die Lügenpresse beschwert, bei Themen ausserhalb Europas aber meint, man könne der Lügenpresse blind vertrauen ...


    Wie auch schon weiter oben einige Male ausgeführt habe, ist es auch Unsinn, von einer ständigen Krise zu reden, bloss weil die Präsidenten wechseln wie in Italien. In Italien mag es auch eine permanente Staatskrise geben, aber das hat jetzt genau welchen Einfluss auf das tägliche Leben in Italien?


    Einfach die Zahlen von Wirtschaftswachstum, Inflationsrate und Armut in Peru aus der engl. Wikipedia lesen und ein Teil der falschen Vermutungen sind bereits ausgeräumt. Auf den vorhergehenden Seiten wurden die Zahlen ständig wiederholt gepostet und die engl. Wikipedia als Quelle benannt.

    Und zur Untermauerung meiner täglichen Erfahrungen poste ich gerne auch Videos von youtube. Bei mir sind die bereits in der Vorauswahl, wenn ich youtube aufrufe, aber jedermann kann ja auch selber mit eigenen Begriffe suchen, wenn es ihn denn wirklich interessiert.

    Es gibt also zig Videos wie dieses hier, drei Tage alt und aus meinem Distrikt, wo man sieht, wie Leute friedlich demonstrieren.



    Ebenso sieht man auch, dass zwar demonstriert wird, aber diese Demonstrationen keinesfalls das öffentliche Leben oder den Verkehr lahm legen. Zumindest nicht hier im Grossraum Lima/Callao. Hier der Distrikt Villa el Salvador von gestern/heute:



    Und dieses Video ist 2 Tage alt und zeigt eine Fahrt vom Norden Lima, von Plaza Norte in das Zentrum von Lima, zur Avenida Alfonso Ugarte. Von dort ist nur etwas mehr als ein Kilometer zur Plaza San Martín, wo schon immer die meisten Demonstrationen stattfinden:



    Man kann also sehr wohl über die wahren Hintergründe spekulieren und da habe ich schon zwei Möglichkeiten genannt. Es wird auch in Lima protestiert, aber i.d.R. friedlich oder unter "normaler" Polizeigewalt wie Schlagstöcke, Gummigeschosse und Tränengas.

    Tote gibt es in der Provinz meist bei Strassensperren oder Angriffen auf Flughäfen. Und alle Tote gehen auch nicht auf die Polizei zurück, sondern teils auch auf Unfälle und gesundheitliche Probleme, wo der Krankenwagen nicht durchkommen konnte wegen der Strassensperren. So starb z.B. eine hochschwangere Frau und ein älterer Mann an Herzversagen.

    Wenn solche Dinge aber so nicht kommuniziert werden von gewissen Teilen der Presse, ist doch die erste Frage, weshalb?
    Danke, für deinen informativen Beitrag. Du bist ja wirklich ein Experte.
    Und der Artikel auf den nachdenkseiten, war vom gleichen Tag, enthielt aber wohl wenig neues.
    Ich dachte tatsächlich da wären paar neue Details..

  8. #1598
    Qouwat-e-Akhouwat-e-Awam Benutzerbild von Rumpelstilz
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Zitat Zitat von Sitting Bull Beitrag anzeigen
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    Hallo Rumpelstilz,
    was ist da dran ?

    Gruß
    Zu erst einmal wieder die Geschichte mit den "Indigenen". Selbst in der dt. Wikipedia steht ([Links nur für registrierte Nutzer]):

    "Peru ist neben Bolivien und Guatemala eines der drei Länder Lateinamerikas mit einem großen Anteil indigener Bevölkerungsgruppen. Wie hoch der Anteil der verschiedenen Gruppen an der peruanischen Bevölkerung ist, ist nicht leicht anzugeben, da vor allem in der Frage „Wer ist ein Indígena?“ die Antworten und Definitionen weit auseinander liegen. Die Selbstzuordnung der Peruaner (ab einem Alter von 12 Jahren) bei der Volkszählung 2017 ergab dieses Ergebnis:


    • Mestizen: 60,2 %
    • Indigene: 25,8 %, davon 24,9 % Indigene in den Anden oder mit aus Herkunft aus den Anden und 0,9 % Indigene aus dem Tiefland
    • Weiße: 5,9 %
    • Afroperuaner: 3,6 %
    • Sonstige, darunter Peruaner asiatischer Abstammung, hauptsächlich Chinesen und Japaner: 1,2 %
    • ohne Angabe: 3,3 %


    Es gibt also nur 5,9 % Weisse in Peru. Wenn in diesem verlinkten Artikel steht: "Die Unruhen in Peru sind auch Ausdruck des Konflikts zwischen indigener Bevölkerung und weisser Elite", dann ist doch die Frage, wer ist diese "weisse" Elite?

    Pedro Castillo ist schon einmal kein "Weisser", diese Dina Boluarte auch nicht. Bei Polizei und Militär werde ich jetzt keine Fotoalben erstellen, aber auch dort sind die Offiziere keine Weissen. Der gesamte Kongress besteht nicht aus "Weissen". Vielleicht sind "Weisse" als Nachrichtensprecher und TV-Moderatoren überrepräsentiert, aber das Fernsehfussvolk stellt mit Sicherheit keine Elite dar.

    Der amtierende Verteidigungsminister ist auch kein "Weisser", vielleicht ein Mestize.



    Ein Präsident der letzten Jahre war dieser Pedro Kuczynski. Der ist ein "Weisser".



    Dessen Vater war ein jüdischer Arzt, der von Polen nach Berlin zog und dann in den 30er Jahren aus Berlin nach Peru emigrierte. Wer soll also diese "weisse" Elite sein? Irgendwelche Leute im Hintergrund, die Juden?

    Der Rest des Artikels schwenkt dann beim Thema "Armut" auf ganz Lateinamerika um. Von Peru im Speziellen ist dann nicht mehr die Rede.

    "Alte Menschen besonders hart von Armut betroffen

    Einen anderen Aspekt der zunehmenden Verelendung des Subkontinents – nur einer von vielen – hat die Internationale Arbeitsorganisation ILO der Vereinten Nationen untersucht. Der Bericht stellt fest, dass über ein Drittel der alternden Bevölkerung Lateinamerikas weder eine Pension noch andere Arten von Altersrenten erhält. Diese Menschen sind auf Hilfe von Angehörigen angewiesen, die meistens selber arm sind, oder sie müssen sich mit Almosen durchschlagen. Nebulös bleibt dabei, wie viele Latinos und Latinas eine Rente beziehen, die niemals ausreicht für ein halbwegs würdiges Leben im Alter.
    "

    "Zunehmende Verelendung" ist natürlich ein Witz. damit kann nur Europa gemeint sein. In Peru ist die Armutsrate von 58 % im Jahre 2004 auf 20% im Jahre 2016 gesunken. Das und andere Wirtschaftsdaten findet man nicht in der deutschen Lügenpedia, aber in der engl. Wikipedia. Hier ([Links nur für registrierte Nutzer]) unter "Statistics" im Artikel "Economy of Peru".

    Im Falle Perus würde ich sogar vermuren, bin jetzt zu faul nachzusehen, dass weniger als ein Drittel der Älteren eine Rente beziehen. Ausserdem erhalten hier auch in der Hauptsache nur Staatsbedienstete eine feste monatliche Rente auf Lebenszeit wie sie in Europa üblich. Angestellte im privaten Sektor ersparen sich eine Rente bei Instituten wie AFP Integra und das ist eine feste Summe wie häufig in den USA.

    Der entscheidende Unterschied zwischen Peru und Mitteleuropa ist der, dass hier kaum jemand alleine wohnt. Und wenn, dann fast ausschliesslich der Arbeit wegen, also um ein Pendeln zur Arbeit zu vermeiden. Und auch in diesem Falle wird häufig telefoniert und ebenso die Familie besucht. Daher zählt hier auch kein individuelles Einkommen, sondern das Familieneinkommen.

    Das "würdige Leben" im Alter hängt also nicht von einer Altersrente ab. In einem grossen Haushalt wird auch die Arbeit ganz anders verteilt und ebenso die Ressourcen wie Wohnraum, Haushaltsgeräte usw.

    Meine Schwiegermutter z.B. bezieht überhaupt keine Rente und hat in ihrem ganzen Leben auch noch nie als Angestellte gearbeitet. Sie vermietet aber sowohl einen Marktstand, den sie vor Jahrzehnten einmal gekauft hat, und zwei Wohnungen in ihrem Wohnhaus, wo auch noch andere Angehörige, u.a. ich wohnen. Für diese Mieteinnahmen zahlt sie keinerlei Steuern und ich kenne auch in meinem Umfeld nicht einen einzigen Vermieter, der Steuern auf seine Mieteinnahmen zahlt.

    Das ist doch der Grund der ganzen Medienhetze aus der BRD. Diese Schreiberlinge fühlen sich der BRD verpflichtet und wollen einen Nanny- bzw. KZ-ähnlichen Staat mit Kontrollen und Gesetzen und Steuern an allen Ecken und Ecken. Diese Schreiberlinge wollen nicht, dass die Menschen sich selbst organisieren. Stattdessen sollen alle Menschen vom Staat abhängig sein.

    Hier in Peru haben viele Leute auch im jungen Alter keine Festanstellung und wollen auch keine, der inflexiblen Arbeitsbedingungen, wie feste Arbeitszeiten, wegen.

    Beispiel ist ein Ehepaar, das auf der Strasse in der Hauptsache Käse verkauft. Der Mann an der Kreuzung Av. Alisos mit Av.Palmeras und die Frau an der Kreuzung Av. Izaguirre mit Av. Palmeras. Beide sitzen auf dem Bürgersteig mit einem kleinen Verkaufstisch. Die Frau hat neben sich einen Kinderwagen stehen und da ist ein etwa zweijähriges Mädchen drin. Heute hat die Frau das Mädchen auch an der Brust gesäugt, als wir dort kauften.
    In der BRD wäre ein solcher ambulanter Handel mit vielen Auflagen verbunden und an den meisten Stellen auch verboten. Hier kann die Frau arbeiten, wann sie will und wie sie will. Irgendwelche Konzessionen hat sie keine und das eingenommene Geld ist auch legal steuerfrei. Und sie verdient pro Stunde auch mehr, als wenn sie angestellt in einem Laden stehen würde.

    Deswegen stelle ich hier auch jede Menge Videos sein, denn wer aufmerksam und umsichtig ist, kann dort viele Details entdecken, die zeigen, wie viele Dinge total verschieden sind vom Leben in Mitteleuropa. Und was das "würdige Leben" angeht, brauche ich hier nur einmal eine halbe Stunde durch die Strassen laufen und mache das Gleiche dann noch einmal in der BRD.
    Geändert von Rumpelstilz (31.01.2023 um 07:06 Uhr) Grund: Wikipedia-Link
    "Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
    (aus dem Film 'Heimkehr', 1941)



  9. #1599
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Hola Rumpelstilz,

    immer wieder interessant deine kleinen Novellen.

    Gruß

  10. #1600
    Qouwat-e-Akhouwat-e-Awam Benutzerbild von Rumpelstilz
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    Standard AW: Peru - Land der Inkas

    Zitat Zitat von Sitting Bull Beitrag anzeigen
    Hola Rumpelstilz,

    immer wieder interessant deine kleinen Novellen.

    Gruß
    Diese sollen die gröbsten Unterschiede in der Wirtschaft und in der Gesellschaft im Vergleich zu Mitteleuropa aufzeigen.
    "Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
    (aus dem Film 'Heimkehr', 1941)



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