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Bis zum Jahr 2050 wird der Staat 1,3 bis 1,4 Billionen Euro für Pensionen berappen müssen.
Im Moment zahlt der Bund im
Jahr 38,5 Milliarden. Das belegt der jüngste Alterssicherungsbericht der Bundesregierung von 2012 (eine neuere Ausgabe liegt noch nicht vor). Selbst der deutsche Beamtenbund räumt ein, dass die Summe von Jahr zu Jahr steigen wird. In seinem Faktenpapier 7 Irrtümer zur Beamtenpension heißt es: "Richtig ist, dass die
künftigen Pensionsausgaben allein durch die zunehmende Anzahl von Pensionären um geschätzte 60 Prozent steigen werden."
Beamtenpensionen sind viel höher
Hinzu kommen
regelmäßige Gehaltssteigerungen und die längere Lebenserwartung, die ebenfalls für höhere Ausgaben sorgen. Gedeckt werden sie
aus dem Steuertopf – nicht aus dem Umlagensystem wie bei der gesetzlichen Rente.
Es sind aber nicht nur die Gesamtausgaben, die Kritiker wie den Bund der Steuerzahler schon seit 2001 mahnen lassen, es müsse endlich jemand an die Beamtenversorgung ran. Auch die Höhe der individuellen Ruhestandsbezüge verärgert viele: Während sich
Normalrentner nach 45 Beitragsjahren mit maximal 48 Prozent ihres letzten Einkommens zufrieden geben müssen, bekommen
pensionierte Beamte gut
71 Prozent ihres letzten Bruttogehalts. Das finden viele unverhältnismäßig viel.
Die
Höhe einer Beamtenpension richtet sich ausschließlich nach dem letzten Gehalt. Das ist üblicherweise das höchste. Dagegen bekommen
Normalrentner das, was sie im Laufe ihres Arbeitslebens an Entgeltpunkten zusammengesammelt haben,
also einen Teil ihres Lebensdurchschnittsverdienstes. Schon allein dadurch sind Beamtenpensionen erheblich höher. Dazu kommen noch Zuschläge für Ehegatten und jahrelange Steuervorteile. Im Schnitt, so rechnen es mehrere Studien von unterschiedlichen Autoren vor, setzen sich Beamte mit dem Dreifachen dessen zur Ruhe, was gesetzliche Rentner bekommen. Sie kassieren rund 3.000 Euro. Der Wirtschaftsprüfer Torsten Ermel nennt sie deshalb "
die Adeligen von heute".
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