Unser Ziel: Minderheiten schützen
ach darum geht's denen eigentlich nur!!!
Die Wahrheit ist: Fast alle Medien, darunter die Sächsische Zeitung, halten sich beim Thema Ausländerkriminalität an die Richtlinie 12.1 des Pressekodex, erstellt vom Deutschen Presserat. Der empfiehlt: „In der Berichterstattung über Straftaten wird die Zugehörigkeit der Verdächtigen oder Täter zu religiösen, ethnischen oder anderen Minderheiten nur dann erwähnt, wenn für das Verständnis des berichteten Vorgangs ein begründbarer Sachzusammenhang besteht.“ Das gilt etwa für eine Straftat aus religiösen Motiven. Nicht aber für Diebstahl aus Habgier oder Armut.
Weiter lautet die Richtlinie: „Besonders ist zu beachten, dass die Erwähnung Vorurteile gegenüber Minderheiten schüren könnte.“ Und eine solche Stigmatisierung – oder Schlimmeres – von Minderheiten ist seit geraumer Zeit tatsächlich verstärkt zu beobachten. Auch und gerade in Sachsen.
Es liegt uns sehr am Herzen, die überwiegende Mehrheit der nicht kriminellen Flüchtlinge in Dresden und den anderen Gemeinden unseres Verbreitungsgebiets zu schützen und sie vor Diskriminierung zu bewahren. Dennoch haben wir uns gefragt: Trägt die Richtlinie des Pressekodex in der gegenwärtigen Situation in Dresden und Sachsen auch wirklich zum Schutz von Minderheiten bei?
Viele SZ-Mitarbeiter sind im Gegenteil überzeugt davon: Gerade das Nichtnennen der Nationalität von Straftätern und Verdächtigen kann Raum für Gerüchte schaffen, die häufig genau denen schaden, die wir doch schützen möchten. Wie die meisten unserer Kollegen halten auch vier von fünf SZ-Abonnenten die Nennung der Nationalität von Tätern nicht für diskriminierend und plädieren ebenfalls dafür, die Nationalität zu nennen.
Deshalb haben wir nach durchaus kontroversen Diskussionen beschlossen, uns bei der Berichterstattung über Ausländerkriminalität ab heute nicht mehr an die Richtlinie des Deutschen Presserates zu halten. Stattdessen werden wir künftig die Herkunft von Straftätern oder Verdächtigen in jedem Fall angeben. Egal, ob es sich dabei um Deutsche handelt, was die Regel ist, oder um Ausländer.
Allerdings können wir auch weiterhin nur Straftaten vermelden, von denen uns die Polizeibehörden auch in Kenntnis setzen, was mit Bagatellfällen wie kleineren Diebstählen oder Schwarzfahren für gewöhnlich nicht geschieht.
Ausländer sind nicht krimineller
jaja
Wir werden dem uns entgegengebrachten Vertrauen nur gerecht, wenn wir es auch zurückgeben. Und die wahrheitsgemäße Überzeugung der meisten Abonnenten, dass Ausländer eben nicht krimineller sind als Deutsche (65 Prozent, plus 13 Prozent „weiß nicht“), hat uns in unserer Entscheidung für die Nennung der Nationalität von Straftätern bestärkt.
Denn auch das eint die Journalisten der SZ mit der großen Mehrheit ihrer Leser: Es geht uns um die Wahrheit. Wir wollen ihr gemeinsam so nahe wie möglich kommen.
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