Machtergreifungen haben in Deutschland bisher nur mittels Gewalt oder Polarisierung funktioniert.

Kurioserweise helfen die Blockparteien (CDU,SPD,SED,FDP,Grüne) im Moment indem sie alles dafür tun vernünftige Lösungen zu verhindern.
Darauf kann man sich aber mittelfristig nicht verlassen.

Die Polarisierungpropaganda der Blockparteien würde ich so charakterisieren:

- negatives Feindbild "das Böse": AFD=Nazis,Monster,Rassisten,faul,arm,ungebildet, tlw. auch: böse Kapitalistenausbeuter und Umweltzerstörer
- positives Eigenbild "das Gute": Aufrechte Verteidiger der Menschlichkeit, Helfer der Hilflosen, Retter der Flüchtlinge, Schutzgarde der Erde/Sonne/von Bäumen, etc.

Das Konzept dahinter ist das der christlichen Nächstenliebe.


Die aktuelle Aussenwirkung der AFD geht bisher dagegen nur in die Richtung "am wenigsten schwachsinnig".
Man hat es bisher unterlassen eigene Feind- und Idealbilder zu etablieren.

Tlw. war das berechtigt, entsprungen aus der Angst als Nazis diffamiert zu werden.

So kann man aber keine Wahl gewinnen. Die AFD braucht ein moralisches Konzept und daran orientierte Feindbilder.

Als Konzept würde ich vorschlagen: Gerechtigkeit.

Die Idee ist zu zeigen, dass die vorgeblich Guten nur so tun als ob, während sie sich in Wirklichkeit auf Kosten der Armen bereichern.
Das geht in Richtung Gutmensch, allerdings ist der Gutmensch zu harmlos, weil er sozusagen nur aus eigenen Naivität und Dummheit böse ist.
Man bräuchte ein neues Wort für eine Art egoistischen bigotten Heuchler.

Der Flüchtling selbst eignet sich nicht als Feindbild, im Gegenteil: die AFD sollte ihn als Opfer darstellen, dass von den Heuchlern hergelockt wurde aus niederen Motiven.

Anstatt auf den Flüchtling selbst sollte man auf die ungerechte Lastenverteilung abheben.
Die aktuelle Politik hat dazu die fast beste denkbare Vorlage produziert und zwar durch das Abladen der Flüchtlinge fast ausschliesslich in Elendsvierteln.

Policy:
- Umverteilung der "Bereicherung" in die Wohngebiete der Schönen, Reichen und Guten. "Flüchtlinge into the villas" sozusagen
- Darstellung der Vorteile, die die Krisenbeförworter davon haben, insbes. ein neuer Niedrigstlohnsektor und sichere Jobs im öffentl. Dienst für das Töchterchen
- Darstellung von Merkel als Pseudo-Jesus, die Deutschland opfert (anstatt sich selbst), um selbst den Friedensnobelpreis/Macht/oder ähnliches zu erlangen
- Ermittlung aller Flüchtlingskosten und Zusatzsteuer in dieser Höhe für die obersten 5%, egal ob der Haushalt schon ausgeglichen ist; Überschüsse können dann den dt. Armen zukommen (wo sie hingehören) oder Schulden tilgen.

Das geht auch recht gut im Kommunalbereich. Wenn die AFD verspricht die Flüchtlinge nach Berlin ins Kanzleramt zu transportieren wird sie sicher gewählt.
Der strukturelle Vorteil der AFD ist, dass die politische Elite zwar Medien, Staat und Wirtschaft fast komplett beherrscht, aber zum Nachteil der meisten Bürger agiert. Das muss man nur deutlich machen.


Der einzige Fehler den die AFD machen kann ist "zu vernünftig", scheu, konfliktmeidend, Mitte- und Konsensorientiert zu agieren.
Natürlich sollte sie vernünftige Politik machen, aber propaganda-technisch ist damit nicht viel zu gewinnen, weil sie - egal was sie sagt - ohnehin als Inkarnation des Nazis dargestellt wird.