Eine etwas ältere Fleischhauer-Kolumne:
Meine Antwort: GutmenschenDie Grünen sind bis heute stolz darauf, cool, flippig und überhaupt ganz widerständig geblieben zu sein. Man darf nur nicht zu genau auf die Anhängerschaft schauen: Sonst bleibt von dem schönen Selbstbild nicht viel übrig.
Es ist immer schmerzhaft, wenn Selbstbild und Fremdbild auseinanderfallen. Das gilt erst recht, wenn das erste weitaus schmeichelhafter ist als das zweite. In [Links nur für registrierte Nutzer] habe ich darauf hingewiesen, dass man den typischen Grünen-Wähler eher im Staatsdienst als in der Wirtschaft findet. Das haben nicht alle gerne gelesen.
"Ich kann die blödsinnige, shitstormartige Unterstellung, dass es sich bei Grün-Wählern durchweg um Beamte handelt, nicht nachvollziehen", ließ mich "s.treitbar" im Forum wissen. "Ich habe gerade mal die Berufe der grünen Ratsmitglieder meiner Heimat(klein)stadt recherchiert: Acht Köpfe, darunter aber nur EIN Beamter", kommentierte der Leser "vonlipwig" meinen Text.Kaum etwas ist für das grüne Selbstverständnis so bedeutsam wie die Idee, irgendwie ganz anders zu sein als die anderen. Dass man sich auch nach 30 Jahren Institutionenmarsch die ursprüngliche Aufmüpfigkeit und Unangepasstheit bewahrt habe, ist eine Vorstellung, die der therapeutisch geschulte Beobachter umstandslos dem Kreis der politischen Kollektivneurosen zuordnen wird. Aber wie es manchmal so ist mit Zwangsgedanken: Wenn man sie nur oft genug wiederholt, entwickeln sie ihre eigene Überzeugungskraft. ...
Quelle: [Links nur für registrierte Nutzer]
Kurz, prägnant und definitiv zutreffend.